Roßwein. 18 Uhr sollte er eröffnet werden. Schon zwei Minuten davor hatte der „neue“ Roßweiner Bürgermeister mit wenigen Worten diesen Punkt abgehakt. Und von der Bühne hatte er es dann auch nur ein paar Schritte zur Pyramide. Vor der konnten die vielen Zuschauer dann auch die erste Neuerung beim 29. Roßweiner Weihnachtsmarkt miterleben.
Während der bisherige Roßweiner Bürgermeister Veit Lindner (parteilos) der Tradition des Anschiebens der Pyramide treu geblieben war, wurde diese nun zum ersten Mal angepustet. Das gelang dem Rathauschef ohne große Mühe – ganz sicher auch deshalb, weil jemand rechtzeitig aufs Knöpfchen gedrückt hat, mit dem sich Teller und Flügel in Bewegung setzen.
Figuren waren pünktlich von der Kur zurück
Die 15 Figuren, die bis ins neue Jahr hinein am Markt ihre Runden drehen, sind nun alle restauriert. Im vergangenen Advent war erst der erste Teil von der Kur in der Restaurationswerkstatt der Roßweiner Werkstätten zurück. In diesem Frühjahr und Sommer ist dort der Rest aufgearbeitet worden.
Seit mehr als 20 Jahren waren die Figuren im Einsatz. Wind und Wetter hatten die Farbe an den Sockeln und den Figuren selbst abplatzen lassen. Auch sonst gab es die eine oder andere Blessur.
Das Aufhübschen „ihrer“ Pyramidenfiguren haben die Roßwein mit Spenden finanziert. Mehr als 5.000 Euro waren nach einem Aufruf von Bürgermeister Veit Lindner zusammengekommen.
Diese Traditionen bleiben
Der Marktplatz neben der Pyramide hat sich am Freitagabend wieder ganz schnell gefüllt. Durchs Programm begleiteten Roland Taffel und weitere Mitglieder des Mittelsächsischen Jugend- und Kulturvereins.
Auch an den Wochenendtagen stehen und sitzen sie an Mikrofon und Mischpult oder sorgen wie zunächst TinaE mit Live-Musik für Unterhaltung. Mit seiner beim Markt verdienten Gage will Taffel dabei helfen, den Eigenanteil für Ganztagsangebote an seiner früheren Schule, der Oberschule in Hartha, aufbringen. Bis zu seiner Pensionierung war er dort Lehrer.
Tradition hat die musikalische Eröffnung des Weihnachtsmarktes durch die Roßweiner Spielleute. Daran wurde genauso wenig gerüttelt wie am parallel laufenden Glühweintest.
Für jeden etwas im Programm dabei
Während die Jurymitglieder inzwischen bereits wissen, an welchem Stand ihnen das Heißgetränk in diesem Jahr am besten geschmeckt hat, müssen sich die Gäste noch durchtesten. Erst am Sonntagnachmittag steht dann fest, ob der eigene Geschmack mit dem der Juroren übereinstimmt.
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Stimmig scheint auch das Programm für das Weihnachtsmarktwochenende zu sein. Im Rathaus kann gebacken werden. Es gibt Konzerte, Puppenspielaufführung, am Samstag einen Lampionumzug, Licht- und Feuertheater, Tanzeinlagen und eine Aufführung der Kita am Weinberg.
Wer sich für Heimatgeschichte interessiert, ist im Museum am Markt richtig. Wer gern über Trödelmärkte schlendert, findet eine Mini-Ausgabe davon im Kirchgemeindehaus am Schuldurchgang. Gegenüber am Kräutergarten kann eine Weihnachtskrippe besichtigt werden. Ein großer Teil der Mitwirkende sind Roßweiner Vereinsmitglieder und Selbstständige.