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Weshalb der Märchenkönig noch einmal an die Talsperre kommt

Zum ersten Mal begleiten nicht nur Märchenfiguren die Osterhasen in die Miskus-Saison. Gemeinsam lösen sie ein Problem einer anderen Veranstaltung. Mit Bilder-Galerie.

Von Cathrin Reichelt
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Den Märchenkönig haben zur Saisoneröffnung des Mittelsächsischen Kultursommers an der Talsperre Kriebstein erstmals nicht nur Märchen-, sondern auch Sagenfiguren begleitet. Und gemeinsam haben sie eine Idee.
Den Märchenkönig haben zur Saisoneröffnung des Mittelsächsischen Kultursommers an der Talsperre Kriebstein erstmals nicht nur Märchen-, sondern auch Sagenfiguren begleitet. Und gemeinsam haben sie eine Idee. © SZ/DIetmar Thomas

Kriebstein. Neo sollte zur Eröffnung der Saison des Mittelsächsischen Kultursommers (Miskus) in diesem Jahr als Jüngster auf der Bühne stehen. Aber der aufgeweckte Zweijährige war nicht zu überzeugen, das Hasenkostüm überzustreifen.

Er wäre der Vierte seiner Familie gewesen, in der offenbar das Schauspieler-Gen steckt. Seine große Schwester Lisa mimt das Rapunzel. „Wir haben ihr schon mehrfach die langen Haare abgeschnitten, weil so viele Verehrer daran hochgeklettert sind“, sagt Oma Martina lachend.

Sie steckt im Kostüm des Jägers. Vor dem muss sich Opa Norbert in acht nehmen. Denn er stellt den Wolf dar. Die Drei gehören zur 20 Mann starken Märchenfamilie, die die Gäste an der Talsperre Kriebstein gemeinsam mit den Osterhasen traditionell auf die Osterfeiertage einstimmen.

Und zum 26. Mal hat die Geschichte, die auf der kleinen Bühne am Hafen erzählt wird, die ehemalige Miskus-Chefin Regina Herberger geschrieben. Ein, zwei Tage habe sie dafür gebraucht, meint sie und winkt ab: „Es ist ja nur ein kleines Stück.“ Mehr Zeit benötige sie zum Beispiel für die Theaterstücke, die der Carnevalclub Leisnig (CCL) zum Burg- und Altstadtfest aufführt.

Geschichte mit aktuellem Bezug

„Das Schreiben macht einfach Spaß“, sagt Regina Herberger und schätzt, dass inzwischen mehr als 150 Geschichten aus ihrer „Feder“ geflossen sind, die auf Bühnen in Mittelsachsen aufgeführt wurden. Und sie weist darauf hin: „Aus den Geschichten kann man viel, viel lernen.“ Denn es gebe immer einen Bezug zu aktuellen Ereignissen.

Und so huscht bei so mancher Szene bei den Erwachsenen ein Lächeln übers Gesicht, während die Kinder, teils neugierig, teils skeptisch die großen Hasen, den Frosch, die Hexe, Rotkäppchen und all die anderen Märchenfiguren bestaunen.

© SZ/DIetmar Thomas
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Sie sprechen davon, dass die Hühner streiken, weil stets nur die Hasen von den Kindern gelobt werden. Die jungen Hasen erklären, sie haben es satt und die Hexe bemängelt, dass nichts mehr ist, wie es einmal war. Dagegen ist der Märchenkönig der Meinung, es läuft alles wie geschmiert. Er wird aufgefordert, nicht nur unzählige Seiten mit sinnlosen Gesetzen vollzupinseln, sondern zu handeln.

Und das Rumpelstilzchen entdeckt Fremde, vor denen er sich fürchtet und die er am liebsten wieder verjagen würde. Frau Holle stellt klar, die Fremden sind Sagenfiguren. Sie erzählen ihre Geschichte und werden letztendlich an den Tisch des Königs gebeten.

Auch bei anderen Veranstaltungen des Miskus spielen Sagen in dieser Saison eine Rolle, zum Beispiel beim Parkfest in Lichtenwalde am 3. August. Das hat den Titel „Sagenhafter Barock“. Und am 7. September gibt’s auf Schloss Rochsburg das Mittelsächsische Sagenfestival.

Zuvor steht jedoch am 13. und 14. Juli die Burg der Märchen auf dem Programm. „Aber wie sollen die Gäste dorthin kommen? Am Burgberg wird ja gebaut“, fragt der Hasenjunge. Durch eine Einladung von Neptun haben die Märchenfiguren eine Idee. Sie kommen in diesem Jahr einfach noch einmal an die Talsperre und feiern statt der Burg der Märchen das große Märchenfest am Kriebsteinsee.

Weitere Veranstaltungen zu Ostern an der Talsperre Kriebstein

  • Freitag bis Montag: Karussell, Kinderschminken und Tattoomalen
  • Ostersonntag und Ostermontag: jeweils 12 bis 16 Uhr, Bastelstand "Rund ums Osterei"; jeweils 15 bis 16 Uhr, Vorführung des Puppentheaters "Sternenzauber"