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Grüne Oase für Hartha

Der Teich im Stadtpark „Rheinhardtsthal“ war bisher eine Kloake. Das wird sich ändern und noch mehr.

Von Sylvia Jentzsch
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Der Teich im Stadtpark „Reinhardts-thal“ wird saniert. Das Wasser wurde bereits herausgepumpt, weil die Ablassvorrichtung des Teiches defekt ist. Deshalb sammelt sich auch zurzeit wieder das Regenwasser im Teich. Es kann nicht abfließen. Torsten Frei
Der Teich im Stadtpark „Reinhardts-thal“ wird saniert. Das Wasser wurde bereits herausgepumpt, weil die Ablassvorrichtung des Teiches defekt ist. Deshalb sammelt sich auch zurzeit wieder das Regenwasser im Teich. Es kann nicht abfließen. Torsten Frei © Lars Halbauer

Hartha. Bis Ende Februar muss der Teich im Stadtpark „Reinhardtsthal“ ausgebaggert sein. Das ist eine Auflage des Umweltamtes. In Vorbereitung der Arbeiten wurde der Teich bereits ausgepumpt und die noch im Gewässer lebenden Tiere umgesetzt. „Es sollen keine Lebewesen zu Schaden kommen“, sagte Bürgermeister Ronald Kunze (parteilos).

Das Auspumpen war notwendig, weil die Ablassvorrichtung des Teiches defekt ist. Deshalb sammelt sich zurzeit auch wieder Regenwasser im Teich. Im Zuge der Sanierung wird auch die Ablassvorrichtung wieder in Ordnung gebracht.

Zur Ratssitzung am Donnerstagabend wurde der Auftrag für die Sanierung der Teichanlage vergeben. Aufgabe des Unternehmens ist es, die Sedimente zu lösen und zu entsorgen, die Böschung instand zu setzen, die Gewässersohle zu verdichten sowie eine Steinschüttung einzubauen.

Am 20. Mai 1933 wurde der Stadtpark „Reinhardtsthal“ eröffnet. Finanziert wurde der 2.810 Quadratmeter große Park aus dem Überschuss des Heimatfestes von 1929. Die Stadt Hartha ließ das Reinhardtsthal 1991 rekonstruieren.
Am 20. Mai 1933 wurde der Stadtpark „Reinhardtsthal“ eröffnet. Finanziert wurde der 2.810 Quadratmeter große Park aus dem Überschuss des Heimatfestes von 1929. Die Stadt Hartha ließ das Reinhardtsthal 1991 rekonstruieren. © Dietmar Thomas

„Den Sommer über bleibt der Teich trocken. Das ist so mit der Umweltbehörde abgesprochen und genehmigt worden“, sagte der Bürgermeister. Die Arbeiten betreffen zunächst nur den Teich. Die Kosten belaufen sich auf rund 35.000 Euro.

Der Förderantrag, den die Stadt bei Leader für die denkmalpflegerische Instandhaltung und Neugestaltung des Parks eingereicht hat, wurde in Höhe von 250.000 Euro bewilligt.

Ist das erste Los Geschichte, kann mit dem zweiten begonnen. Dafür wird zurzeit die Ausschreibung vorbereitet. Im Laufe des Jahres werden die Wege in Ordnung gebracht und barrierefrei gestaltet. Das Denkmal für die Opfer des Zweiten Weltkrieges, das an zentraler Stelle im Park steht, wird zunächst gesichert. Es soll später einen neuen Platz bekommen.

„Beim Bau der Wege werden gleich die notwendigen Arbeiten für die künftige Beleuchtung des Areals mit erledigt, die entsprechenden Kabelkanäle gezogen“, so Bauamtsleiter Ronald Fischer. Die Fällarbeiten seien bereits abgeschlossen. Im zweiten Los des ersten Bauabschnitts soll die Fußgängerbrücke gebaut werden, die vom Gelände des Pflegeheims direkt in den Park führt.

Sitzgelegenheiten nach historischen Vorbild

„Geplant ist, erste Sitzgelegenheiten um den Teich aufzustellen. Hier muss die Stadt einer Forderung des Denkmalschutzes nachkommen und weiße Bänke aufstellen, so wie bei der Einweihung des Parks im Jahr 1933“, sagte der Bürgermeister.

Der Technische Ausschuss hatte im vergangenen Jahr das Landschaftsarchitekturbüro Jacob + Bilz aus Chemnitz mit den Planungen für das Vorhaben beauftragt. Im zweiten Bauabschnitt sollen auf der Fläche im Zentrum des Parks, wo jetzt noch das Denkmal steht, ein Spielplatz und Mehrgenerationentreff eingerichtet werden.

Im zweiten Bauabschnitt sollen auf der Fläche im Zentrum des Parks, wo jetzt noch das Denkmal steht, ein Spielplatz und Mehrgenerationentreff eingerichtet werden.
Im zweiten Bauabschnitt sollen auf der Fläche im Zentrum des Parks, wo jetzt noch das Denkmal steht, ein Spielplatz und Mehrgenerationentreff eingerichtet werden. © Dietmar Thomas

Die gesicherten und im Bauhof gelagerten Figuren werden restauriert und wieder aufgestellt. Dabei handelt es sich um einen Trommler, der auf einer Pauke sitzt, einen Saxofon- und einen Tubabläser, einen Ziehharmonika- und einen Gitarrespieler sowie den Harthaer Frosch. Alle Figuren wurden einmal gespendet.

Randalierer hatten die Figuren vor Jahren in den Teich geworfen. Bauhofmitarbeiter holten sie heraus. „Wir hoffen, dass wir beim Beräumen des Teiches noch die fehlenden Figuren finden“, so Bauamtsleiter Ronald Fischer.

Ob der Wasserspeier in Form von Löwenköpfen und die Springbrunnenkugel aktiviert werden können, muss noch entschieden werden. Voraussichtlich im nächsten Jahr sollen die Arbeiten beendet sein.

„Hinter diesem Projekt stehen alle Stadträte. Es soll den Stadtteil aufwerten und zu einer Begegnungsstätte für Jung und Alt werden. Hier können sich künftig die Bürger und Gäste entspannen und erholen“, so der Bürgermeister.

  • Das Reinhardtsthal war ein Dorf mit einer langen Geschichte, die bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts zurückverfolgt werden kann.
  • Im Jahr 1770 zählte das Dorf 60 Bewohner und 18 Häuser. Ab 1. August 1862 gehörte das Reinhardtsthal zu Hartha.
  • Am 23. Juli 1871 brannte das ehemalige Dorf Reinhardtsthal fast vollständig ab. Das letzte Haus stand an der Karl-Marx-Straße 45 und wurde 1996 abgerissen.
  • Zur Erinnerung an das Dorf erfolgte 1916 die Umbenennung des ehemaligen „Grünbergs Park“ in Reinhardtsthal.
  • Am 20. Mai 1933 wurde der Stadtpark „Reinhardtsthal“ eröffnet. Finanziert wurde der 2.810 Quadratmeter große Park aus dem Überschuss des Heimatfestes von 1929.
  • Die Stadt Hartha ließ das Reinhardtsthal 1991 rekonstruieren.

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