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CDU Mittelsachsen: "Merz war Favorit"

Armin Laschet ist zum neuen Bundesvorsitzenden der CDU gewählt worden. Die AfD spricht von Katerstimmung bei der CDU.

Von Maria Fricke
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Im August 2020 war Friedrich Merz (links) zu Gast im Döbelner Sport- und Freizeitzentrum WelWel. Auch die Bundestagsabgeordnete Veronika Bellmann (CDU) sowie Döbelns Oberbürgermeister Sven Liebhauser (rechts) trafen Merz dort.
Im August 2020 war Friedrich Merz (links) zu Gast im Döbelner Sport- und Freizeitzentrum WelWel. Auch die Bundestagsabgeordnete Veronika Bellmann (CDU) sowie Döbelns Oberbürgermeister Sven Liebhauser (rechts) trafen Merz dort. © Dietmar Thomas

Mittelsachsen. Wäre es bei der Wahl des Bundesvorsitzenden für die CDU nach den Stimmen der CDU Mittelsachsen gegangen, dann hätte Friedrich Merz das Rennen gemacht. Er war der Favorit der drei Delegierten des Landkreises, die mit über die neue Parteispitze entscheiden durften.

So nahmen neben Döbelns Oberbürgermeister Sven Liebhauser, dem Vorsitzenden der CDU Mittelsachsen, auch Andreas Graf, Bürgermeister von Lichtenau, sowie Sachsen Staatsminister für Regionalentwicklung, Thomas Schmidt, als Delegierte an dem Bundesparteitag teilt.

Liebhauser: "Merz deckt die Themen der Mitte ab"

Auch Marco Wanderwitz, der für den Wahlkreis Chemnitzer Umland/Erzgebirgskreis II im Bundestag sitzt und damit auch einen Teil Mittelsachsens dort vertritt, war beim virtuellen Parteitag der CDU stimmberechtigter Delegierter.

Wie die Freie Presse im Vorfeld berichtete, galt Merz als Favorit sowohl von Liebhauser als auch Graf. „In Sachsen wie in Mittelsachsen gibt es eine Mehrheit für Friedrich Merz. Ich werde ebenfalls für ihr stimmen.“

Döbelns Oberbürgermeister Sven Liebhauser ist zugleich Vorsitzender der CDU-Mittelsachsen. Er war einer vor drei Delegierten aus dem Landkreis, die an dem Bundesparteitag teilgenommen haben.
Döbelns Oberbürgermeister Sven Liebhauser ist zugleich Vorsitzender der CDU-Mittelsachsen. Er war einer vor drei Delegierten aus dem Landkreis, die an dem Bundesparteitag teilgenommen haben. © privat

Von einem Parteichef Merz, den die Mittelsachsen-CDU bereits bei der Nachfolge von Angela Merkel unterstützt hatte, erhoffte sich Liebhauser vor allem auch Aufbruch und eine klare konservative Programmatik: „Wirtschaftsliberal, konservativ, deckt er die Themen der Mitte ab“, äußerte sich der Döbelner gegenüber der Freien Presse.

Auch Andreas Graf sah weitgehende Übereinstimmungen seiner Position mit der seines Favoriten Friedrich Merz, hieß es in dem Bericht der Tageszeitung. Ihm traue der stellvertretende CDU-Kreisvorsitzende zu, dass er Aufbruchstimmung erzeugt: „Er hat eine klare Ausstrahlung, sagt, wo er hin möchte, grenzt sich mit seinen Inhalten auch klar von anderen Parteien ab und gibt die von vielen Wählern erwartete Antwort, was die CDU von SPD und Grünen unterscheidet.“

Hinzu komme Merz‘ Verständnis für die Stärkung der sozialen Marktwirtschaft: „Er sagt klar, dass erst erwirtschaftet wird, was wir ausgeben wollen“, erklärt Graf, der seit 2008 CDU-Mitglied ist.

Thomas Schmidt wollte im Vorfeld der Wahl mit Verweis auf das Wahlgeheimnis keine Namen nennen. 1.001 Delegierte haben über den neuen Vorsitzenden entschieden.

Kritik vonseiten der AfD Mittelsachsen

Die Wahl war knapp. Im ersten Wahlgang erreichte Merz fünf Stimmen mehr als Laschet. Im zweiten, in dem Dr. Norbert Röttgen nicht mehr antrat, war das Ergebnis deutlicher. Laschet gewann mit 521 zu 466 Stimmen für Merz.

„Nach der Enttäuschung darüber, dass Friedrich Merz, der klare Favorit unserer CDU-Mitglieder aus Mittelsachsen, sich nicht durchsetzen konnte, gilt es nun geschlossen hinter unserem neuen Bundesvorstand zu stehen“, äußerte sich Mittelsachsens CDU-Chef Liebhauser.

Zur Geschlossenheit gehöre es nun auch, einander zu unterstützen, sich aktiv einzubringen und Verantwortung zu übernehmen. „Das wünschen wir uns vor allem auch für und von Friedrich Merz, der die Union mit seiner Wirtschaftskompetenz in diesen Zeiten sehr unterstützen kann.“

Kritik am Wahlergebnis kam von der AfD Mittelsachsen. „Mit der Wahl von Armin Laschet zum neuen CDU-Bundesvorsitzenden ist die Union weiter auf Linkskurs und die Mitglieder der CDU Mittelsachsen müssen sich die Frage stellen, ob sie noch in der richtigen Partei sind“, äußerte sich Dr. Rolf Weigand, Landtagsabgeordneter der AfD.

„Laschets Wahl ist ein Angriff auf alle Konservativen und die Werteunion, welche in der Region stark vertreten sind“, meinte der Mittelsachse. (mit FP)

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