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Dresdens Bahnsteig in den Tod

Vor 80 Jahren wird der jüdische Kaufmannssohn Esra Jurmann aus Pirna deportiert - über einen Dresdner Güterbahnhof. Eine Spurensuche.

Von Jörg Stock
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Vom alten Leipziger Bahnhof in Dresden aus wurden im Januar 1942 fast 800 Juden auf den Weg in die Vernichtung geschickt. Auch der Kaufmannssohn Esra Jurmann aus Pirna war dabei.
Vom alten Leipziger Bahnhof in Dresden aus wurden im Januar 1942 fast 800 Juden auf den Weg in die Vernichtung geschickt. Auch der Kaufmannssohn Esra Jurmann aus Pirna war dabei. © Sven Ellger

Ob der Zug sofort abfuhr, nachdem sie ihn bestiegen hatten, will die Interviewerin wissen. Oh nein, sagt Esra Jurmann. "Wenn du einmal unter dem Regime der SS warst, passierte nichts mehr sofort", erklärt er. "Außer erschossen zu werden." Aber das könne er nicht mit Berechtigung sagen, schiebt er hintersinnig nach. "Aus offensichtlichen Gründen." Was er meint? Er lebt noch.

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