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Wieder Werksverkauf bei Erntebrot in Masten

Im Laden auf dem Betriebsgelände gibt es ofenwarmes Brot. Die Nähe zum Backofen sollen die Kunden auch beim Preis spüren.

Von Jens Hoyer
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Justine Mühlberg verkauft bei Erntebrot frische Brötchen, Brot und Kuchen. Die Bäckerei hat ihren Werksverkauf am Mittwoch wieder geöffnet.
Justine Mühlberg verkauft bei Erntebrot frische Brötchen, Brot und Kuchen. Die Bäckerei hat ihren Werksverkauf am Mittwoch wieder geöffnet. © Lutz Weidler

Döbeln. Im Döbelner Ortsteil Masten gibt es wieder einen Bäckerladen. Wie angekündigt, hat die Bäckerei Erntebrot ihren Werksverkauf wiedereröffnet. Seit Mittwoch werden im Laden auf dem Firmengelände Brot, Brötchen und Kuchen verkauft.

Auch belegte Brötchen und die schnelle Bockwurst für einen Imbiss werden angeboten, sagte Geschäftsführer Felix Müller.

Filialen nicht übernommen

Müller hatte Anfang des Jahres zusammen mit seinem Geschäftspartner Carl Weber die Bäckerei von der insolventen Erntebrot GmbH einschließlich Mitarbeitern übernommen. Nicht aber die Filialen der Bäckerei.

Müller kündigte damals aber an, den Werksverkauf wiedereröffnen zu wollen. Damit sollen die Döbelner auch weiterhin Waren der alteingesessenen Bäckerei kaufen können. „Der Laden hat ja mal gut funktioniert“, sagte Müller.

Den Charakter eines Werksverkaufs sollen die Kunden auch spüren. Um 14 Uhrlanden die ersten Brote noch warm im Regal. Auch beim Preis soll den Kunden der kurze Weg vom Ofen zum Laden zugutekommen, sagte Müller. Das Roggenmischbrot wird für 1,80 Euro angeboten. Zehn Semmeln kosten 2,50 Euro und zwei Streuselschnecken 2 Euro.

„Mal sehen, wie es anläuft. Wenn der Laden gut angenommen wird, können wir auch länger aufmachen“, sagte Müller. Derzeit hat er an den Wochentagen von 6 bis 10 und 14 bis 17 Uhr geöffnet.

Anderes Konzept

Das Konzept der Bäckerei Erntebrot ist ein anderes als das der Vorgängerfirma. Müller und Weber sind auch Gesellschafter der in Thüringen ansässigen Bakery Sales Saale GmbH, die unter anderem Altenheime und Krankenhäuser im großen Stil mit Backwaren versorgt. Sie war ein großer Kunde von Erntebrot.

Als nach der erneuten Insolvenzanmeldung im vergangenen Jahr der Lieferant wegzufallen drohte, hatten die Geschäftsleute die Bäckerei mit mehr als 40 Mitarbeitern, aber nicht die gesamte insolvente Firma übernommen.

Deren Insolvenzverwalter hatte die verbliebenen Erntebrot-Filialen bis jetzt fortgeführt. Wegen der angekündigten Schließung habe ihn ein Erntebrot-Kunde aus Dresden angerufen, sagte Müller. Dieser habe sich verzweifelt erkundigt, wo er jetzt die Roggenbrötchen herbekommen soll, die er immer isst.

„Der Kunde will jetzt nach Döbeln in den Laden kommen und hier seine Brötchen in größeren Mengen einkaufen und einfrieren. Das ist doch ein gutes Zeichen“, erzählte Müller.

Backen für Großkunden

Neben dem Bedarf der Bakery Sales backt Erntebrot für weitere Großkunden. Müller hofft, dieses Geschäft weiter ausbauen zu können. Mit weiteren Kunden sei er im Gespräch, die bei Erntebrot für ihre Eigenmarken produzieren lassen wollen.

Im kommenden Monat soll zudem ein neuer Werkleiter seine Arbeit aufnehmen, sagte Müller. Dem Bäckermeister komme die Aufgabe zu, die Abläufe in der Bäckerei zu optimieren.

Es sei auch die Instandsetzung und Modernisierung der vorhandenen Technik geplant. „Wir wollen mit kleinen Schritten Erfolg haben, um in Zukunft große Schritte zu machen.“