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Neue Windkraftpläne in Klingenberg

Seit den 1990ern drehen sich in Colmnitz und Beerwalde Windräder. Sie sollen durch leistungsfähigere ersetzt werden. Das Rathaus will ein Stück vom Kuchen.

Von Franz Herz
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Die Windanlagen östlich vom Klingenberger Ortsteil Colmnitz sollen durch neue ersetzt werden. Die Diskussion darüber hat begonnen.
Die Windanlagen östlich vom Klingenberger Ortsteil Colmnitz sollen durch neue ersetzt werden. Die Diskussion darüber hat begonnen. © Karl-Ludwig Oberthür

Nachdem der neue Regionalplan mit seinen Festlegungen von Vorrang- und Eignungsgebieten für Windenergie in Kraft getreten ist, herrscht Bewegung unter den Windmüllern, auch in der Gemeinde Klingenberg.

Neuere und größere Anlagen sollen die jetzigen ersetzen

Dort gibt es zwei Windgebiete. Oberhalb von Beerwalde drehen sich seit 1995 fünf Windräder, die von der Firma Amwind GmbH betrieben werden. Das Unternehmen ist europaweit mit Windanlagen aktiv. Es hatte auch das Windrad an der Autobahnraststätte Dresdner Tor an der A4 bei Wilsdruff errichtet, später aber weiterverkauft.

Beerwalder Pläne sind noch nicht so weit

Amwind plant die Beerwalder Anlagen durch neuere zu ersetzen. „Das werden auf jeden Fall weniger und auf jeden Fall größere“, sagt Christian Guleke, Geschäftsführer von Amwind. Der Regionalplan sieht auf dem Gebiet bei Beerwalde künftig drei Anlagen vor, von denen zwei 175 Meter hoch und eine 200 Meter hoch werden darf. „Eine neue Anlage bringt dabei mehr Leistung als alle jetzigen zusammen“, sagt Guleke. Die Pläne sind aber noch nicht so konkret ausgereift wie im Windgebiet Colmnitz. Die Gemeindeverwaltung hat noch keine Kenntnis von einem Projekt in Beerwalde, wie Bürgermeister Torsten Schreckenbach (Bürger für Klingenberg) sagt.

Gemeinderat hat über Colmnitzer Pläne diskutiert

Anders sieht das in Colmnitz aus. Hier stehen östlich vom Dorf auf dem Feld zwischen der Ortslage und der Talsperre Klingenberg sechs Windanlagen. Die Colmnitzer Agrargenossenschaft und die Firma Sabowind aus Freiberg betreiben diese. Sie haben Repoweringpläne, mit denen sie auch bereits an die Gemeinde herangetreten sind. Das heißt, sie wollen die vorhandenen Anlagen abbauen, die in den Jahren 1995 bis 2003 entstanden sind. Sie sollen dann durch neue und leistungsfähigere ersetzt werden. Das Vorranggebiet sieht dort vier Anlagen vor, die 175 Meter hoch werden dürfen. Diese sollen etwas weiter östlich vom Ort entfernt stehen als die jetzigen.

Bürgermeister Schreckenbach hat diese Projekte schon einmal in einer internen Sitzung mit dem Gemeinderat und Vertretern der Unternehmen besprochen. Für das Windgebiet Colmnitz besteht ein Bebauungsplan, der müsste angepasst werden. Dabei hat aber die Gemeinde ein Mitspracherecht. „Wir haben über die Pläne diskutiert und drängen auch auf eine Vereinbarung, dass die Gemeinde mit einem Anteil beteiligt wird, wie es das neue Erneuerbare Energien-Gesetz vorsieht“, sagt der Bürgermeister. Er plant, im Herbst eine Einwohnerversammlung zu organisieren, damit die Anwohner auch wissen, was auf dem Windgebiet in Colmnitz geplant ist.