Döbeln: Dicke Wasserleitung platzt in der Klosterstraße

Döbeln. Am Donnerstagnachmittag hatten die Bewohner des Hauses Klosterstraße 1 in Döbeln eine Fontäne vor der Haustür. Das Wasser sprudelte aus der Pflasterstraße als ein sicheres Zeichen für einen kapitalen Rohrbruch. Noch am Nachmittag machten sich Mitarbeiter der Veolia daran, den Schaden zu beheben.
Dass im Döbelner Trinkwassernetz etwas nicht stimmt, bekam die Veolia gegen 15.45 Uhr mit. Da habe das Prozessleitsystem im Pumpwerk Limmritz der Döbeln-Oschatzer Wasserwirtschaft einen spürbaren Druckabfall verzeichnet, so Sylke Herrmann von der Pressestelle des Wasserdienstleisters Veolia.
Druckabfall als deutliches Alarmzeichen
Die Meldung habe das Team um Sven Gammisch erreicht, das im Auftrag des Wasserverbandes Döbeln-Oschatz sofort tätig wurde. Über das elektronische Prozessleitsystem können sämtliche wasserwirtschaftlichen Anlagen aus der Ferne mit Smartphone, Tablet oder PC überwacht werden.
„Für uns war dieser immense Druckabfall ein deutliches Alarmzeichen, dass irgendwo eine Menge Wasser weglaufen muss“, sagte Sven Gammisch. Wenig später registrierte das System auch in den Druckerhöhungsanlagen Zschepplitz und Holländer das Absenken des Drucks auf ein Minimum. In kurzer Zeit waren etwa 500 Kubikmeter, also 500.000 Liter, Wasser aus dem Leck geströmt. „Das ist etwa ein Viertel des Tagesbedarfs der Stadt Döbeln“, sagte Gammisch.
Wasserpilz auf der Klosterstraße
Kurze Zeit später war auch klar, wo ein Rohr geborsten war. Kurz vor 16 Uhr habe der Bauhof der Stadt gemeldet, dass es offenbar in der Klosterstraße einen Rohrschaden gegeben hat. Das Wasser, so schilderte Sven Gammisch, sei in der Mitte der Straße etwa einen halben Meter hoch aus dem Boden gesprudelt. Da sich die Häuser in der Klosterstraße an einem der tiefsten Punkte der Stadt befindet, liege dort mit etwa sieben Bar ein besonders hoher Wasserdruck an. Durch die Kraft des Wassers seien bereits etliche Pflastersteine herausgedrückt worden.
„Wir hatten großes Glück, dass die Kollegen noch auf Arbeit waren“, sagte Sven Gammisch. Für die Mitarbeiter bedeutete der Rohrschaden einen ungewollten Nachteinsatz. Bis zu neun Mitarbeiter seien damit beschäftigt gewesen, den Schaden zu beheben.
Reparatur dauert bis 1 Uhr
Gegen 16.15 Uhr konnte zunächst der Wasseraustritt gestoppt werden, indem das Netz in diesem Bereich abgeschiebert wurde. Die Waldheimer Tiefbaufirma TKRS Mittelsachsen hob auf acht Metern Länge einen Rohrgraben aus. Sechs Meter der rund 70 Jahre alte Trinkwasserleitung mit einem Durchmesser von rund 100 Millimetern mussten erneuert werden. Sie liegt an dieser Stelle rund 1,80 Meter tief im Erdreich.
Gegen 1 Uhr sei der Rohrschaden behoben gewesen. Die Kunden im Bereich Klosterstraße, Klostergäßchen, Quergasse, Staupitzstraße, Terrassenstraße und Otto-Johnsen-Straße konnten ab diesem Zeitpunkt wieder mit Wasser versorgt werden.