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Schneeverwehungen: Sechs Unfälle in der Region Döbeln

Witterungsbedingt verlieren mehrere Kraftfahrer im Bereich Döbeln und Hartha die Kontrolle über ihre Fahrzeuge. Es entsteht Sachschaden in Höhe von insgesamt rund 17.000 Euro.

Von Cathrin Reichelt
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Ein Kia ist auf der S36 kurz vor dem Harthaer Kreuz in eine Schneewehe geraten und an der Leitplanke gelandet.
Ein Kia ist auf der S36 kurz vor dem Harthaer Kreuz in eine Schneewehe geraten und an der Leitplanke gelandet. © FFW Hartha

Region Döbeln. Polizei und Rettungsdienst waren zwischen Sonntagabend und Montagmorgen fast im Dauereinsatz. Auch die Feuerwehr wurde gerufen. Allein in der Region Döbeln kam es aufgrund ungünstiger Witterung zu mindestens sechs Unfällen.

Fast zeitgleich kamen am Sonntag gegen 17 Uhr zwei Autos im Bereich Hartha ins Rutschen. Ein Mercedes schlitterte im Kreisverkehr am Harthaer Kreuz gegen die Leitplanke. "Dabei entstand ein Sachschaden von insgesamt rund 10.000 Euro", informiert Daniela Koenig von der Pressestelle der Polizeidirektion Chemnitz auf Nachfrage von Sächsische.de.

In Richtung Harthaer Kreuz war auf der S36 ein Kia unterwegs. Etwa 100 Meter vor dem Kreisel war am Ende des Schutzwalls in einer Rechtskurve viel Schnee auf die Straße geweht worden. Der wurde dem Autofahrer zum Verhängnis.

Der Kia rutschte erst auf der einen, dann auf der anderen Straßenseite in die Leitplanke. Bei diesem Unfall kamen auch die Kameraden der Feuerwehr Hartha zum Einsatz, die auslaufende Betriebsstoffe beseitigt haben, so der stellvertretende Wehrleiter Maik Wagner.

Drei Fahrzeuge von B169 gerutscht

Rund 6.000 Euro Schaden entstand bei einem Unfall auf der B175. Laut der Unterlagen von Daniela Koenig war der Fahrer eines VW gegen 20.30 Uhr auf dieser Straße unterwegs und kam aufgrund von Schneeverwehungen von der Straße ab.

Auch auf der B169 war die Fahrbahn an manchen Stellen nicht mehr von den benachbarten Flächen zu unterscheiden und aufgrund der Verwehungen glatt. Gegen 19.30 Uhr landete deshalb bei Heyda ein Toyota im Graben. An dem Fahrzeug entstand Sachschaden in Höhe von etwa 500 Euro.

So teuer wird es auch für einen Seat-Fahrer. Er verlor am Montag gegen 2 Uhr im Bereich von Mannsdorf die Gewalt über sein Fahrzeug und rutschte in den Graben. Eine Stunde später landete auf der Höhe von Neudorf ebenfalls ein Seat in einer Schneewehe. In diesem Fall wurde kein Schaden verzeichnet.

Bei allen Unfällen waren die genannten Fahrzeuge allein beteiligt. Personen wurden nach derzeitigem Kenntnisstand nicht verletzt.

Regen macht Aufbau von Schneezäunen unmöglich

Dass entlang der B 169 keine Schneezäune stehen, bezeichnet Landkreissprecher André Kaiser auf Nachfrage als „eine sehr unglückliche Verkettung verschiedener ungünstiger Faktoren.“ Denn der Aufbau sei grundsätzlich vorgesehen gewesen.

„Doch in der geplanten Aufbauzeit waren die Felder durch Sturm und langanhaltenden Regen so nass, dass der Aufbau unmöglich war. Und kurze Zeit später kam der erste Frost“, so Kaiser.

Prinzipiell hätten sich die Standzeiten der Schneezäune in den vergangenen Jahren deutlich verkürzt. „Die Landwirtschaft benötigt ihre Flächen länger beziehungsweise bewirtschaftet diese länger“, erklärt der Pressesprecher.

Schneezäune könnten teilweise nur von Ende November bis zum Februar stehen. Der Schneezaunaufbau und der Abbau würden erhebliche Kapazitäten binden, sodass es für die Straßenmeistereien auch nicht immer möglich sei, die Zäune rechtzeitig auf- und abzubauen.

Der Beitrag wurde am 22. Januar um 11.58 Uhr aktualisiert.