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Internetausbau dauert zu lange

Die Gemeinden Ostrau und Großweitzschen feiern den Spatenstich zum Ausbau des Breitbandnetzes. Seit dem ersten Antrag ist viel Zeit vergangen.

Von Frank Korn
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Großweitzschens Bürgermeister Jörg Burkert (links) und sein Ostrauer Amtskollege Dirk Schilling freuen sich, dass ihre Gemeinden nun komplett mit schnellem Internet versorgt werden.
Großweitzschens Bürgermeister Jörg Burkert (links) und sein Ostrauer Amtskollege Dirk Schilling freuen sich, dass ihre Gemeinden nun komplett mit schnellem Internet versorgt werden. © Dietmar Thomas

Ostrau/Großweitzschen. Die Leerrohre fürs schnelle Internet schauen jetzt schon am Buswendeplatz in Delmschütz aus der Erde. Dabei soll der Ausbau erst im nächsten Jahr beginnen.

Die Gemeinden Ostrau und Großweitzschen haben sich bei der Beantragung des Fördergeldes für den Breitbandausbau zusammengetan. Ostraus Bürgermeister Dirk Schilling (CDU) liefert anlässlich des feierlichen Spatenstichs die Erklärung, warum in Delmschütz schon Leerrohre verlegt wurden. „Die Straße ist erst vor kurzem saniert worden. Da bereits feststand, dass die Firma NGN Fiber Network den Breitbandausbau übernimmt, haben wir angefragt, ob sie in diesem Bereich die Rohre schon einbauen kann“, sagte Schilling.

Jederzeit für die Anwohner ansprechbar

Das Unternehmen konnte. „Warum sollen wir die Straße ein zweites Mal aufreißen?“, fragte Udo Stelzl, der als Projektleiter der Firma NGN Fiber Network aus Aubstadt (Bayern) wichtigster Ansprechpartner für die beiden Bürgermeister Dirk Schilling und Jörg Burkert (parteilos) ist. Aber nicht nur für die Verwaltungen. „Wir sind auch für die Anwohner jederzeit ansprechbar. Jeder, der ein Anliegen hat, kann am Bürocontainer vorbeikommen“, sagte Stelzl. Dieses Angebot sei in der Vergangenheit stets gut angenommen worden. „Wir haben mit dieser Lösung gute Erfahrungen gemacht“, so Stelzl.

Die Firma NGN Fiber Network spreche jeden Anwohner an, um die Anschlüsse nach deren Wünschen zu realisieren. Das Unternehmen versteht sich als Komplettanbieter, der sämtliche Leistungen von der Planung über die Projektabwicklung bis zur Bereitstellung von Glasfaserstrecken und -netzen anbietet. Udo Stelzl betont aber, dass es sich um ein sogenanntes diskriminierungsfreies Netz handelt. Das bedeutet, dass auch andere Anbieter das Netz für ihre Kunden nutzen können.

Fertigstellung voraussichtlich im Juni 2022

Offizieller Start für die von Bund und Land geförderte Versorgung mit schnellem Internet soll im April 2021 sein. Für Ende Juni 2022 ist die Fertigstellung geplant. Insgesamt werden 80 Kilometer Glasfaserkabel verlegt.

In der Gemeinde Ostrau kostet der geförderte Ausbau rund drei, in Großweitzschen dagegen 5,3 Millionen Euro. Das liegt daran, dass in Ostrau der Anteil der Haushalte, die über die großen Telekommunikationsunternehmen mit schnellem Internet versorgt werden, deutlich größer ist, als in der Gemeinde Großweitzschen.

Vier Jahre seit dem ersten Antrag

So groß die Freude über den Beginn des Breitbandausbaus auch ist, so hatte Dirk Schilling auch einige kritische Anmerkungen. „Am 1. Juni 2016 haben wir den Antrag auf die Beratungsleistung gestellt. Obwohl es sich um eine pauschale Förderung von 50.000 Euro für jede Kommune handelte, dauerte es ein halbes Jahr, bis das Geld bewilligt wurde“, so Schilling. Er habe sich damals an die CDU-Bundestagsabgeordnete Veronika Bellmann gewandt, die sich immer für dieses Thema stark gemacht hat und beim Spatenstich in Delmschütz dabei war.

Am 19. Dezember 2017 war das Fördergeld für den Ausbau bewilligt worden. „Inzwischen haben sich die erforderlichen Summen verdoppelt“, so Schilling. Und er kündigt jetzt schon weitere Erhöhungen an. „Aufgrund des langen Verfahrens sind inzwischen neue Eigenheime entstanden, die ebenfalls mit Glasfaserkabel versorgt werden sollen“, sagte der Ostrauer Bürgermeister.

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