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Tierheim in Leisnig nimmt weiter Spenden für Kriegsopfer an

Wer Krieg nie miterlebt hat, kann nur ansatzweise nachvollziehen, unter welchen Umständen Menschen und Tiere in der Ukraine seit zwei Jahren leben müssen. Für sie bitten die Leisniger Tierschützer um Hilfe.

Von Heike Heisig
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Trotz Krieges finden sich Ukrainer, die sich um besitzlose Tiere kümmern. Für sie sind die Spenden bestimmt, die unter anderem auch in Leisnig angenommen werden.
Trotz Krieges finden sich Ukrainer, die sich um besitzlose Tiere kümmern. Für sie sind die Spenden bestimmt, die unter anderem auch in Leisnig angenommen werden. © privat

Leisnig. Fast jeden Tag gehen Bilder aus den Kriegsgebieten in der Ukraine um die Welt. Besonders intensiv ist aus Anlass des zweiten Jahrestages des Kriegsbeginns berichtet worden.

Das nehmen die Leisniger Tierschützer zum Anlass, um für die Betroffenen um Unterstützung zu bitten.

Beinahe seit Beginn des Angriffskrieges leiten die Leisniger Spenden für Mensch und Tier an Gennadiy Masyutkin weiter. „Er ist in der Ukraine aufgewachsen und lebt seit 1996 in Sachsen“, sagt Simone Landgraf von der Geschäftsstelle des Tierschutzvereins.

Masyutkin hat in Leipzig Tiermedizin studiert und betreibt eine Tierarztpraxis in Mühlau bei Chemnitz. Er holt die Spenden persönlich in Leisnig ab und bringt diese neben anderen Hilfsgütern in die Ukraine.

Spenden für Mensch und Tier

Nach der Grenze fährt er verschiedene Anlaufpunkte an, wo die Sachen ausgeladen und zwischengelagert werden.

„Von dort aus wird dann alles verteilt, zum Beispiel in Tierauffangstationen und an Futterstellen, wo Tiere versorgt werden, die keinen Besitzer mehr haben“, schildert Simone Landgraf.

Namens des Tierschutzvereins und der von den Folgen des Krieges Betroffenen bittet sie darum, dass die Unterstützung nicht abreißt.

„Wer den Tieren und Menschen, die den Krieg nicht gemacht haben, helfen möchte, kann sehr gern Spenden vorbeibringen oder jederzeit an unserem Tor ablegen. Diese Sachen werden umgehend von uns untergebracht“, versichert sie.

Damit das gewährleistet kann, wäre es prima, wenn die Spenden in Zeiten abgelegt werden, in denen auch Mitarbeiter in der Einrichtung sind.

Das ist vormittags der Fall, ganz sicher aber während der Öffnungszeiten montags bis samstags zwischen 14.30 und 16 Uhr. Sonntags ist die Einrichtung geschlossen, sind Mitarbeiter nur kurz zum Füttern der Tiere vor Ort.

Benötigt werden haltbare Lebensmittel für Mensch und Tier, Verbandsmittel, Medikamente, Baby- und Kinderbedarf, Bettwäsche, Handtücher, Rucksäcke, Isomatten, Schlafsäcke sowie Technik wie nicht mehr benötigte Handys oder Computer und Werkzeuge.

Ältere Menschen freuen sich über Hilfsmittel wie Armstützen oder Rollatoren, Katzen- oder Hundebesitzer über Transportboxen für Tiere – gerne mit Dosen- und Trockenfutter gefüllt, Decken sowie Tierbedarf wie Halsbänder.

Wer für eine preisintensive Sachspende oder eine höhere Geldspende Quittungen benötigt, sollte sich beim Tierschutzverein melden, eine Adresse angeben und Kaufbelege bereithalten.