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Großbrand in Lagerhalle in Dresden ist gelöscht

In Dresden ist in der Nacht zum Donnerstag ein Feuer in einer Entsorgungshalle ausgebrochen, Rauch zog durch die Stadt. Die Feuerwehr meldet nach stundenlangem Einsatz, dass der Brand gelöscht ist.

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Die Veolia-Halle in Dresden ist in der Nacht zum Donnerstag in Brand geraten. Am Abend meldet die Feuerwehr nach stundenlangem Einsatz, dass der Brand gelöscht ist.
Die Veolia-Halle in Dresden ist in der Nacht zum Donnerstag in Brand geraten. Am Abend meldet die Feuerwehr nach stundenlangem Einsatz, dass der Brand gelöscht ist. © Feuerwehr Dresden

Dresden. Nachdem in Dresden in der Nacht zum Donnerstag eine Halle auf dem Areal der Entsorgungsfirma Veolia in Flammen aufgegangen ist, ist der Brand nach stundenlangen Einsatz gelöscht.

Die Einsatzkräfte bleiben weiter vor Ort und führen letzte Löscharbeiten durch. "Wir gehen davon aus, dass die Einsatzstelle am morgigen Tag an den Betreiber und die Brandursachenermittler der Polizei übergeben werden kann", heißt es in einer Pressemitteilung der Feuerwehr Dresden. Es ist von einem "herausfordernden Einsatz" die Rede. Es gab keine Verletzten.

Bereits am Vormittag erwartete die Feuerwehr einen mehrstündigen Einsatz. Gegen Mittag erklärte Feuerwehrsprecher Michael Klahre einem Sächsische.de-Reporter vor Ort: "Der Einsatz ist noch nicht beendet, wir werden mithilfe des THW noch bis zu den Abendstunden das Brandgut aus der Halle holen, ausbreiten und dann löschen."

Das Brandgut seien "gelagerte und gepresste Kunststoffe, die sehr brennbar sind". Aktuell sind noch 30 Einsatzkräfte im Einsatz, es gibt in der Halle anscheinend noch eine Rauchentwicklung, aber keine offenen Flammen mehr. Der Brand war kurz nach Mitternacht in der Halle an der Rosenstraße in der Wilsdruffer Vorstadt ausgebrochen. Die Polizei ermittelt zur Brandursache.

Großbrand in Lagerhalle in Dresden: "Es roch nach verbranntem Plastik"

Das Gebäude stand komplett in Flammen. Das Feuer fraß sich durch das Dach der Anlage, in der sich neben einigen Fahrzeugen und Maschinen hauptsächlich Verpackungsmüll aus den gelben Säcken befindet. Wie die Einsatzkräfte weiter mitteilen, seien auch mehrere Explosionen zu hören gewesen.

Eine Anwohnerin berichtet, sie sei gerade zum Rauchen draußen gewesen. "Überall stand Feuerwehr, man hat den Gestank auch schon gerochen. Verbranntes Plastik." Sie sei dann wieder ins Haus gegangen und habe ihr Fenster geschlossen. "Schlafen ging dann schon, ich hab heute wieder Nachtschicht. Muss ja weitergehen."

Auch am Vormittag ging der Einsatz wegen des Großbrandes bei Veolia in Dresden weiter.
Auch am Vormittag ging der Einsatz wegen des Großbrandes bei Veolia in Dresden weiter. © dpa/Sebastian Kahnert

Die Bekämpfung der Flammen war nur von außen möglich, zeitweise etwa 100 Kräfte mehrerer Wachen versuchten eine Ausbreitung des Brandes auf Nachbargebäude zu verhindern.

Feuerwehrsprecher Klahre sprach bereits am frühen Morgen davon, dass die Lage unter Kontrolle sei, der Einsatz aber wohl noch Stunden dauern werde.

In einem weiteren Lageupdate hieß es, dass mittlerweile auch Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks (THW) die Feuerwehr vor Ort unterstützen. Ein Baustatiker habe festgestellt, dass die Halle einsturzgefährdet sei, weshalb man keine Feuerwehrleute ins Innere schicken könne.

Nun würde nach Möglichkeiten gesucht, das Gebäude zu öffnen, um an die Glutnester heranzukommen. Das THW habe für solche Fälle spezielle Technik.

Warnung vor Rauch aufgehoben

Wegen der enormen Rauchentwicklung wurden Anwohner im Umkreis von zwei Kilometern um die Rosenstraße von der Feuerwehr gebeten, Fenster und Türen geschlossen zu halten sowie Klima- und Lüftungsanlagen abzuschalten. Aufenthalte im Freien sollten möglichst vermieden werden, hieß es. In der Stadt waren Messtrupps unterwegs, um den Schadstoffgehalt in der Luft zu überprüfen.

Durch das Feuer kommt es zu enormer Rauchentwicklung.
Durch das Feuer kommt es zu enormer Rauchentwicklung. © Roland Halkasch

Durch die Regionalleitstelle Dresden wurde kurz nach 1 Uhr eine Warnung über das Warnsystem des Bundes ausgelöst, welche über Apps wie NINA empfangen werden konnte. Um 11.20 Uhr folgte dann die Entwarnung für die Bevölkerung. "Die Rauchentwicklung ist so minimal, dass sie keine Gefährdung für die Bevölkerung mehr darstellt", erklärte Klahre.

Die Polizei in Dresden sperrte wegen des Löscheinsatzes die Freiberger Straße zwischen Jagdweg und Hirschfelder Straße in beiden Fahrtrichtungen. Ortskundige Autofahrer wurden gebeten, das Gebiet weiträumig zu umfahren. Gegen halb elf teilte die Feuerwehr auf Twitter mit: "Die Einschränkungen auf der Freiberger Straße durch unsere Einsatzmaßnahmen bestehen nicht mehr."

Laut einem Sprecher von Veolia sollen die Aufräumarbeiten in den kommenden Tagen beginnen, wenn die Lagerhalle gefahrlos betreten werden kann. "Aktuell sind wir froh, dass niemand verletzt wurde", sagt der Sprecher. "Unsere Fachleute werden schauen, ob die Sortieranlage repariert werden kann und wie groß der Sachschaden ist." Die Müllsortierung habe man bis auf Weiteres an andere Standorte in Dresden ausgelagert, bis der Betrieb in der Rosenstraße wieder möglich ist. (SZ/mja/ce/juj mit dpa)