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Hennersdorf will Klarheit fürs braune Haus

In den 1990er-Jahren wurde es zum Dorfgemeinschaftshaus umgebaut. Dann hat die Stadt Dippoldiswalde es infrage gestellt.

Von Franz Herz
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Das Dorfgemeinschaftshaus im Dippser Ortsteil Hennersdorf gehört der Stadt. Aber ob sie es auch halten will, ist offen Die Hennersdorfer wollen eine klare Aussage.
Das Dorfgemeinschaftshaus im Dippser Ortsteil Hennersdorf gehört der Stadt. Aber ob sie es auch halten will, ist offen Die Hennersdorfer wollen eine klare Aussage. © Frank Baldauf

Seit Jahren stehen die Dorfgemeinschaftshäuser in den Dippser Ortsteilen zu Debatte. Die Stadtverwaltung hat schon mehrfach das Ziel ausgegeben, diese Immobilien möglichst an Vereine zu übergeben, die sie dann in eigener Verantwortung bewirtschaften. Gelungen ist dies in Sadisdorf, wo sich ein Trägerverein gefunden hat, der die Alte Schäferei in Erbbaupacht übernommen hat. Im benachbarten Hennersdorf sieht es anders aus.

Erst ein Bekenntnis und dann geht auch was los

Dort steht das braune Haus, wie das Dorfgemeinschaftshaus wegen seiner Fassadenverkleidung im Volksmund heißt. Und es fand sich bisher kein Verein für eine Übernahme. Das Haus ist nach wie vor in städtischer Trägerschaft. Aber der Gedanke, dass diese es einmal verkauft, schwebt nach wie vor im Raum. Diese Ungewissheit hindert die Hennersdorfer auch, selbst aktiv zu werden und in Arbeitseinsätzen notwendige Renovierungsarbeiten zu übernehmen. Warum sollen sie sich ehrenamtlich einsetzen, wenn das Haus womöglich verkauft wird? „Wir fordern ein Bekenntnis von der Stadt zu dem Dorfgemeinschaftshaus. Dann geht auch was los und wir werden dort aktiv“, sagte Ortsvorsteher Henry Krenz (Freie Wähler) auf der jüngsten Ortschaftsratssitzung, die als Videokonferenz organisiert war.

Dort war Simone Ullrich-Braune, die Abteilungsleiterin Bau in der Stadtverwaltung Dippoldiswalde mit in der Runde. Sie sagte: „So wie es jetzt ist, gibt es keine Alternative zu dem Haus im Ort.“ Und sie sagte, dass dieses Jahr eine Trockenlegung des Hauses geplant sei. Das zeigt, dass die Stadt durchaus in das Gebäude investiert. Eine verbindliche Zusage müsste allerdings eine Etage weiter oben in der Stadtverwaltung getroffen werden.

Der einzige Treffpunkt im Dorf

Das Gemeinschaftshaus steht in der Ortsmitte nahe der Kirche und wurde in den 1990er-Jahren ausgebaut, als Hennersdorf im Förderdorfprogramm war. Vorher war hier das Büro der LPG gewesen. Im Untergeschoss hat der Jugendclub seine Räume, Vereine haben hier ihre Treffen oder Probenabende. Die Ortsverwaltung hat ihren Sitz in dem Gebäude und einzelne Räume sind vermietet. Außerdem finden in normalen Zeiten hier Familienfeiern und gesellige Treffen statt. Dafür ist es in Hennersdorf die einzige Möglichkeit, weil das Dorf schon lange keinen Gasthof mehr hat.

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