Wie es der Eichberglauf auf 40 Jahre gebracht hat

Waldheim. Alles begann am 12. August 1983. An diesem Tag wurden die Läufer zum ersten Mal beim Waldheimer Eichberglauf auf die Strecke geschickt.
Am Sonnabend nun folgt der Startschuss zur 40. Auflage des traditionsreichsten Laufes in der Region. Und von Anfang an ist Günter Weichhold der Organisationsleiter. „Einiges aus der langen Zeit ist mir noch in Erinnerung, anderes dagegen nicht“, so Weichhold. So habe er jetzt beim Blättern in seinen Unterlagen entdeckt, dass Enrico Peisz im Jahr 1986 mit Streckenrekord gewonnen hat.
Was Weichhold aber mit Sicherheit weiß, ist, dass der Eichberglauf wirklich in jedem Jahr stattgefunden hat. „Es gab in der langen Zeit doch ein paar Unwägbarkeiten, doch der Lauf ist nie ausgefallen. Darauf bin ich stolz.
Lauf um eine Woche verschoben
Es gab zum Beispiel ein Jahr, in dem der Wanderweg von Limmritz nach Steina gesperrt wurde, weil er nach einem Hochwasser nicht durchgängig begehbar war. Damals wurde der Lauf kurzerhand um eine Woche verschoben. Wann das genau war, könne er aber nicht mehr nachvollziehen, so Weichhold.
Auch in der Corona-Zeit habe der Lauf, der zur Mittelsächsischen Lauftour gehört, stattfinden können. „Das haben wir mit Willen und Initiative durchboxen können“, so Weichhold. Im Jahr 2020 bildete der Eichberglauf sogar den Auftakt zur Mittelsächsischen Lauftour. Alle vorher geplanten Läufe waren der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen.
Folgerichtig war für die Athleten einiges anders, als gewohnt. Das begann bereits bei der Anmeldung. Jeder Läufer musste ein Formular mit persönlichen Daten abgeben, auf dem er zudem bestätigte, dass er in den vergangenen zwei Wochen keine Corona-Symptome hatte. Die Helfer trugen vorsorglich einen Mund-Nase-Schutz. Deutlich sichtbar waren die Hygieneregeln aufgehängt.
Idee stammt von einem Marathonläufer
Auch beim Start war alles anders. Nicht gemeinsam, wie in den vergangenen Jahren, sondern einzeln gingen die Teilnehmer auf die Strecke. Im Abstand von einigen Sekunden wurden die Läufer losgeschickt. Erstmals in der Geschichte des Laufes griffen die Veranstalter deshalb auf eine elektronische Zeiterfassung zurück.
Der Lauf war zunächst im Rahmen des damaligen Eichbergfestes organisiert worden. Reiner Ludewig, ein ehemaliger Marathonläufer und Chef der Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe (VdgB) in Waldheim, war damals der Initiator.
„Er sorgte für den Siegerpokal, den in den ersten drei Jahren Keramikkünstler Eberhard Kaiser in Hartha herstellte“, erinnert sich Günter Weichhold. Start und Ziel befanden sich damals an der Sparkasse unweit der Zschopaubrücke. Über den Eichberg wurde auf die jetzige Strecke gelaufen.
Immer wieder positive Rückmeldungen
Zweimal hat es bei der großen Hitze einen Kreislaufkollaps gegeben. Doch immer wieder kam von den Läufern positive Rückmeldungen, die sich von der anspruchsvollen und gleichzeitig schönen Strecke begeistert zeigten.
Es sei stets viel Arbeit, die Strecke für den Lauf vorzubereiten. Doch mit Unterstützung der Helfer und der Stadtverwaltung Waldheim sei das immer gelungen. Auch in diesem Jahr würden die Läufer ordentliche Bedingungen vorfinden. „Nachdem ich mit einigen Helfern Hand angelegt hatte, muss danach noch mal jemand auf der Strecke gewesen sein. Die ist jetzt einem klasse Zustand“, freut sich der Cheforganisator.
Fragt man Günter Weichhold, wem er besonders dankbar ist, dann nennt er seine Frau Gisela und seinen Sohn Holm. Aber auch auf Klaus Dahlke aus Roßwein, der bis 2019 für die Zeitnahme verantwortlich war, und die Familien, die die Wasserstellen betreuten und betreuen, habe er sich immer verlassen können. „Nicht zu vergessen ist die gute Zusammenarbeit mit Stadtverwaltung und dem SV Aufbau Waldheim, auf dessen Sportplatz seit einigen Jahren Start und Ziel sind“, so Weichhold.
Nachfolger in Sicht?
Immer wieder hat es in der Geschichte des Eichberglaufes auch Läufer gegeben, die sich verlaufen hatten. Besonders fies war die Attacke von Unbekannten im vergangenen Jahr. Vor dem Viadukt wiesen Pfeile nach links, doch das war die falsche Richtung. „Die Pfeile muss jemand am Morgen aufgemalt haben“, so Weichhold damals sicher. Diesmal werde vorher noch einmal kontrollieren.
Im vergangenen Jahr hatte Günter Weichhold angekündigt, dass er die Organisation des Laufes nach der 40. Auflage gern in andere Hände legen würde. „Ich war skeptisch, ob sich jemand finden würde“, sagte Weichhold. Doch innerhalb des SV Aufbau Waldheim habe es wohl Gespräche gegeben. „Es sieht so aus, als würde sich ein Nachfolger finden“, sagt der 75-Jährige, und das wäre das schönste Geschenk für ihn.
- 40. Waldheimer Eichberglauf
- Start und Ziel: P&W-Sportplatz Waldheim, Hauptstraße
- Startzeiten: Sonnabend, 6. August, 9 Uhr Walking 12 km (am Forschungsinstitut Waldheim); 9.30 Uhr Läufe über 5 und 14 km
- Meldegebühren: 8 Euro (14 km), 6 Euro (5 km), Schüler frei
- Rangliste Mittelsächsische Lauftour: Schüler und Jugend 5 km, Frauen und Männer 14 km
- Anmeldung: Am Sonnabend bis 15 Minuten vor dem Start.