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Juwelen-Diebstahl: Beweisaufnahme steht vor dem Abschluss

Verteidiger kritisieren erneut, zu wenig Zeit gehabt zu haben, um sich auf eine neue Situation einzustellen. Mehrere ihrer Anträge wurden zuvor abgelehnt.

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Wer von den sechs Angeklagten war im Grünen Gewölbe? Diese Frage ist bislang unbeantwortet. In dem Prozess um den spektakulären Einbruch ist die Kammer mit ihrem Beweisprogramm durch. Die Verteidiger haben noch zwei Wochen, um eigene Anträge zu stellen.
Wer von den sechs Angeklagten war im Grünen Gewölbe? Diese Frage ist bislang unbeantwortet. In dem Prozess um den spektakulären Einbruch ist die Kammer mit ihrem Beweisprogramm durch. Die Verteidiger haben noch zwei Wochen, um eigene Anträge zu stellen. ©  Archivfoto: Sebastian Kahnert/dpa

Dresden. Im Prozess gegen die mutmaßlichen Einbrecher ins Grüne Gewölbe hat das Dresdner Landgericht am Dienstag die Beweisaufnahme de facto beendet. „Wir sind dann durch“, erklärte der Vorsitzende Richter der Jugendkammer Andreas Ziegel.

Das Gericht hat nun allen Prozessbeteiligten eine Frist gesetzt. Bis Dienstag, 6. Dezember, können sie weitere Beweisanträge stellen. Danach entscheidet die Kammer, ob die Beweisaufnahme fortgesetzt wird. Sollten keine weiteren Anträge gestellt werden, könnte die Staatsanwaltschaft noch vor Weihnachten mit ihren Plädoyers beginnen. Insgesamt dürften mehrere Tage für die Vorträge der Ankläger und Verteidiger vorgesehen sein. In diesem Jahr jedoch wird der Prozess nicht mehr enden.

Am Dienstag hatte das Gericht Beschlüsse zu zahlreichen Beweisanträgen der Verteidigung verkündet. So wurde unter anderem die Bestellung weiterer Sachverständiger und DNA-Gutachten abgelehnt.

Die Angeklagten beteuern ihre Unschuld

Erneut kritisierten die Anwälte von zwei 23 und 25 Jahre alten Angeklagten, dass sie sich nicht ausreichend auf die neue Situation vorbereiten konnten, nachdem nicht nachzuweisen ist, dass es sich bei den Angeklagten um diejenigen Täter gehandelt haben soll, die im Grünen Gewölbe eine Vitrine zerschlugen und einen Pulver-Feuerlöscher entleerten. Die Anwälte forderten erneut eine Aussetzung der Verhandlung. Das Gericht wies das zurück: Diese Situation sei nicht neu, sondern seit dem Sommer klar und den Verteidigern bekannt.

Seit fast einem Jahr stehen sechs junge Männer aus einer Familie des Berliner Remmo-Clans vor Gericht. Sie sollen, so die Anklage, in der Nacht zum 25. November 2019 in das Grüne Gewölbe in Dresden eingebrochen sein, und Schmuck und Diamanten im Wert von 113 Millionen Euro gestohlen haben. Alle Angeklagten beteuern ihre Unschuld. Der Prozess wird am 6. Dezember fortgesetzt. (ts)