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Ein neuer Treffpunkt in Grimme

Mitten in der Pandemie eröffnet Mariano Böhme einen Laden in Reinhardtsgrimma. Das Angebot soll nach und nach erweitert werden.

Von Maik Brückner
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Die Getränke und die Fahne von DHL sind schon da. Am Montag öffnet Mariano Böhme einen Dorfladen in seinem Heimatdorf Reinhardtsgrimma.
Die Getränke und die Fahne von DHL sind schon da. Am Montag öffnet Mariano Böhme einen Dorfladen in seinem Heimatdorf Reinhardtsgrimma. © Karl-Ludwig Oberthür

Gute 17 Jahre hat Mariano Böhme in der Schweiz gelebt. Nun kehrt der 38-Jährige in sein Heimatdorf Reinhardtsgrimma zurück und eröffnet hier ein Geschäft - einen Dorfladen. Dieser soll zum neuen Dorftreff werden. Dieser Plan könnte aufgehen. Schließlich liegt sein Geschäft mitten im Dorf. Und etwas Vergleichbares gibt es nicht.

Mariano Böhme wird in den Räumen, die er im März übernommen und selbst ausgebaut und gestaltet hat, einige Serviceleistungen anbieten, die sonst keiner im Ort hat. Der Laden ist zugleich Poststelle und Lottobüro. Schon allein das dürfte für viele ein Grund sein, bei ihm vorbeizukommen. "Bisher ist die nächste Poststelle acht Kilometer weit entfernt in Glashütte oder in Dippoldiswalde."

Dorfladen als Plattform für regionaler Erzeuger

Beim eigentlichen Dorfladen steht Böhme noch am Anfang. Das Angebot ist übersichtlich und gleicht zunächst eher einem Getränkehandel. Denn auf der einen Seite stehen bereits Kisten über Kisten mit verschiedenen Bier- und Mineralwassersorten. Gleich nebenan warten diverse Weine und Spirituosen auf ihre Käufer. Böhme hat die Klassiker, aber auch besondere Produkte regionaler Erzeuger im Angebot.

Viele andere Regale sind aber noch leer. Diese sollen sich noch füllen. Hier setzt der Unternehmer auf regionale und lokale Erzeuger. "Denen möchte ich eine Plattform geben." Wer Obst und Gemüse anbaut, kann es künftig über seinen Laden anbieten. Auch Honig, Eier, Speiseeis, Süß- und Tabakwaren und andere Produkte sollen hier verkauft werden. Zeitungen und Zeitschriften möchte er ebenfalls anbieten. "Verderbliche Lebensmittel wird es hier aber nicht geben", sagt er.

Mariano Böhme wird am 10. Mai einen neuen Laden in Reinhardtsgrimma eröffnen. Hier verkauft er verschiedene Spirituosen.
Mariano Böhme wird am 10. Mai einen neuen Laden in Reinhardtsgrimma eröffnen. Hier verkauft er verschiedene Spirituosen. © Karl-Ludwig Oberthür

In Planung ist auch ein Getränke-Bring-Service, die Getränkepost. Dazu möchte Böhme noch eine Homepage freischalten, über die Getränke geordert werden können.

Sobald es die Vorschriften zulassen, möchte er auch den zweiten Teil des Ladens öffnen, der als Café gestaltet wurde. Es soll tagsüber öffnen. "Ich möchte mit lokalen Bäckern zusammenarbeiten." Im Café sollen auch Geburtstage oder Klassentreffen stattfinden. Die Getränke verkauft Böhme, die Speisen liefert dann ein Caterer. Wer größer oder zu Hause feiern möchte, dem kann Mariano Böhme auch helfen.

Vor einem Jahr Festverleih gegründet

Bereits vor einem Jahr hat er einen Festverleih gegründet. Viel zu tun gab es wegen der Corona-Pandemie leider nicht, sagt der junge Mann. Er hofft, dass sich das bald ändern wird. Vorbereitet sei er. Er hat mehrere Festzelte, aber auch Bänke, Tische und Geschirr. "Was ich nicht habe, organisiere ich", verspricht er.

Zum neuen Laden gehört auch ein Café, dass Mariano Böhme öffnen möchte, sobald es die Situation zulässt.
Zum neuen Laden gehört auch ein Café, dass Mariano Böhme öffnen möchte, sobald es die Situation zulässt. © Karl-Ludwig Oberthür

Mariano Böhme ist zuversichtlich, dass das eine Geschäft das andere fördert und so seine Hoffnungen aufgehen. Den Plan, dieser Art Geschäft zu führen, hat er sich gut durchdacht, sagt der junge Mann, der eine eindrucksvolle Berufskarriere hinter sich hat. Im renommierte Dresdner Hilton ließ er sich zum Koch ausbilden, im Juni 2004 ging er ins Berner Oberland, um dort ebenfalls als Koch zu arbeiten.

"Ich war nach drei Wochen Küchenchef." In der Schweiz besuchte er auch die Hotelfachschule. Die letzten fünf Jahre führte er das Hotelrestaurant dann als Pächter.

Idee ist über Jahre gereift

Den Plan zurückzukommen, verfolgte er schon seit Längerem. In den freien Zeiten, in denen sein Restaurant in der Schweiz geschlossen war, kam er nach Reinhardtsgrimma, baute hier sein Haus und die Scheune als Lager aus. Er bereitete alles vor, um sein Unternehmen gründen zu können.

Jetzt möchte er nicht mehr pendeln: "Ich möchte meinen Eltern etwas zurückgeben." Und er hat noch etwas vor. "Ich möchte hier eine Familie gründen." Der Dorfladen, das Café, der Bringe-Service und der Festverleih sollen die wirtschaftliche Grundlage dafür sein.

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