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Warum eine Dresdner Musikerin vor allem für lesbisches Publikum spielt

Die Musikerin LiebesFräulein aus Dresden hat zahlreiche lesbische Fans. Sie selbst steht aber auf Männer. Doch für sie ist das ohnehin alles kein Problem, sagt sie.

Von Jens Fritzsche
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Liebesfräulein: Claudia Hoffmann (m.) ist mit Wera Braeske (l.) und Karina Frank-Rolof (r.) als Dresdner Band „LiebesFräulein“ unterwegs.
Liebesfräulein: Claudia Hoffmann (m.) ist mit Wera Braeske (l.) und Karina Frank-Rolof (r.) als Dresdner Band „LiebesFräulein“ unterwegs. © PR

Dresden. Dass ihr manche ab und an diese eine Frage stellen, lässt sie kalt. „Weil ich schon öfter beim CSD aufgetreten bin, wollen immer wieder Leute ein bisschen verschämt von mir wissen, ob ich lesbisch sei“, sagt Claudia Hoffmann – und lacht. „Und wenn?“, fragt sie dann einfach zurück. Und nein, sie liebt Männer. „Aber spielt das denn wirklich eine Rolle?“ Für die Dresdner Musikerin – besser bekannt als „LiebesFräulein“ – jedenfalls nicht.

So weiß sie natürlich, dass bei ihren Konzerten vor allem Frauen vor der Bühne stehen – auch viele Frauen, die Frauen lieben. „Wir machen halt Musik und Texte für Frauen“, ist es der Dresdnerin völlig egal, für welches Geschlecht die Hormone ihres Publikums in Wallung geraten. „Wir sind Menschen – jeder soll auf seine Weise glücklich werden; Hauptsache glücklich“, ist sie überzeugt.

Und so gibt es in ihren Programmen und auf ihren CDs auch keine Lieder, die das Ganze besonders thematisieren. „Es geht einfach um Liebe, das kann dann jeder für sich interpretieren“, beschreibt sie. Und freut sich, „dass wir damit offenbar den Geschmack des Publikums treffen. Ihr jüngster Auftritt im Panometer war jedenfalls ruckzuck ausverkauft.

Beim CSD wird Claudia Hoffmann in diesem Jahr zwar nicht zu erleben sein, „aber ich erinnere mich wirklich super gern an die vielen Konzerte beim CSD zurück“, kommt sie hörbar ins Schwärmen. Von der angenehm toleranten Atmosphäre, von der Fröhlichkeit und der Interessiertheit an einander, wie sie es beschreibt. „Ich finde es absolut klasse, dass die CSD-Leute ganz bewusst eben nicht unter sich bleiben wollen!“ Es sei eine sehr offene Party, bei der alle willkommen sind.

Wobei der CSD in Dresden dann doch noch einmal etwas ganz Besonderes sei, unterstreicht Claudia Hoffmann. „Ich bin ja auch schon in Erfurt gewesen und auf vielen CSDs im Westen, Dresden war einfach das offenste, entspannteste und auch größte Fest von allen!“ Organisator Ronald Zenker sei da wirklich unfassbar viel zu verdanken; gerade was das Thema Toleranz betrifft. „Der Dresdner CSD ist schon irgendwie Vorreiter“, findet sie. „Und natürlich schau ich auch diesmal vorbei!“