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Stadtfest Dresden: Feuerwehr rettet Eingeschlossene aus öffentlicher Toilette

Fast 200 Menschen mussten Feuerwehr und Rettungsdienst beim Stadtfest helfen. Dazu gehörte auch ein ganz besonderer Fall.

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Trubel und Hitze sind nicht allen Menschen beim Stadtfest gut bekommen, knapp 200 brauchen Hilfe.
Trubel und Hitze sind nicht allen Menschen beim Stadtfest gut bekommen, knapp 200 brauchen Hilfe. © René Meinig

Dresden. Am Morgen danach fasst die Feuerwehr das Rettungsdienst-Geschehen beim Stadtfest in Dresden zusammen. Vier Unfallhilfsstellen hatten die Retter eingerichtet, dabei arbeitete der Rettungsdienst der Feuerwehr in diesem Jahr mit den Maltesern zusammen. 64 Helfer standen so pro Tag bereit, um bei Problemen einzugreifen.

"Vor allem die große Hitze und permanente Sonneneinstrahlung stellte für die Kolleginnen und Kollegen eine Herausforderung dar", berichtet Feuerwehrsprecher Michael Klahre. Mit ausreichend Getränken und der Schaffung von ausreichend Schatten sei dafür gesorgt worden, dass erschöpfte Festbesucher wieder zu Kräften kommen.

Die "Erkrankungs- und Verletzungsmuster", die an allen drei Tagen zu versorgen waren, bewegten sich in der üblichen Qualität, wie man sie bei derartigen Großveranstaltungen zu erwarten hat, sagt Klahre. Neben Erschöpfungszuständen, Schnittverletzungen oder Herzproblemen gehörten ging es vor allem um Patienten, die zu viel Alkohol getrunken hatten. 199 Patienten mussten die Retter insgesamt versorgen, 36 kamen in Krankenhäuser.

Besonders viel Arbeit hatten die Helfer am Sonnabend zwischen etwa 18 Uhr und 2.30 Uhr am Sonntagmorgen. Gegen 23 Uhr sei die Zahl der Patienten mit Schnittverletzungen schnell gestiegen. "Sie berichteten über Glasscherben, welche sich im Bereich der Augustusbrücke und dem Filmnächte-Areal befinden sollten", sagt Klahre. Freitag brauchten 34 und Sonntag 60 Menschen Hilfe.

Zweimal wurden Retter während des Stadtfestes bedroht. Die Polizei griff ein und sorgte so dafür, dass sich die Helfer wieder sicher fühlen konnten. Außerdem seien zwei Einsatzfahrzeuge mit Farbe besprüht worden, was aber die Arbeit der Retter nicht beeinträchtigt hat.

Zu einem besonderen Einsatz wurde die Feuerwehr auf die Galeriestraße gerufen. Dort war eine Frau in einer öffentlichen Toilette gefangen, die Tür ging nicht mehr auf. Die Feuerwehr befreite die "Gefangene".

Die Polizei berichtet am Tag danach von einem "friedlichen Fest ohne größere Vorkommnisse". 45 Strafanzeigen haben die Beamten während des Festes mit etwa 650.000 Besuchern aufgenommen und 13 Ordnungswidrigkeiten geahndet. "Im Gros handelte es sich dabei um Körperverletzungen, wovon 22 aufgenommen wurden", berichtet Polizeisprecher Lukas Reumund. Außerdem ging es unter anderem um Sachbeschädigungen, Rauschgift, Beleidigungen und Diebstahl. Drei vermisste Kinder wurden gesucht - und gefunden, vier Männer wehrten sich gegen die Polizei.

Am Terrassenufer beendete eine Schlägerei eine Stadtfest-Party am Sonntagabend vorfristig. Laut der Polizei hat dort ein 37-Jähriger einen 55-Jährigen geschlagen und leicht verletzt. Der Angreifer stand unter Alkoholeinfluss. Die Polizei nahm den Mann in Gewahrsam, zum Hintergrund des Streits laufen Ermittlungen.

Insgesamt 600 Polizisten waren bei Stadtfest im Einsatz. (SZ/csp)