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Wer hat hier an der Talsperre Malter gebuddelt?

Der Gehweg in Paulsdorf an der Eisoase führt über ein Privatgrundstück. Dort haben Unbekannte gegraben. Droht jetzt eine Sperrung für Fußgänger?

Von Franz Herz
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Inzwischen hat Georg Wiedemann sein Privatgrundstück an der Talsperre Malter mit Farbe deutlich markiert, damit hier nicht wieder jemand gräbt und baut.
Inzwischen hat Georg Wiedemann sein Privatgrundstück an der Talsperre Malter mit Farbe deutlich markiert, damit hier nicht wieder jemand gräbt und baut. © Egbert Kamprath

Georg Wiedemann ist verärgert. Ihm gehört das Grundstück der Eisoase an der Talsperre Malter, und diese Fläche reicht bis an die Straßenkante. Hier hat jemand ein Loch gegraben und nicht wieder so befestigt, wie es sich der Eigentümer vorstellt.

Aufgegraben, ohne den Eigentümer zu fragen

Direkt danach beginnt der Damm, der den Seifenbach überquert, einen Zufluss zur Talsperre. Was aussieht wie ein Gehweg, ist Privateigentum von Wiedemann, der in Nossen wohnt. Nun lebt er damit, dass hier Spaziergänger darüber gehen. Aber durch den Anruf eines Nachbarn ist er darauf aufmerksam geworden, dass hier eine Baugrube war, die mit groben Splitt wieder verfüllt wurde. Davon wusste er nichts und damit ist er auch nicht einverstanden. Wer hat hier gebuddelt? Was wurde da vergraben?

Breitbandfirma will es nicht gewesen sein

Der erste Verdacht ging in Richtung der Firma, die derzeit im Auftrag von Stadt und Telekom im Dippser Gebiet Breitbandkabel verlegt. Aber von dort hat Wiedemann die schriftliche Auskunft, dass sie nicht auf seinem Grundstück gegraben haben. Dann erfuhr der Grundbesitzer noch von einem Kabel, das zur Staumeisterei gelegt werden soll. Aber wer dafür verantwortlich ist, weiß er nicht. Ihn hat niemand gefragt. Er hat niemandem seine Zustimmung zu Arbeiten auf seinem Grund und Boden gegeben, versichert er.

Sperrung und Beweissicherung

Nun fürchtet er, dass er die Stelle sperren muss, weil der grobe Splitt zu gefährlich ist für Fußgänger. Mit einer Baufirma hat er schon Kontakt aufgenommen wegen der Absperrungen. „Dann müssten die Fußgänger hier leider die Straße überqueren. Ich bin ja für die Verkehrssicherung verantwortlich“, sagt er. „Und ich werde ein Beweissicherungsverfahren beginnen müssen, aufgraben lassen und sehen, was da liegt. Einen Anwalt habe ich schon eingeschaltet.“ Der sucht nun Zeugen, die sagen können, wer hier gebuddelt hat. Die können sich bei ihm melden.

Markus Peglau, Inhaber des benachbarten Seeblicks, sagt dazu: „Genaueres wissen wir darüber auch nicht. Wir gucken ja auch nicht immer aus dem Fenster, wer da arbeitet.“ In direkter Nachbarschaft zum Seeblick ist eine große Baustelle für die neue Brücke über den Lämmergrund in Paulsdorf. Und Breitbandarbeiten laufen derzeit ja im gesamten Stadtgebiet. Es scheint eine unübersichtliche Situation zu sein in Paulsdorf.