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Beiersdorf produziert länger in Waldheim

Die angespannte Situation sorgt für Probleme beim Bau des Werkes in Leipzig. Was das für die Mitarbeiter bedeutet.

Von Frank Korn
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Im ehemaligen Florena-Werk der Beiersdorf AG in Waldheim läuft die Produktion länger als geplant.
Im ehemaligen Florena-Werk der Beiersdorf AG in Waldheim läuft die Produktion länger als geplant. © Dietmar Thomas

Waldheim. Die Beiersdorf AG muss das frühere Florena-Werk in Waldheim länger betreiben als geplant.

Der Umzug nach Leipzig soll schrittweise ab drittem Quartal 2022 erfolgen, hatte eine Sprecherin noch im April auf Anfrage mitgeteilt. Bei der Hauptversammlung der Beiersdorf AG im April war der neue Betrieb ein Thema. „Die Produktion soll Ende dieses Jahres starten“, hatte Vorstandsvorsitzender Vincent Warnery in seinem Bericht gesagt.

Doch die Lage hat sich nun geändert. „Die extrem angespannte Situation in den globalen Lieferketten, insbesondere für Baumaterial, geht auch an unserem Projekt in Leipzig nicht spurlos vorbei. Wir gehen aktuell von einer Verzögerung von einigen Monaten aus“, sagte eine Sprecherin auf Nachfrage.

Erste Produkttransfers sind vollzogen

In diesem Zusammenhang werden auch Teile der Produktion in Waldheim verlängert, so die Sprecherin weiter. Wie lange nun noch in Waldheim produziert werden soll, darüber gibt das Unternehmen keine Auskunft.

Erste Produkt-Transfers ins Beiersdorf Produktions-Netzwerk hätten aber bereits stattgefunden, um eine adäquate Unterstützung der Vorbereitungen des Produktionsstarts in Leipzig zu gewährleisten. „Die Belieferung unserer Kunden und Verbraucher hat für Beiersdorf höchste Priorität. Dementsprechend haben wir an unseren anderen Standorten ausreichende Möglichkeiten, um auf eventuelle Verzögerungen zu reagieren“, versichert die Unternehmenssprecherin.

Das Waldheimer Traditionswerk läuft nach der Fertigstellung des neuen Werkes in Leipzig einige Zeit parallel und wird voraussichtlich 2023 geschlossen, hatte Standortleiter Stephan Roelen im September berichtet. Damals war davon die Rede, dass von knapp 250 Mitarbeitern 140 mit nach Leipzig wechseln.

Immobilie an Investor verkauft

Der Transfer von Beschäftigten laufe in enger Abstimmung mit den Betriebsparteien. „Wir gehen weiterhin davon aus, dass ein großer Teil der Mitarbeiter nach Leipzig wechselt. Die meisten Mitarbeiter, die nicht mit wechseln, gehen auf Basis unseres Sozialplans in Rente“, so die Unternehmenssprecherin.

Im Dezember vergangenen Jahres hatte Beiersdorf die Immobilie in Waldheim verkauft. Der Investor, der sich auf den Erwerb und die Entwicklung von Industrie-, Produktions- und Logistikimmobilien spezialisiert hat, wird durch die RSB Ratio Strategie- und Beratungsgesellschaft mbH (RSB) in Leipzig vertreten.