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Flüchtlinge: So viele Ukrainer sind im Landkreis Görlitz arbeitslos

Mit dem "Jobturbo" versucht die Bundesregierung seit Herbst Flüchtlinge schnell in Beschäftigung zu bekommen. Wie sehen die Zahlen hier vor Ort aus?

Von Marc Hörcher
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Symbolbild © Sebastian Schultz

In der Statistik des Ausländerzentralregisters leben im Landkreis Görlitz insgesamt 4.115 anerkannte und geduldete Flüchtlinge. Davon waren laut Statistik der Bundesagentur für Arbeit zuletzt im Februar 579 Personen arbeitssuchend und 429 Personen arbeitslos gemeldet - ohne Flüchtlinge aus der Ukraine. Diese werden vom Statistikservice der Bundesagentur für Arbeit derzeit nicht berücksichtigt, erklärt Kevin Schlei, Sprecher des Landkreises Görlitz, auf SZ-Nachfrage. Grund dafür sei, dass die Bundesagentur für Arbeit sich aktuell „in der Qualitätssicherung für die Auswertung der Daten für die Personen aus der Ukraine“ befinde. Erst ab Mai sei zu erwarten, dass ukrainische Arbeitssuchende wieder in der Statistik auftauchen.

In der Arbeitsmarkt-Statistik gelten Auswertungen auf die Zielgruppe „Arbeitssuchende“ und in Kombination mit dem Merkmal „Flucht“ sowie Staatsangehörigkeit als Sonderauswertungen, welche der Statistikservice der Arbeitsagentur dem Landratsamt zuarbeitet. Grundsätzlich unterscheidet die Arbeitsmarkt-Statistik zwischen „Arbeitssuchenden“ und „Arbeitslosen“. Schwerpunkt der Berichterstattung der Bundesagentur für Arbeit liegt auf der Zielgruppe der „Arbeitslosen“ in Kombination der Staatsangehörigkeit. Was derzeit für den Landkreis Görlitz erfasst wird, sind die Ukrainer aus dem bei der Arbeitsagentur sogenannten "Rechtskreis SGB II" - also die Zahl der ukrainischen Arbeitslosengeld-Empfänger. Derer gibt es aktuell 720, davon 183 Männer und 537 Frauen.

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In bundesweiten Statistiken fiel zuletzt auf, dass nur wenige Ukrainer erfolgreich in den Arbeitsmarkt integriert werden konnten. Im Herbst arbeiteten nur 17 Prozent von ihnen, obwohl etwa hunderttausend bereits einen Integrationskurs abgeschlossen hatten. Die Bundesregierung versucht seit Herbst, mit ihrem „Jobturbo“-Programm Flüchtlinge schneller in die Erwerbstätigkeit zu bringen. Ein Zwischenbericht des Arbeitsministeriums spricht von ersten Erfolgen.