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Abrissbagger schafft an der Seebühne in Kriebstein Platz für Neues

Der Umbau der Seebühne hat begonnen. Zunächst wird der Flachbau abgerissen. Dann entsteht ein Gebäude für viele Nutzer. Wem das alles Vorteile bringt.

Von Sylvia Jentzsch
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Der Flachbau an der Seebühne wird zurzeit abgerissen. Die Arbeiten gehen zügig voran.
Der Flachbau an der Seebühne wird zurzeit abgerissen. Die Arbeiten gehen zügig voran. © SZ/DIetmar Thomas

Kriebstein. Bis zum Saisonbeginn im Jahr 2025 wird auf dem Areal der Seebühne ein zweistöckiges Multifunktionsgebäude entstehen. Außerdem werden die Zuschauerplätze von jetzt 800 auf künftig 999 Plätze aufgestockt und das Areal gestaltet.

Bevor der Neubau beginnen kann, muss der alte Flachbau weichen. „Die Abrissarbeiten haben in der vergangenen Woche begonnen“, teilte Kriebsteins Bürgermeisterin Maria Euchler (Freie Wähler) zur Ratssitzung mit.

Insgesamt sollen der Neubau und die Erweiterung der Zuschauerplätze 3,2 Millionen Euro kosten. Allein kann der Zweckverband Kriebsteintalsperre, zu dem der Landkreis Mittelsachsen, die Stadt Mittweida und die Gemeinde Kriebstein gehören, das Projekt nicht stemmen.

Der Bund stellt eine Förderung von 90 Prozent der Bausumme zur Verfügung. Der Neubau des Multifunktionsbaus wird über das Leaderprogramm „Vitale Dorfkerne“ des Freistaates Sachsen gefördert.

Was passiert zurzeit an Arbeiten auf dem Areal der Seebühne?

Das Abbruchunternehmen Günter & Co aus Burgstädt hat bereits den größten Teil des Gebäudekomplexes abgerissen.

Das Abbruchmaterial wird genau sortiert – die Dachpappe in den einen Container, der Bauschutt in den anderen. Früher, als es das Bad an der Talsperre Kriebstein noch gab, waren im Flachbau die Umkleidekabinen und Sanitäranlagen untergebracht.

Der Flachbau wurde in den vergangenen Jahren als Gaststätte genutzt. Es gab auch eine Toilettenanlage, allerdings nicht für Menschen mit einem Handicap.

Der Flachbau oberhalb der Seebühne ist mittlerweile Geschichte.
Der Flachbau oberhalb der Seebühne ist mittlerweile Geschichte. © SZ/DIetmar Thomas

Diese mussten den Weg bis zu den Toiletten im Besucherzentrum in Kauf nehmen. Das wird sich künftig ändern.

„Für das Aufstellen des Bauschildes und den Abriss haben wir einen vorzeitigen Baubeginn genehmigt bekommen“, sagte Thomas Caro, der im Auftrag des Zweckverbandes die Fäden für den Bau in den Händen hält. Der Abriss gehe zügig voran.

Nun hofft Caro, dass er in den nächsten Tagen das Ergebnis der baufachlichen Prüfung des Ministeriums bekommt. Dann können die Ausschreibungen, die bereits auf seinem Schreibtisch liegen, veröffentlicht werden.

Wenn alles gut laufe, können Mitte/Ende April mit den Arbeiten für das Multifunktionsgebäude begonnen werden.

Warum hat sich der Zweckverband für eine Holzbauweise entschieden?

Der Rohbau des Gebäudekomplexes soll aus Holz-Fertigteilen errichtet werden. „Wir haben uns aus zwei Gründen bewusst dafür entschieden“, sagte Thomas Caro. Zum einen setze der Zweckverband mit dem Einsatz von Naturmaterial auf Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit.

So soll der neue Gebäudekomplex mit Gästetoiletten, Umkleiden für die Künstler, Lagerräumen sowie einem Imbiss einmal aussehen.
So soll der neue Gebäudekomplex mit Gästetoiletten, Umkleiden für die Künstler, Lagerräumen sowie einem Imbiss einmal aussehen. © IproConsult/Gemeinde Kriebstein

Zum anderen verkürze die Verwendung von Fertigbauelementen die Bauzeit. „Der Rohbau wird noch verblendet, sodass das Gebäude gut in die Region passt. Außerdem bauen wir energieeffizient.

Schließlich müssen wir auf die Betriebskosten achten, die bei der Nutzung entstehen“, so Caro.

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Ziel sei es, den Rohbau des Gebäudes bis zum Beginn der Hauptspielzeit im Juni fertigzustellen. Der Innenausbau erfolge dann in Abstimmung mit den Nutzern der Seebühne.

„Wir werden in Abstimmung mit den Nutzern die Arbeiten so legen, dass es kaum Störungen während des Spielbetriebes gibt. Hier müssen alle Partner einen Kompromiss finden“, sagte Thomas Caro.

Die Arbeiten zur Erweiterung der Sitzplätze und die Gestaltung des Umfeldes sind nach der Saison geplant.

Wie soll das Multifunktionsgebäude künftig genutzt werden?

Das Obergeschoss des Gebäudes ist für die Nutzer der Seebühne, zu denen unter anderem das Mittelsächsische Theater, der Miskus oder andere Künstler gehören, gedacht. Sie können das Obergeschoss über einen separaten Eingang erreichen.

Dieser wird so angelegt, dass die Fahrzeuge mit dem Equipment der Künstler zum Be- und Entladen direkt heranfahren können. Im Obergeschoss wird es neben Umkleiden und Sanitärräumen auch Lagerräume geben.

Im Untergeschoss sind eine Gaststätte, eine Toilettenanlage mit zwei Behinderten-WCs sowie ein Sanitätsraum geplant.

„Ein solcher Raum fehlte. Bisher mussten die Leute, die medizinische Hilfe benötigten, im Freien behandelt werden. Auch für die Mitarbeiter des DRK verbessern sich die Arbeitsbedingungen erheblich“, sagte Thomas Caro.

Saisoneröffnung an der Talsperre Kriebstein ist am Karfreitag (29. März). Wie in den vergangenen Jahren wird es mit dem Miskus märchenhaft. Mit der Eröffnung der Saison fahren auch wieder die Fahrgastschiffe.

Auftakt auf der Seebühne ist am 8. Juni mit „Carmina Burana“. Das Mittelsächsische Theater wird das Singspiel „Im weißen Rössl“ von Ralph Benatzky ab dem 22. Juni fast 30 Mal aufführen. Das Talsperrenfest ist für den 27. und 28. Juli in bewährter Weise geplant.