Striegistal. Wenn Bürgermeister Bernd Wagner (parteilos) Fremden von der Gemeinde Striegistal, den Menschen, die dort leben und davon, was sie alles Besonderes auf die Beine stellen, erzählen soll, könnte er gut und gerne ein abendfüllendes Programm gestalten. Das muss er jetzt nicht mehr.
Er kann und wird jedem, der neu in einen der Ortsteile zieht, ein Buch in die Hand drücken. Es heißt „Leben im Striegistal“ und zeigt auf hunderten Fotos und auf fast 250 Seiten Menschen, Orte, Traditionen und Innovationen – einfach viel Liebenswertes in der Großgemeinde.
Ein Jahr Arbeit steht in dem Ortsporträt
Aufgespürt und zu Papier gebracht hat die Besonderheiten Striegistals die in Döbeln lebende und arbeitende Autorin und Verlegerin Elke Walter-Koch. Zur Präsentation ihres Werkes hat sie vor ein paar Tagen viele der Menschen wiedergesehen, die sie für die Auftragsarbeit der Kommune getroffen, kennengelernt und porträtiert hat.
Ein Jahr lang haben Recherche, die Schreibarbeit, die Auswahl der Fotos, das Gestalten des Covers und schließlich der Druck in Anspruch genommen. Das Ergebnis stellt Elke Walter-Koch genauso zu frieden wie die Gemeinderäte Striegistals als ihre Auftraggeber.
Nach 15 Bänden in Eigenregie hat sich die Döbelnerin auf diese Auftragsarbeit eingelassen – nicht mit wehenden Fahnen, wie sie gesteht.
„Ich hatte mich, als die Anfrage von Bernd Wagner kam, gerade intensiv mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigt“, erklärt sie. Dass die Verlegerin sich schließlich dazu entschieden hat, die Herausforderung der Gemeinde anzunehmen, bereut sie nicht. Dafür gibt es eine Menge Gründe.
Bunte Dörfer mit Geschichte und Zukunft
Auch das Buch „Leben im Striegistal“ passt in die Reihe der bisher 15 eigenen Bände, die Elke Walter-Koch vorweisen kann. Sie stellt Menschen vor und schreibt deren Erlebnisse und Erwartungen auf.
Nicht anders ist sie das „Dorfporträt“ übers Striegistal angegangen. In Rubriken wie Handwerk & Gewerbe, Häuser & Leute oder Verbände & Vereine hat sie diejenigen vorgestellt, die die Ortsteile und die Gesamtgemeinde zu dem machen, was sie heute sind: lebenswerte, bunte Dörfer mit Geschichte und Zukunft.
Letzteres beweisen Familien, die traditionelles Handwerk in Goßberg fortführen, die altes wie das Paddags-Haus erhalten oder neu nach altem Vorbild bauen, um künftig im Striegistal zu leben. Dafür hat Elke Walter-Koch mit dutzenden Protagonisten vom Bauer bis zum Geschäftsführer gesprochen.
Besonders herausstellen möchte sie niemanden. Aufgefallen ist ihr mehrfach: „Die Leute sind tüchtig, umtriebig und halten zusammen. Wenn sie ein Projekt verfolgen, dann finden sie auch gemeinsam Wege zum Ziel“, so die Autorin.
Noch ganz viel Potenzial in (Mittel-)Sachsen
Elke Walter-Koch findet, dass die Gemeinde Striegistal ein gutes Beispiel dafür ist, wie bunt und vielfältig Sachsen, der Osten insgesamt ist. Das zu transportieren, sei ihr immer schon ein Anliegen gewesen. Auch deshalb ist sie im Nachhinein froh, diesen Auftrag angenommen zu haben.
Potenzial für derartige Gemeindeporträts haben gewiss viele Kommunen in der Region und darüber hinaus. Trotzdem müsste die Döbelnerin erst überlegen, ob sie sich an ein Weiteres setzen würde. „Ich habe noch so einiges andere vor“, sagt sie.
Veranstaltungstipp: Lesung aus „Leben im Striegistal“ am 15. Dezember, 17 Uhr, in Tinas Café am Körnerplatz 14 in Döbeln. Reservierungen unter Tel. 03431 6065052 oder 0172 9315198