SZ + Döbeln
Merken

Warum es in Waldheim eine Woche früher spukt

Lampionumzug, Gruselkabinett, ein riesengroßes Feuer, aufwendig geschmückte Buden. Der Familien- und Kulturverein am Kreuzfelsen lehrt seine Gäste das Gruseln.

 3 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Mit den Roßweiner Spielleuten zogen die Waldheimer am Sonnabend vor dem Halloweenfest durch die Stadt - eine Woche früher als anderswo.
Mit den Roßweiner Spielleuten zogen die Waldheimer am Sonnabend vor dem Halloweenfest durch die Stadt - eine Woche früher als anderswo. © Lutz Weidler

Von Claudia Erbert

Waldheim. Mehr als 200 Kinder und Erwachsene in Kostümen, teilweise sogar von Kopf bis Fuß, mit Perücken, Gewändern und passenden Schuhen treffen sich am Sonnabend zur vorgezogenen Halloweenparty am Kreuzfelsen.

Angeführt von den Roßweiner Spielleuten und abgesichert von der Meinsberger Feuerwehr geht es durch die Stadt. An den Buden bereiten sich die Vereinsmitglieder auf den Ansturm vor.

Auf fleißige Helfer ist Verlass

Peggy Behlau ist wieder für Pommes zuständig. Im Akkord schüttet sie die in die beiden Fritteusen und verteilt sie an die hungrigen Kinder und Erwachsenen. Gabi Böse und Kerstin Weidensdorfer stehen in der ersten Bude. „Sie sind ganz stolz, dass sie selbst gemachtes Gänsefett für die Fettbemmen haben“, erklärt Susann Röhnisch vom Vorstand des Familienvereins. Der Schwiegersohn, der eine Gaststätte in Dresden betreibt, hat das Fett gemacht, die Tochter bringt es zum Fest.

Mara, Gabi Böse, Kerstin Weidensdorfer und Tiara am Fettbemmenstand: Auf die fleißigen Helfer ist Verlass.
Mara, Gabi Böse, Kerstin Weidensdorfer und Tiara am Fettbemmenstand: Auf die fleißigen Helfer ist Verlass. © Lutz Weidler

Die vielen Kürbisse, die zur Dekoration gebraucht wurden, haben die beiden zu leckerer Kürbissuppe mit Ingwer verarbeitet, wer die nicht mag, bekommt Kartoffelsuppe. Auch Glühwein gibt es, aber da der Spätsommer sich von seiner besten Seite zeigt und das große Feuer wärmt, wird auch das Bier gern getrunken.

„Ich war schon zehnmal im Gruselkabinett, ich hab gar keine Angst“, ruft Lucy, nachdem sie sich erst mit Opa und dann mehrfach alleine reingetraut hat. Danny Kramer hat mit Zeltwänden ein Labyrinth gebaut und Stefanie Schichke hat dekoriert. Skelette, gruselige Puppen, überall Spinnweben, Gefäße mit Rauch und an jeder Ecke andere Geräusche sorgen für die perfekte Halloween-Stimmung. Am hinteren Ausgang steht ein zwei Meter großer Drache, der Aufschrift auf einem Schild schon zwei Kinder verspeist hat.

  • Nachrichten aus der Region Döbeln von Sächsische.de gibt es auch bei Facebook und Instagram

„Als ich vorhin alleine durchgegangen bin und die Puppe angefangen hat zu lachen, hab ich mich ganz schön erschreckt“, gibt Jonas zu, aber mit seinen Kumpels macht er sich jetzt einen Spaß daraus, andere Kinder zu erschrecken. Nach dem Fackelumzug ist das Gruselkabinett teilweise so voll, dass sich die Kinder regelrecht durchschieben. Spaß haben alle trotzdem.

Organisatoren kommen ins Schwärmen

„Ich bin so stolz auf unserer Mitglieder, aber auch auf unsere Gäste, die uns immer treu sind und sich so toll verkleiden“, schwärmt Susann Röhnisch. „Ich will ja nicht eingebildet klingen, aber ich glaube, so etwas wie hier gibt es in dieser Form in der Umgebung nicht noch einmal.“ Und damit das Fest nicht in Konkurrenz mit anderen Halloweenveranstaltungen treten muss, feiern die Waldheimer schon seit Jahren immer ein Wochenende vorher.

Nachdem der Spielmannszug sich verabschiedet hat, gibt es Musik vom DJ, die Feuerwehr sorgt dafür, dass das Feuer nicht ausgeht und in den Tonnen immer genug Holz ist, damit die Kinder gefahrlos ihre Marshmallows grillen können.