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Döbeln hat die meisten Arbeitslosen im Landkreis

Firmen melden weniger freie Stellen. Gebraucht werden vor allem Fachkräfte. Aber vielen Jobsuchenden fehlt eine entsprechende Qualifikation.

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So viele Menschen wie in keiner anderen Stadt in Mittelsachsen haben sich in Döbeln arbeitslos gemeldet.
So viele Menschen wie in keiner anderen Stadt in Mittelsachsen haben sich in Döbeln arbeitslos gemeldet. © SZ/DIetmar Thomas

Mittelsachsen. Im letzten Monat des vergangenen Jahres ist die Arbeitslosigkeit im Landkreis Mittelsachsen leicht gestiegen. Vor allem Menschen, die in der Landwirtschaft, dem Bauwesen und in Verkehrsberufen tätig sind, meldeten sich in den zurückliegenden Wochen aus saisonalen Gründen arbeitslos.

„Grundsätzlich stellen wir aber fest, dass die Unternehmen bestrebt sind, ihre Beschäftigten ganzjährig zu halten“, sagt Kathrin Groschwald, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Freiberg. Sollte es dennoch zu witterungsbedingten Arbeitsausfällen kommen, könnten Betroffene das saisonale Kurzarbeitergeld in Anspruch nehmen.

Insgesamt waren in Mittelsachsen im Dezember 7.753 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet. Das sind 150 oder zwei Prozent mehr als im November. Die Arbeitslosenquote ist im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozent auf fünf Prozent gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr sind 162 Personen bzw. 2,1 Prozent mehr Personen arbeitslos. Vor einem Jahr lag die Arbeitslosenquote bei 4,9 Prozent.

Hainichen hat niedrigste Arbeitslosenquote

Der Arbeitslosenbestand verteilt sich unterschiedlich auf die einzelnen Regionen im Landkreis. Den stärksten Anstieg im Vergleich zum Vormonat verzeichnet Döbeln mit 6,3 Prozent.

In Hainichen stieg die Arbeitslosigkeit um 0,8 Prozent und in Freiberg ist die Arbeitslosigkeit um 1,2 Prozent gesunken. Mit 4,3 Prozent hat Hainichen somit die niedrigste Arbeitslosenquote, gefolgt von Freiberg mit 4,8 Prozent und Döbeln mit 6,2 Prozent.

Die Arbeitslosigkeit ist in der Region Döbeln von November auf Dezember um 161 auf 2.727 Personen gestiegen. Dabei meldeten sich 648 Personen neu arbeitslos. Gleichzeitig beendeten 470 Personen ihre Arbeitslosigkeit. Seit Jahresbeginn gab es insgesamt 6.546 Arbeitslosmeldungen und 6.258 Abmeldungen.

Arbeitgeber zurückhaltend

Der Bestand an Arbeitsstellen ist in der Region im Dezember geringfügig gesunken, um 1 auf 579. Arbeitgeber meldeten im Dezember 93 neue Arbeitsstellen. Seit Januar gingen 1.294 Arbeitsstellen ein, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das eine Abnahme von 571.

„Die Arbeitskräftenachfrage sinkt. Wir stellen fest, dass die Unternehmen zurückhaltend bei der Meldung neuer Stellen sind“, so Kathrin Groschwald. Die Auswirkungen der schwachen Konjunktur und die wirtschaftlichen Risiken hätten den Arbeitsmarkt auch zum Jahresende fest im Griff gehabt.

Für die offenen Arbeitsplätze würden überwiegend qualifizierte Fachkräfte gesucht. Aber mehr als 2.900 arbeitslos gemeldete Menschen in Mittelsachsen hätten keinen Berufsabschluss oder persönliche Hemmnisse.

Deshalb investiere die Agentur für Arbeit weiter in individuelle Förderungen mit dem Ziel einer langfristigen und nachhaltigen beruflichen Integration um die Fachkräftebedarfe der Zukunft zu sichern.