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Stau an der Auffahrt zur B169 – und noch kein grüner Pfeil

Wer morgens aus Richtung Ostrau nach Döbeln auf Arbeit fährt, braucht starke Nerven und Zeit. Nicht nur Pkw, sondern auch der Schwerlastverkehr schlängelt sich wegen der Sperrung der B 169 durch die kleinen Ortschaften.

Von Sylvia Jentzsch
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Seit Montag sollte ein „grüner Pfeil“ das Abbiegen auf die B169 am Abzweig Niederranschütz erleichtern.  Doch dieser Pfeil fehlte am Dienstagnachmittag immer noch.
Seit Montag sollte ein „grüner Pfeil“ das Abbiegen auf die B169 am Abzweig Niederranschütz erleichtern. Doch dieser Pfeil fehlte am Dienstagnachmittag immer noch. © Foto: Lutz Weidler

Döbeln/Jahnatal. Laut dem Landesamt für Straßenbau und Verkehr (Lasuv) sollte schon seit Montag ein „grüner Pfeil“ das Abbiegen auf die B169 am Abzweig Niederranschütz erleichtern. Doch dieser Pfeil fehlte am Dienstagnachmittag immer noch.

Die Fahrzeuge, die von Ostrau kommend, die Strecke über Rittmitz und Niederranschütz fahren, stehen Schlange, um auf die B169 abzubiegen. Hat die Ampel grünes Licht, kommt meist nur ein Teil der Fahrzeuge weg.

Fahrzeugführer brauchen Geduld

Das Nachsehen haben die Fahrzeugführer, die von der A14 kommend auf die B169 abbiegen wollen. Sie brauchen viel Geduld.

Die Straßen sind eng, durch die vielen Kurven unübersichtlich und Ausweichstellen selten. Vor allem Laster haben ihre Probleme, wenn sie die Steigungen nehmen müssen, die sich hinter Kurven auftun.

Auch die Anwohner der Dörfer sind nicht nur wegen des vielen Verkehrs genervt. Sie melden auch Sicherheitsbedenken an, weil es entlang der Straßen kaum Fuß- oder Radwege gibt.

Auch wenn genügend Hinweisschilder auf die Vollsperrung der B 169 zwischen Gadewitz und Ostrau hinweisen, so fahren doch viele Fahrzeuge direkt bis zur Sperrung.

Entweder sie biegen auf die A 14 in Richtung Leipzig ab oder folgen den gelben Pfeilen, die anzeigen, dass ein Abbiegen nach links in Richtung Niederranschütz möglich ist.

Ampelanlage anders schalten

„Die Verkehrsführung auf der B 169 wurde aufgrund der Sperrung geändert, um eine Erreichbarkeit der Dörfer Gadewitz und Niederranschütz sowie der Autobahnmeisterei Döbeln zu gewährleisten.

Allerdings wurde die Schaltung der Ampelanlage mit der veränderten Verkehrsregelung nicht verändert beziehungsweise an diese angepasst.

Mathias Otto, der diese Strecke mehrfach am Tag befahren muss, bemängelt, dass die Linksabbiegerspur aus Riesa kommend auf die A 14 immer mit geschaltet wird. Deshalb komme es zu ewig langen Wartezeiten für alle Fahrzeuge auf den drei anderen Spuren.

Um an dieser Stelle einen zügigeren Verkehrsfluss zu gewährleisten, schlägt er zwei Lösungsvarianten vor: Zum einen könnte die Ampel für den Zeitraum der Vollsperrung abgeschaltet werden.

Zum anderen könnte ein „grüner Pfeil“ an die Ampel angebracht werden, der für diejenigen gilt, die aus Niederranschütz kommen und auf die B 169 auffahren wollen.

Diese Variante sei vor etwa vier Jahren bei der letzten Sanierung schon einmal umgesetzt worden und habe sich bewährt.

Diese zwei Vorschläge hat Mathias Otto an verschiedene Ämter und auch an des Sächsische Ministerium für Wirtschaft und Verkehr geschickt und als Verkehrsteilnehmer um Prüfung der Vorschläge und eine zeitnahe Lösung gebeten.

Anpassung wird geprüft

„Derzeit laufen Abstimmungen mit der Verkehrsbehörde zur Anpassung der verkehrsrechtlichen Anordnung, um die Verkehrssituation kurzfristig zu verbessern. Auch das Anbringen eines grünen Pfeils wird dabei geprüft“, teilte die Sprecherin des Landesamtes für Straßenbau und Verkehr (Lasuv) Rosalie Stephan vergangene Woche mit.

Das bestätigt auch der Sprecher des Landratsamtes Mittelsachsen als Verkehrsbehörde André Kaiser. Wann eine Entscheidung falle, könne er allerdings nicht sagen. Bisher klingelte das Telefon in der Gemeinde Jahnatal noch nicht so oft wegen Beschwerden zur Verkehrsführung.

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„Wir haben unsere Bürger sowohl im Amtsblatt als auch in den sozialen Medien darauf hingewiesen, dass das Landratsamt Mittelsachsen diesbezüglich zuständig ist“, sagte Denise Pönitz, Mitarbeiterin der Gemeindeverwaltung Jahnatal.

Der Großweitzschener Bürgermeister Jörg Burkert (parteilos) hatte schon Besuch von Jeßnitzer Bürgern. Die waren am Montag total von der Außenwelt abgeschnitten. Denn es gab eine Sperrung wegen Arbeiten an einer Mittelspannungsleitung und an einer anderen Stelle wegen Baumschnittarbeiten.

Unattraktive Umleitungsstrecke

Nicht nur viele Ortsansässige oder Ortskundige nutzen die Straßen parallel zur gesperrten Strecke der B 169. Auch das Navigationssystem beziehungsweise Google Maps zeigt die Straßenführung über die Dörfer an. Denn die offizielle ausgewiesene Umleitungsstrecke ist etwa 50 Kilometer lang und für die Kraftfahrer unattraktiv.

Die Bürger der betroffenen Orte fordern, dass in Bezug auf die Umleitungsführung dringend nachgebessert werden muss, da die Arbeiten an der B 169 zwischen Gadewitz und Ostrau nach Angaben des Lasuv bis 6. Juli dauern.