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Döbelner Firma leistet seit sechs Jahrzehnten Qualitätsarbeit

Die Döbelner Firma Dietrich hat ihr 60. Jubiläum gefeiert. Die Aufträge seiner treuen Kundschaft wird der Betrieb auch danach weiter erfüllen.

Von Dirk Westphal
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Ob beim Verlegen von Fußböden, Anbau von Markisen oder beim Polstern: Firmenchef Jens Dietrich (links) und Bruder Dirk sind seit Jahrzehnten ein eingespieltes Handwerker-Team.
Ob beim Verlegen von Fußböden, Anbau von Markisen oder beim Polstern: Firmenchef Jens Dietrich (links) und Bruder Dirk sind seit Jahrzehnten ein eingespieltes Handwerker-Team. © SZ/DIetmar Thomas

Döbeln. Wer durch die Döbelner Innenstadt die Zwingerstraße stadtauswärts fährt, dem fällt zwangsläufig das Firmenschild „Raumausstatter Dietrich“ ins Auge. Mittlerweile prangt es seit Jahrzehnten am Ladengeschäft der Firma.

Das war nicht immer so, denn gegründet wurde das Familienunternehmen vor 60 Jahren am 1. Oktober 1963 von Manfred Dietrich, der das Handwerk von der Pike auf erlernt hat, in der Frohnstraße.

„Er hat sich einfach selbstständig gemacht“, erzählt dessen Sohn, der jetzige Inhaber Jens Dietrich. Damals hätte sein Vater die ehemalige Firma Salzmann auf der Frohnstraße übernommen.

Umzug in größere Gewerberäume

Im Jahr 1973 sei der Handwerksbetrieb dann in die Marktstraße gezogen.

„Da gab es größere Gewerberäume und ein Ladengeschäft“, erklärt Jens Dietrich. Am jetzigen Standort sei dann 1993 ein kompletter Neubau mit Ladengeschäft entstanden, wobei bis zum Jahr 2000 auch die Gewerberäume in der Marktstraße mit genutzt wurden.

Im Jahr 2001 hat Jens Dietrich das Geschäft von seinem Vater übernommen. Zur Firma gehören neben ihm und seine Ehefrau Birgit, eine Verkäuferin und Bruder Dirk. Seine Lehre hat Jens Dietrich ab 1978 im väterlichen Betrieb absolviert.

„1985 habe ich den Handwerksmeister gemacht“, erzählt umreißt er seinen weiteren beruflichen Weg.

Zu DDR-Zeiten hat die Firma vor allem Gardinen und Polstermöbel hergestellt, oder auch Sonnenschutz. Damals hätte es mit dem Material nicht so rosig ausgesehen. Nach der Wende sei das Angebot dann gewachsen.

„Da sind die Fußbodenbeläge dazugekommen, Außensonnenschutz und Markisen sowie Insektenschutz. Aber auch die anderen Bereiche haben sich entwickelt“, sagt der Firmenchef.

Nachwuchssorgen im Handwerk

Aus seinen Worten klingt heraus, dass er gut zu tun hat. Probleme gebe es in seinem Gewerk allerdings mit dem Nachwuchs. „Ich höre es immer wieder von Vertretern, dass Geschäfte schließen“, sagt der 62-Jährige und erklärt: „Es kommt ja kaum einer, der weitermacht. Irgendwann haben wir wohl niemand mehr in Döbeln.“

So sei auch bei der Firma Dietrich niemand in Sicht, der das Geschäft übernehmen könnte.

„Vor Jahren sind immer noch Bewerbungen von Lehrlingen gekommen, doch jetzt überhaupt nicht mehr“, sagt Jens Dietrich und ergänzt: „Es will niemand mehr im Handwerk arbeiten.“ So wäre er schon froh, wenn sich jemand finden würde, der die Firma irgendwann weiterführen würde.

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„Klar es ist schwer, es ist Gebulkse. Aber es macht auch Laune. Ich jedenfalls wöllte nicht im Büro sitzen. Das reicht mir schon am Wochenende. Ich will lieber arbeiten“, sagt der Firmenchef.

Und Arbeit gebe es genug. Im Sommer hätte viel Sonnenschutz in den Auftragsbüchern gestanden, aber auch Fußböden und Gardinen.

„Bei den Gardinen schaffen es die Frauen kaum“, sagt Jens Dietrich. Aber auch im Polstermöbelbereich, der nach der Wende komplett weggebrochen war, hätte die Firma Dietrich wieder viel zu tun.

Zwei Hochwasser überstanden

Härtetest für die Firma waren vor allem die beiden Hochwasser 2002 und 2013, doch auch diese Herausforderungen seien erfolgreich überstanden worden. „Irgendwie musste es weitergehen, man musste ja Geld verdienen“, resümiert Jens Dietrich.

Lieber erinnert er sich da an besondere Baustellen zurück, welche die Firma realisiert hat. So etwa 1.000 Quadratmeter Fußboden in der Agentur für Arbeit, die Fußböden im Klinikum Döbeln.

Mit zwei Personen wären Großbaustellen allerdings nicht so das Ding des Betriebes, sondern mehr die Arbeiten für die treue Kundschaft.

Und die ist froh, dass die Firma Dietrich in Döbeln auch nach 60 Jahren immer noch verlässliche Qualitätsarbeit abliefert.