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Ein neuer Fußboden für den Kuhstall des Klosters Buch

Die Besucher werden die jüngste Investition des Fördervereins mit Füßen treten. In diesem Fall ist das aber gar nicht so schlimm.

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Handwerker Eric Schöne grundiert den Fußboden im ehemaligen Kuhstall des Klosters Buch. Der Stall wird als Veranstaltungsraum häufig genutzt. Entsprechend abgewetzt war der Boden.
Handwerker Eric Schöne grundiert den Fußboden im ehemaligen Kuhstall des Klosters Buch. Der Stall wird als Veranstaltungsraum häufig genutzt. Entsprechend abgewetzt war der Boden. © Dietmar Thomas

Leisnig. Das Kloster Buch in Schuss zu halten, ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Denn die alte Wirkungsstätte der Zisterzienser gleicht, was die bauliche Unterhaltung betrifft, durchaus einem Fass ohne Boden.

Nach vielen größeren Investitionen wie der Dachneueindeckung von Abthaus und ehemaligem Kuhstall hat der Förderverein in diesem Jahr kleinere Summen in die Hand genommen. Zuletzt wieder im Kuhstall.

Nachdem dort im Frühjahr bereits die elektrischen Anlagen erneuert worden sind, haben sich die Handwerker der Etzdorfer Firma Innenausbau und Brandschutz Saupe jetzt des Fußbodens angenommen. Dafür musste im Vorfeld sämtliches Mobiliar ausgeräumt werden. Doch Projektkoordinatorin Rica Zirnsack ist sich sicher, dass sich die „Schlepperei“ gelohnt hat.

Mehr Abstand beim Gänseessen

Der Boden ist fertig und die Bestuhlung kann wieder einziehen. Das ist auch nötig. Denn alle Gänseessen, die der Verein rund um den Martinstag organisiert, sind schon seit längerer Zeit ausverkauft. Nicht zuletzt deshalb, weil es weniger Plätze gibt, die Stühle aufgrund der Corona-Schutzbestimmungen weiter auseinanderstehen als in den vergangenen Jahren.

Stammgäste, auch des Bauernmarktes, werden vielleicht feststellen, dass es sich im Kuhstall besser laufen lässt. Die letzte Bodenreparatur dort geht auf das Jahr 2002 zurück.

Nach dem Hochwasser musste der Unterboden in vielen Räumen erneuert werden – auch in diesem einstigen Stallgebäude. Mittlerweile gab es Fehlstellen und sehr abgenutzte Bereiche. Auf die mussten die Handwerker eine dickere Schicht Ausgleichsmasse auftragen.

Nächstes Projekt ist die Infirmerie

Als nächstes, so erzählt Rica Zirnsack, widmet sich der Förderverein als Eigentümer der Klosteranlage der Infirmerie. Diese schließt sich ans Abthaus an und wurde ursprünglich als Krankenkapelle genutzt. Nötig ist dort als Erstes eine Dacherneuerung. Notreparaturen vor allem an den Gauben musste es schon geben.

Bevor die Handwerker der Infirmerie aufs Dach steigen, soll ein Holzgutachten erstellt werden und das wiederum Auskunft über den Zustand alter Balken und anderer Bauteile geben. „Auf den ersten Blick sieht es weniger schlimm als in anderen Gebäuden aus“, sagt Rica Zirnsack.

Zunächst sind Nutzungsideen gefragt

Von dem Gutachten erhoffen sich alle Baubeteiligten auch eine Aussage darüber, wie alt die verbauten Hölzer sind. Die Infirmerie in der heutigen Form gibt es bisherigen Erkenntnissen zufolge erst seit etwa 1830. Aber auch vorher standen dort schon Gebäude.

Dass es mehrere Umbauten gab, ist in der Krankenkapelle genauso zu erkennen wie im Abthaus. Dort sind Restaurator Thomas Schmidt und seine Kollegen in einem der Ausstellungszimmer auf entsprechende Hinweise gestoßen.

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Bevor mit Bauarbeiten begonnen wird, „müssen wir uns aber Gedanken machen, wie wir diese Räume künftig nutzen wollen“, so Rica Zirnsack. „Ohne Heizung ist zum Beispiel keine Dämmung in größerem Umfang nötig“, erklärt sie.

Für eine Nutzung würden gerade Ideen gesammelt. Einige Vorschläge von Mitgliedern lägen schon vor. Denkbar sei, dort weitere Ausstellungen zu etablieren. Auch ein Modell der Klosteranlage in ihren einstigen Maßen fände dort einen guten Platz.

Fummelei mit Taschenlampen hat ein Ende

Die Elektroerneuerung im Kuhstall hat der Verein übrigens auch mit einer Erneuerung der Außenbeleuchtung verbunden. Das kommt der Sicherheit von Besuchern wie Beschäftigten zugute – und jetzt in der dunkleren Jahreszeit erstmals so richtig zum Tragen.

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Überdies spart diese Investition: Batterien. Angesichts von Lampen mit Bewegungsmeldern benötigen die Mitarbeiter keine Taschenlampen mehr, um nach Veranstaltungen am späten Abend oder in der Nacht abzuschließen. „Ich bin froh, dass das Gefummel mit Schlüssel und Taschenlampe ein Ende hat“, sagt Mitarbeiterin Sabine Patzelt. Den nächsten Abendführungen sieht sie so gelassen entgegen.