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Endspurt bei Leisnig-Umfragen

In welches Projekt in der Leisniger Innenstadt würden Sie eine Million Euro investieren? Das ist eine der Fragen, mit denen sich Bürger zum Thema Stadtentwicklung beschäftigen und mitgestalten können.

Von Heike Heisig
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Einige Altstadthäuser in Leisnig sind beispielhaft saniert, gleich nebenan verfallen Gebäude scheinbar unaufhaltsam. Ein Innenstadtkonzept soll Wege zu einer historisch-modernen und vor allem lebenswerten Altstadt aufzeigen.
Einige Altstadthäuser in Leisnig sind beispielhaft saniert, gleich nebenan verfallen Gebäude scheinbar unaufhaltsam. Ein Innenstadtkonzept soll Wege zu einer historisch-modernen und vor allem lebenswerten Altstadt aufzeigen. © SZ/DIetmar Thomas

Leisnig. Mitreden und an der Stadtentwicklung mitarbeiten – dazu haben die Leisniger in diesem Jahr mehrfach Gelegenheit. Das Integrierte Stadtentwicklungskonzept soll fortgeschrieben und ein Innenstadtkonzept erstellt werden.

Damit die beauftragten Fachleute der DSK nach der Gesamtvorstellung des Vorhabens im März weitere Anhaltspunkte haben, läuft noch bis kommenden Dienstag, 16. April, eine Internetumfrage.

Wer sich daran beteiligt, braucht vielleicht 20 bis 30 Minuten Zeit, wer sich an beiden Umfragen beteiligen möchte ein wenig mehr. Und er sollte sich kurzfassen können.

Ideen und Hinweise gefragt

Denn oftmals sind nur Kreuze zu setzen, aber manchmal sind auch Ideen und Hinweise gefragt. Dafür sind im Formular häufig nur 25 bis 50 Schriftzeichen Platz, sehr wenig also.

Die Innenstadt ist eines der Sorgenkinder der Verwaltung und auch vieler Einwohner. Geschäfte gibt es nur noch wenig, einige der Häuser verfallen immer mehr.

Fraglich ist, ob ein Teil der Bausubstanz nach 30 oder mehr Jahren Leerstand überhaupt noch zu retten ist. Und hier kommen die Teilnehmer der Umfrage ins Spiel. Zum Beispiel zur Altstadt wollen die Planer wissen, wie die Leisniger die Situation einschätzen?

Sind sie zufrieden? Wie sehen sie öffentliche Gebäude und wie sollen die künftig wahrgenommen werden? Sind die barrierefrei oder barrierearm? Wie steht es um den Handel? Was fehlt den Leisnigern?

Wie wichtig sollen Kultur und Tourismus genommen werden? Gibt es zu viele oder zu wenige Parkplätze, ausreichend Bänke und in welcher Qualität? Und wie sieht es mit Alternativen zum Auto aus? Würden Car-Sharing oder E-Scooter überhaupt angenommen?

Das und noch viel mehr wollen die DSK-Planer Benjamin Konstant, Daniel Paul und Sascha Dunger wissen. Die drei überarbeiten die bestehenden Konzepte und stellen einen neuen Plan für die an einigen Stellen wirkliche marode Innenstadt auf.

Dabei interessiert die Planer auch, in welches Altstadtprojekt der Befragte Geld stecken würde, wenn er eine Million Euro investieren könnte. Da gibt es Raum für Visionen.

DSK-Mitarbeiter werten aus

Nach Ablauf der Umfrage werden sich die DSK-Mitarbeiter an die Auswertung setzen, kündigt Benjamin Konstant an. Eine Extra-Vorstellung der Ergebnisse hat er außer vor Mitarbeitern der Verwaltung als Auftraggeber nicht geplant.

Interessierte Bürger müssen sich da wohl bis zur Abschlusspräsentation gedulden.

Trotzdem soll es noch mehrfach die Möglichkeit für Leisniger geben, sich in die Konzepte einzubringen. Als Nächstes steht ein Innenstadtrundgang an, wofür Konstant allerdings noch keinen konkreten Termin nennen kann.

An diesem Tag, so stellt er sich vor, will er mit den Teilnehmern unter anderem an die Stellen gehen, an denen die Umfrage-Teilnehmer besonderen Handlungsbedarf sehen oder wofür sie vielleicht eigene Gestaltungsideen haben. „Dann können wir uns das noch einmal an Ort und Stelle ansehen“, verspricht der Planer.

Bis Jahresende soll das Innenstadtkonzept fertig sein und das Integrierte Stadtentwicklungskonzept überarbeitet. Die Unterlagen sollen dann nicht nur Handlungsgrundlage sein, sondern auch die Basis, weiter von Förderprogrammen profitieren zu können.

https://leisnig.stadtentwicklung.live/