CDU will Armin Laschet nach Dresden holen

Dresden. Sein Favorit auf das Amt des Bundesvorsitzenden der CDU war ein anderer, sagt Dresdens CDU-Chef Markus Reichel. Der Dresdner war einer der Delegierten, die beim digitalen Parteitag den neuen Bundesvorsitzenden gewählt haben.
Reichels Stimme ging nicht an den Ministerpräsidenten von Nordrhein-Westfalen Armin Laschet. Dieser setzte sich im zweiten Wahlgang aber durch. Aus der Wahl könne auch Dresden einiges lernen und vom neuen Chef profitieren, sagt Reichel.
Als Geschäftsmann - Reichel ist Chef der international agierenden Dresdner Firma Dreberis - setze er vor allem auf Wirtschaftskompetenz. "Deshalb habe ich Friedrich Merz gewählt", erklärt Reichel. "In Sachsen gibt es generell große Sympathie für Merz. Und die Gründe dafür müssen nun auch adressiert werden." Die Junge Union in Dresden war für Norbert Röttgen als Bundes-Chef.
Reichel fordert von seiner CDU, dass diese Wirtschaftskompetenz im Bundestags-Wahlprogramm deutlich erkennbar wird.
"Wir wollen Armin Laschet die ostdeutsche Mentalität näherbringen"
"Wir haben jetzt Klarheit in der Führungsfrage, das war wichtig", so Reichel weiter. Es habe drei gute Kandidaten gegeben, die die Vielfalt der Strömungen innerhalb der Partei vertreten. "Armin Laschet hat die Mehrheit der Delegierten überzeugt und bindet alle Strömungen ein."
Für Dresden zeige der Parteitag vor allem, dass neue, digitale Formate funktionieren. Alles habe laut Reichel "perfekt" geklappt. "Einige unserer Dresdner Mitglieder werden eine Weile brauchen, das Ergebnis zu verarbeiten, aber die Mehrzahl will voran. Diesen Schwung wollen wir mitnehmen und für Dresden weiterentwickeln." Es gehe um eine "werteorientierte" Politik, aber modern in der Art und Weise.
Die Dresdner CDU werde Laschet einladen. "Wir wollen ihm die ostdeutsche Mentalität näherbringen und unsere Sichtweise - Herr Laschet ist hier relativ unbekannt." Das wolle Reichel ändern.
Es gebe aber gute Anknüpfungspunkte. "Die klare Abgrenzung von der AfD als Partei durch Armin Laschet und unsere Demonstrationen gegen einzelne Pegida-Veranstaltungen in Dresden passen gut zusammen."
Armin Laschet war übrigens im vergangenen Jahr bereits in Dresden - zur Verleihung des Erich-Kästner-Preises durch den Presseclub Dresden an Seenotretter Claus-Peter Reisch.
Einen Termin für den nächsten Besuch in der Stadt gibt es noch nicht, Reichel muss erst noch die Einladung offiziell aussprechen.