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Döbeln: Der Ex-Chef kehrt ins Pflegeheim zurück

Heinz Leichsenring hat früher das Pflegeheim Technitz geleitet. Die jetzige Geschäftsführerin hat er ausgebildet.

Von Frank Korn
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Carola Pönitz hat ihre Ausbildung im Pflegeheim Technitz 1981 begonnen. Damals war Heinz Leichsenring Leiter der Einrichtung. Jetzt ist er als Bewohner zurückgekehrt.
Carola Pönitz hat ihre Ausbildung im Pflegeheim Technitz 1981 begonnen. Damals war Heinz Leichsenring Leiter der Einrichtung. Jetzt ist er als Bewohner zurückgekehrt. © Dietmar Thomas

Döbeln. Der 94-jährige Heinz Leichsenring fühlt sich sichtlich wohl. Seit März 2020 lebt er im Seniorenhaus „Am Südhang“ in Technitz. Und mit der Leiterin der Einrichtung Carola Pönitz verbindet ihn eine besondere Geschichte.

Es war am 1. September 1981, als Carola Pönitz ihre Ausbildung zur Krankenschwester in dem Seniorenhaus begann. Eingestellt wurde sie von Heinz Leichsenring, der von 1976 bis 1983 Heimleiter in Technitz war. „Ich erinnere mich noch gut, wie ich dem Chef damals vorgestellt wurde“, sagt Carola Pönitz.

Ein ganzes Arbeitsleben im Pflegeheim

Sie hat praktisch ihr ganzes Berufsleben in der Einrichtung gearbeitet. Im Jahr 1997 wurde sie Pflegedienstleiterin, seit 2007 ist sie Wohnleiterin und Geschäftsführerin. Von Heinz Leichsenring bekommt sie ein dickes Lob. „Sie setzt das Werk fort, zu dem auch ich einen Teil beigetragen habe“, sagt der 94-Jährige.

1983 war Heinz Leichsenring mit seiner Ehefrau Marianne, die er in Technitz kennengelernt hatte, nach Meerane gezogen. Auch dort arbeiteten sie in einem Pflegeheim, sie als Wirtschaftsleiterin, er als Pflegedienstleiter. „30 Jahre waren wir verheiratet“, erinnert er sich. Nach dem Tod seiner Frau lernte er Antonia kennen, mit der er sieben Jahre zusammenlebte.

Zurück in die Heimatstadt

Später hat Heinz Leichsenring zunächst in einem Seniorenheim in Meerane gelebt. Doch die Sehnsucht nach der Heimat ließ ihn nicht los. „Ich bin im Kreis Döbeln groß geworden“, sagt er. Über einen ehemaligen Mitarbeiter, mit dem ihn bis heute eine enge Freundschaft verbindet, nahm er Kontakt zu Carola Pönitz auf und fragte an, ob ein Umzug möglich ist.

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Schon ein paar Jahre zuvor, im Mai 2017, konnte sich Heinz Leichsenring einen Überblick verschaffen, wie es jetzt in Technitz zugeht. „Damals hatten wir ein Treffen mit ehemaligen Mitarbeitern organisiert. Da kam Herr Leichsenring noch selbst mit dem Auto“, erinnert sich Carola Pönitz.

Muntere Skatrunde

Eine der Lieblingsbeschäftigungen von Heinz Leichsenring ist das Skat spielen. Auch an diesem Tag wird gereizt und gestochen, was das Zeug hält. Mit am Tisch sitzt Ilse Kretzschmar, die ebenfalls 94 Jahre alt ist. Auch sie hat damals mit Leichsenring gemeinsam in Technitz gearbeitet. Sie findet es gut, dass sie sich hier wiedertreffen.

Dritter Mitspieler ist Klaus-Jürgen Martin. Ein Döbelner, der als Schwimmer einige Erfolge aufzuweisen hatte.

Wieder mehr Normalität

Schließlich ist da noch Brigitte Führer. Sie spielt zwar nicht mit, fungiert dafür aber als Schriftführerin für die Skatspieler. Sie stammt aus Hoyerswerda und hat als Leiterin einer Kindertagesstätte gearbeitet. In ihrer Freizeit ist sie Kabarettistin und Puppenspielerin. „Noch heute gibt sie für unsere Heimbewohner kleine Vorstellungen“, lobt Carola Pönitz.

Im Seniorenhaus „Am Südhang“ leben derzeit 102 Bewohner. 80 Mitarbeiter sind in dem Haus tätig, knapp die Hälfte davon in der Pflege, die weiteren in der Verwaltung, in der hauseigenen Küche sowie als Hausmeister.

Die Corona-Pandemie stellte sowohl die Mitarbeiter als auch die Bewohner und deren Angehörige vor große Herausforderungen. „Doch jetzt ist wieder so etwas wie Normalität eingekehrt, auch wenn immer noch gewisse Verhaltensregeln erforderlich sind“, sagt Carola Pönitz. So sei jüngst ein Erntedankfest organisiert worden, das Bewohnern und Beschäftigten großen Spaß bereitet habe.