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Leisnig sucht Praktiker mit Lust auf "mehr als neuen Job"

Die Stelle des Bauamtsleiters ist durch unglückliche Umstände wieder frei, noch ehe sie besetzt war. Dabei ist der Zeitpunkt für einen Neueinstieg im Moment mehr als passend. Weshalb der oder die Neue Stadtgeschichte schreiben könnte.

Von Heike Heisig
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Das Zimmer des Bauamtsleiters unterm Dach des Leisniger Rathauses ist nach wie vor verwaist. Zwei Stunden vor Vertragsunterzeichnung hat die Bewerberin, für die sich die Stadträte entschieden hatten, abgesagt.
Das Zimmer des Bauamtsleiters unterm Dach des Leisniger Rathauses ist nach wie vor verwaist. Zwei Stunden vor Vertragsunterzeichnung hat die Bewerberin, für die sich die Stadträte entschieden hatten, abgesagt. © Heike Heisig

Leisnig. Leisnig sucht wieder einen Bauamtsleiter – oder vielmehr immer noch. Zwischenzeitlich hatte sich sogar eine Idealbesetzung gefunden – dann aber zwei Stunden vor Vertragsunterzeichnung abgesagt.

Inzwischen haben sich Bürgermeister Carsten Graf (CDU) und seine für Personal zuständige Hauptamtsleiterin Silvia Diesmann von diesem Schock erholt. Graf hatte sofort die nochmalige Ausschreibung der Stelle veranlasst.

Kurz vorm Unterschreiben des Vertrags abgesagt

Eigentlich sollte der 2. Januar Dienstbeginn für die neue Amtsleiterin sein. Nach einem geeigneten Bewerber hatte die Stadt Leisnig über Monate gesucht.

Im April hatte Thomas Schröder auf eigenen Wunsch das Leisniger Rathaus verlassen. Danach wollte der Bürgermeister erst über die Personalstruktur insgesamt diskutieren, bevor er Stellen ausschreibt.

Für Carsten Graf ist die Leitung des Leisniger Bauamtes „mehr als nur ein Job“. „Ich kann mir vorstellen, dass dies eine spannende Aufgabe für jemanden ist, der richtig Bock darauf hat, sich in die weitere Gestaltung einer historischen Stadt einzubringen“, so der Bürgermeister.

Stadtentwicklungskonzept als Herausforderung

Wie er erklärt, muss Leisnig in diesem Jahr die Aufgabe anpacken und das integrierte Stadtentwicklungskonzept – kurz Insek genannt – fortschreiben. Das übernimmt in groben Zügen zwar ein externes Büro.

Aber selbstredend sind dabei auch die Ideen der Leisniger und der Verwaltungsmitarbeiter gefragt. Nachdem nach der Wende zunächst die Altstadt mit großem Einsatz gerettet worden ist, muss jetzt eine nächste Aktion dieser Art folgen.

Denn nur wenn mehr Altstadthäuser als bisher genutzt und vorher saniert werden, kann die Leisniger Altstadt zu großen Teilen überleben. Leerstand und ein Investitionsrückstau haben bereits dazu geführt, dass Häuser abgerissen werden mussten und die ersten Lücken entstanden sind.

Nächste Bewerbungsrunde läuft bis 19. Januar

Wichtig ist für Leisnig, dass ein Praktiker aus den Bereichen Hoch- und Tiefbau die Nachfolge von Thomas Schröder antritt. Ein Bauingenieur oder ein Architekt wäre aus Sicht von Carsten Graf genau der oder die Richtige. Bis 19. Januar läuft die aktuelle Bewerbungsrunde.

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Dass Kandidaten sozusagen in letzter Minute absagen, ist nicht gerade üblich. Dass es insgesamt weniger Bewerber auf Stellen in Verwaltungen gibt, hängt nach der Erfahrung des Rathauschefs damit zusammen, dass es der Wirtschaft zurzeit relativ gut geht. Wendet sich das Blatt, dann würden sich Fachkräfte auch wieder häufiger in Verwaltungen bewerben.