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Destille in Roßwein wird abgerissen

Auf dem Gelände sollen Parkplätze gebaut werden. Im Zuge des Abbruchs könnten die Innenhöfe entkernt werden.

Von Frank Korn
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Die ehemalige Destille an der Roßweiner Querstraße soll abgerissen werden. Auf dem Areal entstehen Parkplätze.
Die ehemalige Destille an der Roßweiner Querstraße soll abgerissen werden. Auf dem Areal entstehen Parkplätze. © Dietmar Thomas

Roßwein. Der Zustand der ehemaligen Destille an der Querstraße 17 in Roßwein verschlechtert sich immer mehr. Die Stadt favorisiert einen Abriss des Gebäudes. Dieses steht jedoch unter Denkmalschutz, sodass bisher keine Genehmigung dafür erteilt wurde.

Der Erhalt des Gebäudes wäre aber mit zu hohen Kosten verbunden. Deshalb hat die Stadt einen Antrag auf Abbruch gestellt. Dieser wurde vorbehaltlich der Stellungnahme durch die Denkmalschutzbehörde genehmigt, heißt es in der Beschlussvorlage bei der jüngsten Sitzung des Technischen Ausschusses, Umwelt, Kultur und Soziales. Die Stadt will auf dem Gelände insgesamt neun Parkplätze errichten.

Die Stadt hatte das Gebäude vor zwei Jahren nach langem Kampf kaufen können. „Jetzt sieht es so aus, dass der Denkmalschutz unserem Antrag folgt“, sagte Bürgermeister Veit Lindner (parteilos). Der Parkplatz würde dann in Regie der Stadt gebaut werden.

Innenhof könnte entkernt werden

Die Kosten für den Bau des Parkplatzes und die Sanierung der bestehenden Mauern sowie Giebel betragen etwa 55.000 Euro und werden zu zwei Dritteln aus dem Förderprogramm „Umbauachse Altstadt“ finanziert. „Ist eine Entkernung des Innenhofbereiches vorgesehen?“, fragte Uwe Hachmann (SPD). Dies sei durchaus möglich, wenn die Eigentümer den Zeitraum des Abrisses nutzen. „Das ist aber dann immer private Sache. Wir bieten es aber auf alle Fälle an“, so Lindner.

Das Haus Querstraße 17 war Anfang des 20. Jahrhunderts als Destillation und Weinhandlung bekannt. Ein Teil der Beschriftung ist schon von der Fassade abgeblättert, ein gutes Stück aber noch zu lesen. Damals stellten mehrere Roßweiner in der Stadt mithilfe von Destillier-Apparaten mehr oder weniger hochwertige Schnäpse her. Bruno Richter war es in diesem Haus. 

Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es dort dann noch eine sogenannte Probierstube, danach eine Konsumverkaufsstelle für Fahrräder, Mopeds und Öfen. Nach einer Nutzung als Lager ist inzwischen selbst dies aufgrund des baulichen Zustandes unmöglich.

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