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So geht es mit dem Apothekenhaus am Dippser Marktplatz weiter

Die Stadt hat einen Käufer gefunden. Der hat konkrete Pläne und kommt Dippoldiswalde auch entgegen. So unter anderem bei der Brunnenstube.

Von Maik Brückner
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Ursprünglich wollte Dipps in diesem Gebäude ihr Bauamt unterbringen. Davon haben sich Verwaltung und Stadtrat nun endgültig verabschiedet.
Ursprünglich wollte Dipps in diesem Gebäude ihr Bauamt unterbringen. Davon haben sich Verwaltung und Stadtrat nun endgültig verabschiedet. © SZ/Maik Brückner

Das Gebäude steht zwar etwas im Schatten des Dippser Rathauses. Aber es gehört genauso zur Silhouette des schön sanierten Dippser Marktes. Und weil es eine Apotheke beherbergt, gehen hier viele Menschen ein und aus. Nun soll das Gebäude einen neuen Besitzer bekommen und - so die Hoffnung - bald grundlegend saniert werden.

Das hatte ursprünglich die Stadt Dipps vor. Sie kaufte das Gebäude, um es zum Technischen Rathaus umzubauen. Dafür habe es auch schon Pläne gegeben, erinnert sich Bürgermeisterin Kerstin Körner (CDU). "Aber es fehlten die Fördermittel." Deshalb wurde der Plan im vergangenen Sommer verworfen.

Mitte Juni 2023 beschloss der Stadtrat, sich von dem Gebäude zu trennen. Die Immobilie wurde in den Schaukästen, im Amtsblatt und auf verschiedenen Internetportalen wie Ebay-Kleinanzeigen und dem Sächsischen Immobilien- und Baumanagement unter dem Motto "gekauft wie gesehen" angeboten. Dort bot die Stadt das Gebäude mit Inventar zum Mindestpreis von 150.000 Euro an.

Dipps verkauft auch die frühere Garage der Feuerwehr. Die Brunnenstube im Gebäude daneben beibt erhalten.
Dipps verkauft auch die frühere Garage der Feuerwehr. Die Brunnenstube im Gebäude daneben beibt erhalten. © SZ/Maik Brückner

Fünf Interessenten hätten sich gemeldet, um sich das Gebäude genauer anzusehen, berichtete Bauamtsleiter Thomas Quinger. Nur zwei gaben schließlich ein Angebot ab. Der Grund: Offenbar hätten der hohe Sanierungsaufwand und die derzeit hohen Baukosten einige abgeschreckt, heißt es in der Stadtratsvorlage.

Nur ein Angebot konnte bewertet werden

Von den zwei Angeboten musste die Verwaltung eins ausschließen, weil der Bieter sich nicht an die Vorgaben gehalten hatte. Denn das Gebot sollte in einem verschlossenen Umschlag und mit Unterschrift eingereicht werden. Der Interessent hatte eine Mail abgesendet. Deshalb lag der Stadt nur ein Angebot vor. "Mit diesem gab es ein Gespräch", so Quinger

Der Interessent beabsichtigt, das bis auf die von der Apotheke genutzten Räume leerstehende Haus zu sanieren. Es sollen Mietwohnungen entstehen. Im Rahmen eines "offenen Wohnkonzeptes" möchte man den zukünftigen Bewohnern individuelle Lösungen anbieten. Auf einen Aufzug wird verzichtet, da dieser zu hohe Betriebskosten verursachen würde. Um ein einheitliches Gesamtbild zu schaffen, möchte der Käufer auch das Flurstück 2, die frühere Feuerwehrgarage mit dem in der Stadt bekannten Dippold-Schaufenster mitkaufen. Den diese gehört optisch zum Gebäudekomplex.

Wie die Oberbürgermeisterin ergänzte, bleibt die Apotheke im Haus erhalten. Deren Mietvertrag werde anstandslos weitergeführt. "Er wurde aktualisiert."

Diese beiden Gebäude stehen an einer der vier Seiten des Dippser Marktplatz - das Rathaus rechts daneben das Gebäude, das jetzt einen neuen Besitzer bekommt.
Diese beiden Gebäude stehen an einer der vier Seiten des Dippser Marktplatz - das Rathaus rechts daneben das Gebäude, das jetzt einen neuen Besitzer bekommt. © SZ/Maik Brückner

Wie Quinger weiter erklärte, bot der Bieter an, bei der Heizungsanlage mit der Stadt zusammenzuarbeiten. Im Rathaus scheint man nicht abgeneigt zu sein, dass eine Erneuerung ansteht, da die bestehende Anlage mittlerweile 30 Jahre alt ist. Die Stadt werde sich mit dem Angebot auseinandersetzen und prüfen, welche Synergieeffekte sich ergeben könnten, so Quinger.

Aus Sicht der Verwaltung erfülle das Angebot alle Anforderungen. Sie konnte daher den Verkauf empfehlen. Der Interessent zahlt nicht nur den Kaufpreis von 150.000 Euro, sondern auch die Kosten für die Grundbucheintragung, die Notarkosten und die Grunderwerbssteuer. Die Stadt wiederum würde die Kosten für den Grundbucheintrag zur Sicherung der Brunnenstube übernehmen.

Nachdem bereits der Ortschaftsrat dem Vorschlag der Stadt zugestimmt hatte, stimmten am Mittwoch auch alle Fraktionen zu. Am Ende stimmten die Räte einstimmig dafür, dass die Oberbürgermeisterin die Verkaufsverhandlungen zu den genannten Bedingungen und Konditionen zu Ende führen soll.