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Waldheim: Warum der Checkpoint wieder geschlossen ist

Nach langem Suchen war es dem Betreiber gelungen, eine Leiterin für die Einrichtung in Waldheim-Massanei zu finden. Doch jetzt ist erst einmal wieder Schluss. Was der Grund dafür ist.

Von Elke Braun
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Die offene Kinder- und Jugendarbeit im „Checkpoint“ Massanei ruht zunächst. Zu welchem Zeitpunkt sie wieder aufgenommen werden kann, ist derzeit ungewiss.
Die offene Kinder- und Jugendarbeit im „Checkpoint“ Massanei ruht zunächst. Zu welchem Zeitpunkt sie wieder aufgenommen werden kann, ist derzeit ungewiss. © Dietmar Thomas

Waldheim. Quasi von einem Tag auf den anderen hat die Leiterin des Jugendfreizeitzentrums (JFZ) in Massanei nach rund eineinhalb Jahren die Betreuungstätigkeit einstellen müssen. Sina Behrendt erwartet ihr zweites Kind.

Für Beschäftigte in der Kinder- und Jugendarbeit geht damit oft ein Beschäftigungsverbot für Schwangere einher. Das hat der Betreiber – die Kindervereinigung Leipzig – zunächst ausgesprochen. Damit entfallen bis auf Weiteres die Angebote zur offenen Kinder- und Jugendarbeit in der Einrichtung.

„Selbstverständlich sind wir bemüht, das Angebot zeitnah wieder zur Verfügung stellen zu können. Alle erforderlichen Schritte werden dazu eingeleitet, benötigen jedoch etwas Zeit“, teilte Matthias Stock von der Kindervereinigung Leipzig mit. Der Sozialpädagoge ist bei dem freien Träger Fachbereichsleiter für Kinder- und Jugendarbeit im Landkreis Mittelsachsen.

Boulderwand in der Turnhalle

In der Tat stehen Mitarbeiter, die die Leitung einer Jugendeinrichtung übernehmen können, nicht in der Warteschlange. Um die Stelle im „Checkpoint“ mit Sina Behrendt besetzen zu können, waren mehrere Monate verstrichen, in denen die Kinder- und Jugendarbeit ruhte.

Sina Behrendt möchte - so ist es zumindest der Plan - nach einem Jahr Elternzeit gerne wieder arbeiten. „Und ich würde mich freuen, wenn es den ,Checkpoint‘ dann noch gibt“, sagt sie. Die Arbeit dort habe ihr immer viel Spaß gemacht. Vieles konnte sie in der kurzen Zeit bewegen, akquirierte Angebote, die nicht nur Kinder, sondern auch Jugendliche nach Massanei lockten.

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Zuletzt machte sie sich dafür stark, dass in der Turnhalle eine Boulderwand aufgestellt werden konnte. Überdies knüpfte sie zahlreiche Kontakte zu Sport- und Freizeitgruppen, die die Einrichtung mittlerweile regelmäßig zu Trainings- oder Probezwecken nutzen. „Letzteres bleibt auch erst einmal so“, sagte Sina Behrendt.

Diskussionen um Jugendtreff

Derzeit arbeitet die Pädagogin noch von zu Hause aus an jeder Menge Papierkram - wie sie sagt. Von „ihren“ Kindern und Jugendlichen hat sie sich schon mit einem kleinen Grillfest verabschiedet.

Diskussionen um den Jugendtreff, der außerhalb des Stadtzentrums in Massanei angesiedelt ist, hatte es in den zurückliegenden Jahren immer wieder gegeben. Eigentümer der Immobilie ist die Stadt Waldheim. Kritisiert wurde von den Stadträten, dass zu wenige Kinder und Jugendliche die Angebote nutzen.

Andererseits wird aber von den jungen Leuten selbst auf fehlende Angebote für ihre Altersgruppe hingewiesen. Mehrfach wurde angeregt, den Treff näher in Richtung Zentrum zu verlagern. Die Bemühungen scheiterten jedoch an einer geeigneten Immobilie. Schließlich hatte sich der Stadtrat vor einigen Jahren mehrheitlich dafür ausgesprochen, den „Checkpoint“ in Massanei zu belassen. Vor allem das Umfeld mit einem großen Freigelände und dem benachbarten Stadion sei ideal, hieß es.