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Verarbeitendes Gewerbe bietet größte Jobchancen

Im September ist die Zahl der Arbeitslosen in Mittelsachsen leicht gesunken. Freie Stellen gibt es in fast allen Branchen.

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Im verarbeitenden Gewerbe, zum Beispiel in der Metallindustrie, gibt es in Mittelsachsen die meisten unbesetzten Stellen.
Im verarbeitenden Gewerbe, zum Beispiel in der Metallindustrie, gibt es in Mittelsachsen die meisten unbesetzten Stellen. © Symbolfoto: dpa

Mittelsachsen. Im September hat sich die Zahl der Arbeitslosen in Mittelsachsen reduziert – wenn auch nur geringfügig um 152 auf 7.643 Personen. Von dem Rückgang haben alle Regionen des Landkreises profitiert. In Hainichen liegt die Arbeitslosenquote mit 4,3 Prozent am niedrigsten, gefolgt von Freiberg mit 5,0 Prozent. Die rote Laterne bleibt bei Döbeln mit 5,8 Prozent.

Verglichen mit dem Vorjahr ist allerdings ein Anstieg der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen, in der Region Döbeln um 0,6 Prozent und im Altkreis Freiberg um 4,5 Prozent. Nur in Hainichen ist die Arbeitslosigkeit um 0,8 Prozent gesunken.

In der Region Döbeln waren im September 60 Frauen und Männer weniger arbeitslos als im August. Somit sind noch 2.544 Personen auf der Suche nach einem Job. Dabei meldeten sich im vergangenen Monat 535 Personen arbeitslos, 27 weniger als vor einem Jahr.

Parallel beendeten 568 Personen ihre Arbeitslosigkeit (–38). Seit Jahresbeginn gab es insgesamt 4.792 Arbeitslosmeldungen, das ist ein Plus von 293 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dem gegenüberstehen 4.737 Abmeldungen von Arbeitslosen (+293).

Lehrstellen auch jetzt noch zu besetzen

Gleichzeitig waren in Unternehmen in der Region Döbeln 533 Stellen unbesetzt – 50 weniger als im Vormonat. Im Vergleich zum September 2022 gab es 256 Arbeitsstellen weniger.

Arbeitgeber meldeten im September 93 neue Arbeitsstellen, zwölf weniger als vor einem Jahr. Seit Januar registrierte die Agentur für Arbeit im Altkreis 977 freie Arbeitsstellen. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das eine Abnahme von 557.

Als besonders erfreulich bezeichnet Kathrin Groschwald, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Freiberg, den Rückgang der Arbeitslosigkeit von Jugendlichen. Diese resultiere aus dem Ausbildungsstart im September.

„Aber auch die Jugendlichen, die bisher noch keinen Ausbildungsplatz gefunden haben, sollten jetzt ganz schnell einen Termin bei der Berufsberatung vereinbaren. Aus den Vorjahren wissen wir, dass viele Ausbildungsplätze auch jetzt noch besetzt werden können. Außerdem werden wir gemeinsam mit unseren Partnern bis zum Jahresende nachvermitteln“, sagt sie.

Großer Bedarf an Fachkräften

Insgesamt wurden der Agentur für Arbeit Freiberg 443 neue Stellen im gesamten Landkreis gemeldet, das sind sechs mehr als im Vormonat und rund 32 Prozent mehr als vor einem Jahr. Der Bestand an zu besetzenden Stellen liegt mit 2.062 genau 2,8 Prozent unter dem Vorjahr.

Beschäftigungsmöglichkeiten gibt es aktuell in fast allen Wirtschaftsbranchen. Schwerpunkte bilden das Verarbeitende Gewerbe (413 Stellen), der Handel (263), das Gesundheits- und Sozialwesen (195), das Baugewerbe (186) aber auch die Arbeitnehmerüberlassung (286).

„Positiv festzustellen ist, dass wieder mehr freie Stellen von den Unternehmen aus dem Landkreis Mittelsachsen gemeldet wurden. Die Fachkräftebedarfe sind in vielen Branchen hoch und wir setzen weiterhin darauf, Menschen für diese Bereiche zu qualifizieren“, so Kathrin Groschwald.

An den rund 2.100 freien Stellen sei eine solide Entwicklung am Arbeitsmarkt zu erkennen. „Wir hoffen, dass dieser Trend anhält“, sagt die Vorsitzende der Geschäftsführung. Es werde aber auch deutlich, dass aufgrund der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bei den Firmen Zurückhaltung und Verunsicherung bestehen. Es bleibe abzuwarten, wie sich der Arbeitsmarkt in den nächsten Monaten entwickelt.