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Der nächste Schritt zur neuen Schule in Döbeln Ost

Die Stadt hat die Fördermittel für die Grundschule beantragt. Der Stadtrat hat grünes Licht für Mehrausgaben gegeben.

Von Jens Hoyer
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So stellen sich die Planer den Schulkomplex in Döbeln Ost vor. Die neue Grundschule wird auf dem heutigen Sportplatz im hinteren Bereich errichtet. Die künftige Lernförderschule entsteht im zweiten Bauabschnitt.
So stellen sich die Planer den Schulkomplex in Döbeln Ost vor. Die neue Grundschule wird auf dem heutigen Sportplatz im hinteren Bereich errichtet. Die künftige Lernförderschule entsteht im zweiten Bauabschnitt. © O+M Architekten GmbH Dresden

Döbeln. Der geplante Bau der neuen Grundschule Döbeln Ost geht in die nächste Runde. Der Stadtrat hat die Finanzierung des Großprojektes beschlossen.

Nachdem die Planer die voraussichtlichen Kosten genauer ermittelt haben, steht fest: die zweizügige Schule wird rund 13 Millionen Euro kosten. Das sind rund 800.000 Euro mehr, als bisher geschätzt wurde.

Ist das Ende der Fahnenstange damit erreicht? Stadtrat Dietmar Damm (Wir für Döbeln) erinnerte daran, dass man zu Beginn von Gesamtkosten für das Schulzentrum mit Grund- und Förderschule von insgesamt 20 Millionen Euro ausging. „Ich vermisse eine Kostenübersicht für alle vier Bauabschnitte, damit wir wissen, wo die Reise hingeht“, sagte er.

Baubeginn im Frühjahr 2023

Hoffnungen, diese Aufstellung zu bekommen, machte niemand. „Die Gesamtkosten kann man nicht seriös benennen. Wir sprechen hier über einen Zeitraum von zehn Jahren“, sagte Oberbürgermeister Sven Liebhauser (CDU). Noch nicht einmal über einen kürzeren Zeitraum können die Planer sagen, wie teuer die Schule wird. Sie haben die Kosten nach dem aktuellen Stand berechnet. „Wir wissen nicht, wie sich der Markt entwickelt. Wie wird es in eineinhalb Jahren sein? Gehen die Preise nach oben oder nach unten?“, sagte Regina Hlozek vom Döbelner Bauamt.

Ziel der Stadtverwaltung ist, im Frühjahr 2023 mit dem Bau zu beginnen. Mit Beginn des Schuljahres 2025 sollen die Grundschüler in das neue Haus einziehen. Um diese Termine einhalten zu können, muss bis April kommenden Jahres ein Bauantrag gestellt werden, so Hlozek. Davor muss eine detaillierte Entwurfsplanung für die Grundschule erstellt werden. Damit kann die Stadtverwaltung dann die Bauleistungen ausschreiben, was wegen des Umfangs europaweit geschehen muss.

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Die Stadt hat mit der Vorplanung Ende August beim Freistaat den Antrag auf Fördermittel gestellt. „Die Eingangsbestätigung von der Sächsischen Aufbaubank ist ohne Auflagen gekommen. Die Unterlagen sind vollständig“, sagte Regina Hlozek. Wie Oberbürgermeister Liebhauser sagte, gebe es aber noch keine Reaktion, ob Fördermittel bereitgestellt werden. Viele Kommunen wollen Schulbaumittel. „Das Förderprogramm ist mehrfach überzeichnet“, so Liebhauser. Er erhofft sich aber aufgrund der Vorarbeit gute Chancen auf eine Finanzierung.

Stadt muss Baukasten vorfinanzieren

Der Freistaat würde in diesem Fall 60 Prozent der Baukosten übernehmen. Aber nur scheibchenweise, denn abgerechnet wird zum Schluss. „Ein großer Teil der Fördermittel kommt erst 2026“, sagte Regina Hlozek. Bis dahin muss die Stadt die Baukosten vorfinanzieren. Und das sind einige Millionen Euro.

Der Bau der Grundschule mit Außenanlagen ist der erste Bauabschnitt für das neue Schulzentrum in Döbeln Ost. Als zweiter Bauabschnitt würde sich der Bau der Lernförderschule anschließen, erklärte Chefplaner Christian Müller von O+M Architekten Dresden. Der dritte Bauabschnitt würde die Gestaltung von Erweiterungsflächen im östlichen Teil des ehemaligen Oberfriedhofs betreffen. Abschnitt vier ist der Ausbau der zugehörigen Parkflächen.

Die neue Grundschule ist als zweigeschossiges Gebäude geplant. Im Erdgeschoss haben die Planer einen multifunktionalen Mehrzweckraum vorgesehen, der sich zum Eingangsbereich öffnen lässt. Eine langgestreckte Halle ist für die Kinder als Bewegungs- und Pausenfläche geplant.

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Auch der Hort ist im Untergeschoss untergebracht. Er hat einen eigenen Ausgang ins Freie. Zudem haben die Planer Fachräume für flexible Nutzung von Schule, Hort und Ganztagsangebote vorgesehen.

So soll die künftige Grundschule von außen aussehen. Im oberen Bereich sind die acht Klassenräume angeordnet.
So soll die künftige Grundschule von außen aussehen. Im oberen Bereich sind die acht Klassenräume angeordnet. © O+M Architekten GmbH Dresden

Die acht Unterrichtsräume mit jeweils etwa 70 Quadratmetern sind im Obergeschoss untergebracht. Sie sind für bis zu 28 Schüler vorgesehen, sagte Christian Müller. Außerdem sind dort flexibel nutzbare Gruppenräume und Nebenräume geplant. Auch Bibliothek, Verwaltungsbereich mit Lehrerzimmer und die Garderobenräume befinden sich dort. Ausgeführt wird der Bau in Stahlbetonbauweise.

Die Planer sehen einen zentralen Schulhof vor, der durch einen Geländesprung in zwei Bereiche für die Grundschule und später für die Lernförderschule geteilt ist. An der Grundschule gibt es außerdem noch einen kleinen Innenhof. Für den Schulsport sind ein Kleinspielfeld, eine Sprunganlage und eine Laufbahn vorgesehen. Gegessen wird in der schon vorhandenen Mensa. Auch die vorhandene Sporthalle soll für die Grundschule weiter genutzt werden.

Nach dem Bau der Lernförderschule soll der östliche Teil des Oberfriedhofs neu gestaltet werden, so der Planer. Er wird aber nicht ins Schulgelände einbezogen, sondern soll öffentlich zugänglich sein. Vorgesehen sei, dort auch die Kugelstoßanlage für die Schulen mit unterzubringen, sagte Christian Müller.