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Verein Osterzgebirgisches Qualitätsgetreide hört auf

Gibt es kein Qualitätsgetreide mehr? Ganz im Gegenteil, aber die Landwirte aus Dipps, Ruppendorf und Hermsdorf verkaufen das heute selbst, ohne Erzeugergemeinschaft.

Von Franz Herz
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Peter Baling war der Vorsitzende der Erzeugergemeinschaft "Osterzgebirgisches Qualitätsgetreide". Die hat aber ihre Bedeutung verloren.
Peter Baling war der Vorsitzende der Erzeugergemeinschaft "Osterzgebirgisches Qualitätsgetreide". Die hat aber ihre Bedeutung verloren. © Karl-Ludwig Oberthuer

Die Erzeugergemeinschaft Osterzgebirgisches Qualitätsgetreide mit Sitz im Dippoldiswalder Ortsteil Reinholdshain, die als wirtschaftlicher Verein organisiert war, hat sich aufgelöst. „Warum? Gibt es kein Qualitätsgetreide mehr“, fragte Sächsische.de Peter Baling.

Teilweise wächst im Osterzgebirge Bio-Getreide

Der Vorstandssprecher der Ruppendorfer Agrargesellschaft war auch der Vereinsvorsitzende. Er widerspricht. Sein Unternehmen und auch die anderen Mitglieder produzieren weiterhin Qualitätsgetreide, das sie in der Regel an die Dresdner Mühle verkaufen. Teilweise wächst bei ihnen Getreide in Bioqualität.

Landwirte schließen eigene Verträge ohne den Verein

Als die Erzeugergemeinschaft Anfang der 1990er-Jahre gegründet wurde, war das Ziel, mehrere Produzenten zusammenzufassen, damit sie eine bessere Verhandlungsposition beim Verkauf ihres Getreides haben. Dafür gab es auch staatliche Förderung. „Inzwischen haben wir alle eine Größe erreicht, mit der wir unsere eigenen Verträge machen“, sagt Baling. Zuletzt gehörten der Gemeinschaft neben dem Ruppendorfer Betrieb noch die Agrargenossenschaft Reinholdshain, die Dresdner Vorgebirgs Agrar AG aus Bannwitz und die Landwirtschaftsgesellschaft Hermsdorf/Erzgebirge an. Andere waren schon ausgeschieden.

Der Verein hatte keine Funktion und keine Umsätze mehr. „Daher haben wir uns zur Auflösung entschieden“, sagt Baling. Eines wird er weiterhin machen, auch ohne die Erzeugergemeinschaft. Er leitet die aktuellen Informationen von der Mühle an die anderen Betriebe weiter. Das war zuletzt die einzige Funktion, die der Verein noch hatte.