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Warum zwei Frauen ein Gewinn für das Gästeamt in Leisnig sind

Seit Januar helfen die beiden ehrenamtlich im Gästeamt aus. In Zukunft soll es nicht nur Anlaufpunkt für Touristen werden, sondern auch wieder für die Einheimischen.

Von Lea Heilmann
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Rosemarie Grafe (l.) und Regina Schuppe arbeiten seit Januar als Ehrenamtliche für das Gästeamt in Leisnig. Die beiden haben sich von Beginn an pudelwohl gefühlt.
Rosemarie Grafe (l.) und Regina Schuppe arbeiten seit Januar als Ehrenamtliche für das Gästeamt in Leisnig. Die beiden haben sich von Beginn an pudelwohl gefühlt. © SZ/DIetmar Thomas

Leisnig. Rosemarie Grafe und Regina Schuppe haben sich gut eingelebt im Leisniger Gästeamt. Seit dem 1. Januar unterstützen die beiden Sandy Ronniger, die für Kultur und Tourismus in der Stadt Leisnig zuständig ist, als Ehrenamtliche.

Im Herbst hatte Ronniger die Ausschreibung gestartet, weil sie alleine das Gästeamt nicht abdecken kann. Gemeldet hatten sich Rosemarie Grafe und Regina Schuppe. Die Entscheidung mitzumachen, fiel bei beiden ziemlich schnell.

„Ich hatte das gelesen und ich dachte, ich geh einfach mal hin, weil ich Beschäftigung brauchte“, erzählte Regina Schuppe, die vor elf Jahren von Dresden nach Leisnig gezogen ist. Sie könne nicht den ganzen Tag nur Radfahren, Wandern oder Lesen, fügte sie schmunzelnd hinzu. Vor Ort sei sie so begeistert empfangen worden, dass sie direkt zugesagt habe.

An drei Tagen hat Gästeamt geöffnet

Für Rosemarie Grafe ist die Beschäftigung eigentlich eine Rückkehr. Denn als das Gästeamt vor 30 Jahren eröffnet wurde, war sie die erste Arbeitskraft. Die Arbeit dort habe ihr immer sehr viel Spaß gemacht. „Ich bin zwar in zwei anderen Vereinen und eigentlich schon ausgelastet, aber es bereitet mir Freude“, begründete sie ihre Zusage.

Dienstag- und Freitagnachmittag sowie Donnerstagvormittag ist das Gästeamt für Anwohner und Touristen geöffnet. Hinzu kommt immer der erste Samstag im Monat, denn da ist auch die Bibliothek immer geöffnet. „Wir mussten uns ja auch erst mal reinfinden, wie wir eine Regelmäßigkeit schaffen“, sagte Sandy Ronniger.

Für die Kultur- und Tourismusbeauftragte sind die „Mädels“, wie sie Regina und Rosemarie nur nennt, eine große Unterstützung. Das Gästeamt ist nur ein kleiner Teil der Arbeit von Sandy Ronniger. Sie kümmert sich um die strategische Planung und das Veranstaltungsmanagement.

Gästeamt soll Erlebnisort werden

Aktuell ist das Gästeamt vor allem der erste Anlaufpunkt für Touristen. Dabei antworten Grafe und Schuppe vor allem auf die klassischen Fragen nach Verkehrsverbindungen, Wanderwegen, Restaurants oder Übernachtungen. Als das Gästeamt eröffnet wurde, war es nicht nur eine Frage-Antwort-Station, sondern ein beliebter Treffpunkt für die Leisniger.

„Die Menschen konnten Veranstaltungen buchen, wir haben monatliche Busfahrten zur Oper organisiert. Senioren und Schüler kamen“, erinnerte sich Rosemarie Grafe. Es wurden Souvenirs verkauft aber auch Karten für die Rolling Stones oder einen Boxkampf von Henry Maske.

„Wir wollen das Gästeamt auch perspektivisch wieder zu einer Art Erlebnisort gestalten“, sagte Sandy Ronniger. Sie denke da beispielsweise an eine kleine Kinderspielecke oder eine Kaffeestation, aber auch an Souvenirs. Damit das aber alles finanziell gestemmt werden kann, müssen Projekt- oder Förderanträge gestellt werden.

Die Mischung der Beiden ist das, was Sandy Ronniger so gut gefällt. Rosemarie Grafe ist gebürtige Leisnigerin, kennt den Ort in- und auswendig genauso wie die Vergangenheit und Bedeutung des Gästeamtes. Regina Schuppe hat als Zugezogene den besonderen Blick für die Stadt und Orte, die die Leisniger vielleicht gar nicht mehr wahrnehmen.

Rechtzeitig vor Ansturm

Bisher ist im Gästeamt noch nicht so viel los, bereits im Dezember hatte Sandy Ronniger die Frauen aber vorgewarnt. Ende März öffnet die Burg Mildenstein wieder, dann kommen auch mehr Besucher in die Stadt. Trotzdem haben die beiden aktuell schon einiges zu tun.

„Für mich ist das ein absoluter Luxus. Ich lege einen Zettel mit Aufgaben hin und diese werden zu einhundert Prozent erfüllt“, schwärmte die Zuständige für Tourismus und Kultur. So hat Rosemarie Grafe eine neu erscheinende Informationsbroschüre Korrektur gelesen, Regina Schuppe unterstützt aktuell bei der Anmeldung für das Blütenfest. Dieses wird erneut als Straßenfest organisiert.

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Am 1. Mai gibt es wieder eine Flaniermeile vom Fort Belvedere bis zum Kulturbahnhof. Ronniger ist positiv überrascht, wie viele Anmeldungen per Telefon, E-Mail, auf Papier oder vor Ort hereinflattern. Regina Schuppe fasst alle Anmeldungen in einer Tabelle zusammen. Aber auch das Aktualisieren der Schaukästen steht auf dem Plan der Ehrenamtlichen.

Sandy Ronniger ist es wichtig, dass die beiden einbezogen, und wissen, dass sie gebraucht werden. „Es ist ein schönes Wohlfühlklima und wo findest du Menschen, die sich so engagieren?“, so Ronniger und betonte noch mal, dass Rosemarie und Regina ein absoluter Gewinn für das Gästeamt sind.