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Preis für sehenswert gescheiterte "Clivia" an Dresdens Staatsoperette

Mal wieder „Clivia“ in Dresden. Und mal wieder: Kitsch bleibt Kitsch, da helfen auch ein Theaterprofi wie Regisseur Peter Lund und ein fantastisches Ensemble nicht. Nun bekommt die Produktion einen Operetten-Preis.

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Eine glamouröse amerikanische Filmdiva, ein exotischer Schauplatz irgendwo im südamerikanischen Nirgendwo und ein Produzent mit tiefen Taschen: Film ab für eine schillernde Leinwand-Revue – alles dreht sich um Clivia!
Eine glamouröse amerikanische Filmdiva, ein exotischer Schauplatz irgendwo im südamerikanischen Nirgendwo und ein Produzent mit tiefen Taschen: Film ab für eine schillernde Leinwand-Revue – alles dreht sich um Clivia! © Pawel Sosnowski

Von Jens Daniel Schubert

Nico Dostals „Clivia“ ist ein Stück ganz nach dem Geschmack deutschen Operettenpublikums nach 1933. Seit dem Wochenende steht es wieder auf dem Spielplan der Staatsoperette Dresden. Die Komposition ist vielleicht nicht künstlerisch anspruchsvoll, aber wirksam und überaus effektvoll. Die Handlung ist trivial, geradezu typisch für Operette und Musikfilm der Entstehungszeit: ein exotischer Spielort, ein heiteres und ein ernstes Liebespaar, ein Erzschurke samt kurioser Helfershelfer, eine hochdramatische Zuspitzung, die sich in Wohlgefallen auflöst, weil die Musik mit einer süßen, dickflüssigen Soße alle aufgerissenen Gräben, alle scharfen Kanten mildert, zudeckt und ausfüllt.

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