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Dippoldiswalde: Sachsenküchen will anbauen

Der Möbelhersteller Sachsenküchen in Obercarsdorf benötigt größere Vorräte, um Lieferengpässe zu vermeiden und zur Fertigung. Dafür liegen jetzt Baupläne vor.

Von Franz Herz
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Ein Blick über die vollautomatische Fertigungsstrecke von Sachsenküchen in Obercarsdorf. Dafür sind mehr Lagermöglichkeiten nötig, die das Unternehmen jetzt bauen will.
Ein Blick über die vollautomatische Fertigungsstrecke von Sachsenküchen in Obercarsdorf. Dafür sind mehr Lagermöglichkeiten nötig, die das Unternehmen jetzt bauen will. © Archiv: Egbert Kamprath

Wenn Sachsenküchen jedem Kunden seine individuelle Traumküche bieten will, muss es in seiner Fertigung auch für jeden Traum das passende Material bereitliegen haben. Also benötigt das Unternehmen mehr Lagerfläche. Das ist ein Problem, und das wird durch die Folgen der Corona-Pandemie noch verschärft.

Eigene Vorräte schützen gegen Lieferschwierigkeiten

Deswegen plant das Unternehmen den Neubau von Lager- und Logistikhallen. Dafür soll der Stadtrat Dippoldiswalde auf seiner Sitzung am Mittwoch, 15. Dezember, den erforderlichen Bebauungsplan auf den Weg bringen. Der bisherige Plan aus dem Jahr 1993 sieht die neuen Lagergebäude nicht vor.

Mit neuem Lager weniger Transporte

Arne Gorzolla ist Geschäftsführer der Baubüro Freiberg GmbH, das die Planung ausgearbeitet hat. Er legt in seiner Begründung des Vorhabens dar, dass auch die Anwohner von den neuen Lagerhallen einen Nutzen haben. Bisher wird viel Material im Werk 1 gelagert, das hinter dem Gasthof Obercarsdorf steht. Die Lagerkapazitäten im Werk 2, das direkt an der B170 liegt, sind nicht ausreichend. Deswegen sind immer wieder Transporte zwischen beiden Werksteilen erforderlich. „Der Bau des Lager- und Logistikzentrums im Werk 2 sorgt auch für eine deutliche Reduzierung der innerbetrieblichen Materialtransporte zwischen den beiden Werken und trägt damit zur Minderung von Verkehrslärmbelastung sowie zur Reduzierung von CO2-Emissionen bei“, legt Gorzolla dar.

Lärmbelästigung für Nachbarn soll sich bessern

Ein weiteres Problem in Obercarsdorf soll damit wenigstens gelindert werden. Sachsenküchen hat ein Problem mit Nachbarn. Das Gewerbegebiet ist vor 30 Jahren einmal angedacht gewesen als Fläche für kleinere Handwerksbetriebe. Als sich dann Sachsenküchen dafür interessiert hatte, wurde es ein Industriebetrieb, der in zwei Schichten von sechs bis 22 Uhr arbeitet. Es kam auch schon vor, dass Lkw außerhalb dieser Zeiten auf dem Hof rangiert und Lärm gemacht haben. Dagegen haben sich Anwohner gewehrt. Jetzt hoffen alle Beteiligten, dass die Lärmbelastung abnimmt.

Hochregallager bekommt ein Gründach

Denn Sachsenküchen will auf der Südseite seines Werks, von der B170 aus gesehen links, ein Gebäude für ein Hochregallager bauen, das eine Traufhöhe von 18 bis 24 Meter bekommt. Darauf ist ein Gründach vorgesehen, auch damit der Regen langsamer abfließt.

Südlich von seinem Werk zwei plant Sachsenküchen ein neues Hochregallager und eine Ladehalle.
Südlich von seinem Werk zwei plant Sachsenküchen ein neues Hochregallager und eine Ladehalle. © Foto: Kamprath/SZ Grafik

Diese Halle bekommt zehn Ladetore. Daran schließt sich eine Ladehalle an, wo zehn Lkw Platz finden. Auch die soll überdacht und fünf bis sechs Meter hoch werden. Die soll einigen Lärm abfangen. Die Verbesserung des Schallschutzes für die angrenzende Wohnbebauung nennt die zuständige Bearbeiterin Petra Kambach von der Stadtverwaltung als eines der Ziele der neuen Planung.

Der Stadtrat hat jetzt über die Aufstellung des dafür erforderlichen Bebauungsplans zu entscheiden, ob er also generell damit einverstanden ist, in diese Richtung zu planen. Wenn der Plan fertig ausgearbeitet ist, wird er öffentlich ausgelegt und an verschiedene Behörden und Verbände geschickt, welche für die öffentlichen Belange verantwortlich sind. Sie haben die Möglichkeit, sich gegen Einzelheiten der Planung auszusprechen. Über diese Einwände muss dann wieder der Stadtrat beraten, ehe er über das Vorhaben insgesamt entscheidet. Das wird im kommenden Jahr seine Aufgabe werden.

Stadtratssitzung am Mittwoch, 15. Dezember, 18 Uhr, Kulturzentrum Parksäle, Dippoldiswalde.