Grund zum Optimismus an der Malter

Die Temperaturen sind zwar noch gar nicht zum Baden geeignet, aber mit dem Monat Mai beginnen die Vorbereitungen auf die neue Badesaison an den drei Strandbädern der Talsperre Malter. „Wir haben Mitarbeiter aus der Kurzarbeit geholt und bringen die Anlagen auf Vordermann, sodass wir schnell öffnen können, wenn das Wetter es erlaubt“, sagt Marlen Alexander, die Geschäftsführerin der Weißeritztal-Erlebnisgesellschaft GmbH (WTE). Diese ist ein Tochterunternehmen der Stadt Dippoldiswalde und für den Betrieb der Standbäder, der Campingplätze sowie des Erlebnisbads an der Talsperre verantwortlich.
Erst bei einer Bäderöffnung kommt Geld in die Kasse
Die Hoffnungen des Freizeitunternehmens ruhen ganz auf der Sommersaison dieses Jahr. Seit November steht das Erlebnisbad still, bringt aber dennoch weiter Kosten. Freibäder und Campingplätze waren ohnehin in der Winterruhe. Im Sportpark, der ebenfalls in Verantwortung der Erlebnisgesellschaft läuft, ist derzeit das städtische Corona-Testzentrum eingerichtet. Einnahmen würden erst wieder fließen, wenn die Sonne scheint, das Wasser warm genug ist und die Badkassen öffnen können.
Reisen im Inland machen Hoffnung
Im vergangenen Jahr hat eine gute Sommersaison die Bilanz der Gesellschaft trotz der Corona-Einschränkungen gerettet. Dieses Jahr ist die Situation zwar schwieriger, weil schon seit Jahresbeginn keine Einnahmen mehr fließen, während im Jahr 2020 die ersten Wochen des Jahres noch normal gelaufen sind.
Aber es gibt auch Ursachen für Optimismus, falls die Bäder öffnen dürfen und das Wetter mitspielt. „Reisen im Inland wird sicher wieder ein großes Thema. Dann werden auch viele Gäste zu uns baden kommen“, erwartet Marlen Alexander. Diesen Trend hat sie ja schon im vergangenen Jahr beobachtet. Wegen der Ungewissheiten im Reiseverkehr könnte auch der eine oder andere Sachse seinen Urlaub 2021 ganz zu Hause verbringen, und von dort kleine Ausflüge beispielsweise an die Malter unternehmen.
Campingplätze und Standbäder werden vorgerichtet
Darauf sollen die Anlagen an der Talsperre auf jeden Fall vorbereitet sein. Deswegen laufen die Saisonvorbereitungen jetzt auf Touren. „Wir beginnen auf den Campingplätzen mit der Grundreinigung der Sanitäranlagen. Kleinere Reparaturen werden erledigt, Fliesen oder die Armaturen der Waschbecken wo nötig erneuert“, sagt die Geschäftsführerin. Die Erlebnisgesellschaft besitzt auch eigene Wohnwagen, die sie die Saison über an Gäste vermietet. „Diese werden jetzt wieder flott gemacht, gereinigt und die Vorzelte angebaut“, sagt die Geschäftsführerin.
Ebenso bringen die Mitarbeiter die Liegewiesen auf Vordermann, rechen die Grünflächen sauber, schneiden die Hecken. Sie holen auch die Wasserattraktionen aus ihrem Winterdepot, reinigen sie, bringen sie ins Wasser und verankern sie an ihren festen Plätzen, damit die Kinder im Sommer wieder ihren Spaß damit haben. In den Strandbädern läuft eine Grundreinigung aller Sanitäranlagen.
Stadtrat Dipps gibt Zuschuss vorzeitig frei
Weil dies alles Geld kostet und momentan keines in die Kassen der Erlebnisgesellschaft fließt, hilft die Stadt Dippoldiswalde ihrem Tochterunternehmen. Der Stadtrat hat auf seiner jüngsten Sitzung die 140.000 Euro freigegeben, welche die Erlebnisgesellschaft jedes Jahr in monatlichen Raten als Zuschuss bekommt. So kann sie jetzt schon über das Geld verfügen und muss nicht warten, bis der städtische Haushaltsplan in Kraft tritt. Das ist voraussichtlich frühestens im Juni der Fall. Da sollte aber die Saison an der Talsperre Malter schon in vollem Gange sein. Der Zuschuss an die Erlebnisgesellschaft für die Bewirtschaftung von Sportpark und Erlebnisbad ist in einem Vertrag zwischen der Stadt und dem Unternehmen geregelt.
Geld für Werterhaltung wurde zusammengestrichen
Weiter ist geregelt, dass die Erlebnisgesellschaft für den Unterhalt und die Reinigung aufkommt sowie für kleinere Reparaturen bis zur Höhe von 1.000 Euro im Einzelfall. Kosten für Werterhalt und Investitionen muss die Stadt tragen. In seinem Wirtschaftsplan, den das Unternehmen noch im alten Jahr aufgestellt hat, waren dafür rund 93.000 Euro vorgesehen. Jedoch muss auch die Stadt sparen. Deswegen hat der Rat jetzt erst einmal ein Budget von 20.000 Euro für Werterhaltungsmaßnahmen freigegeben. Damit kann das Dringendste erledigt werden. So bleibt die Hoffnung auf eine schöne Badesaison, die den Gästen Spaß macht und der Weißeritztal Erlebnisgesellschaft hilft, wirtschaftlich über die Runden zu kommen.