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Willkommen zurück in Roßwein

Sozialarbeiterin Nicole Pfeiffer hatte ihre Stelle im Jugendhaus Roßwein Ende vergangenen Jahres verlassen. Warum sie jetzt doch wieder da ist.

Von Frank Korn
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Nicole Pfeiffer ist als Sozialarbeiterin zurück im Roßweiner Jugendhaus.
Nicole Pfeiffer ist als Sozialarbeiterin zurück im Roßweiner Jugendhaus. © Dietmar Thomas

Roßwein. Die Stelle der Sozialarbeiterin im Roßweiner Jugendhaus ist nach einem knappen Jahr wieder besetzt.

Doch die neue Mitarbeiterin ist keine Unbekannte. Vielmehr kennt sie die Gegebenheiten in Roßwein aus dem „Effeff“, denn Nicole Pfeiffer ist nach einem knappen Jahr wieder an ihre frühere Wirkungsstätte zurückgekehrt. „Ich habe über das Jahr gemerkt, dass mir das Haus und die Menschen doch sehr am Herzen liegen“, begründet die 31-Jährige ihre Entscheidung.

Der Kontakt zum Jugendhaus und zum Verein sei nie abgerissen. „Ich war immer mal wieder bei Vorstandssitzungen, habe auch privat die Verbindung gehalten“, so Nicole Pfeiffer. Irgendwann habe sie sich mit Vereinschefin Isabel Spickenreuther zusammengesetzt und sei nun froh, wieder in Roßwein zu sein.

Die Reaktionen auf ihre Wiederkehr seien überaus positiv. „Schön, dass du wieder da bist“, hätten Vereinsmitglieder, Eltern und vor allem die Jugendlichen gesagt. Monatelang sei intensiv versucht worden, die Stelle neu zu besetzen, doch ohne Erfolg, sagt Vorsitzende Isabel Spickenreuther.

Gemeinsam Zukunftspläne entwickeln

In der Zeit ohne Sozialarbeiterin haben die Vereinsmitglieder einiges möglich gemacht, um die Jugendarbeit am Laufen zu halten. „Es wurde gemeinsam Basketball gespielt oder gegrillt. Wichtig war es, dass der Kontakt gehalten wurde“, sagt Nicole Pfeiffer.

Einige Jugendliche hätten sich schon bei ihr gemeldet, andere wolle sie noch ansprechen, um für die Zukunft gemeinsame Pläne zu entwickeln. Erste Ideen seien schon entwickelt worden. Eine davon befasst sich mit dem sogenannten „Kinderzimmer“, das jugendgerechter gestaltet werden soll.

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„Das sollen die Jugendlichen auch mitgestalten, sie können ihre eigenen Ideen einbringen“, so die Sozialarbeiterin. Auch an Bewährtes aus der Vergangenheit wolle sie anknüpfen. So soll es wieder einen „Kletter-Adventskalender“ geben.

Langer Tag geplant

Zudem habe sie vor, die Jugendküche wieder anzubieten. „Wir wollen gemeinsam mit den Jugendlichen kochen“, so Pfeiffer. Dabei erhofft sie sich aber auch Hilfe von außen. „Wenn es jemanden gibt, der gern kocht und sein Wissen weitergeben möchte, wäre das toll“, sagt die 31-Jährige.

Auch in anderen Bereichen könne sie sich Hilfe vorstellen. Das Roßweiner Jugendhaus soll bis Ende Dezember wochentags von 13 bis 18 Uhr geöffnet sein. Perspektivisch soll es aber einen „langen Tag“ geben, an dem das Haus beispielsweise bis 20 Uhr geöffnet ist. Das solle in Absprache mit den Jugendlichen festgelegt werden, müsse aber auch mit ihrem Privatleben vereinbar sein.

In den vergangenen Monaten war Nicole Pfeiffer als Streetworkerin in Chemnitz unterwegs. „Wir haben Klienten aufgesucht, die nicht mehr von Ämtern beziehungsweise herkömmlichen Sozialeinrichtungen erreicht werden, und ihnen Unterstützung angeboten“, gibt sie einen Einblick in diesen Bereich der Sozialarbeit.

Diese Menschen hätten sich aus welchen Gründen auch immer aus dem öffentlichen Leben ausgeklinkt. Die Unterstützung sei vielfältig. „Das kann zum Beispiel Essensausgabe oder Kleiderspende sein. Ganz wichtig ist aber die Beratung“, so Nicole Pfeiffer.