Dresden. Der Schriftsteller Ingo Schulze ist am Donnerstag mit dem Kunstpreis der Stadt Dresden geehrt worden. Der 58-Jährige werde "für seine scharfsinnige Auseinandersetzung mit seiner Heimat ausgezeichnet", erklärte Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP). Obwohl Schulze heute als freier Autor in Berlin lebe, lasse ihn seine Geburtsstadt Dresden nicht los. Der Kunstpreis ist mit 7.000 Euro dotiert.

Bekannt wurde Schulze unter anderem mit seinem Buch "Simple Storys - Ein Roman aus der ostdeutschen Provinz". Die Jury würdigte den Autor als "Seismograf der neueren deutschen Geschichte und Gegenwart".

Vergeben wurden in Dresden zudem zwei jeweils mit 5.000 Euro dotierte Förderpreise. Sie gingen an die bildende Künstlerin Susan Donath für die Auseinandersetzung mit der Toten- und Sterbekultur sowie an das Musiker-Trio "Zur schönen Aussicht" für ihr neu erschaffenes Genre "postzeitgenössische Jazz-Beats".

Schulze studierte klassische Philologie in Jena. Anschließend war er unter anderem als Dramaturg am Landestheater Altenburg tätig. 2007 erhielt er den Preis der Leipziger Buchmesse. 2020 erschien sein Roman "Die rechtschaffenen Mörder", der in Dresden spielt. Sein neuestes Werk "Tasso im Irrenhaus" liegt seit Mai vor, ein Band mit drei Erzählungen. Den Kunstpreis verleiht die Stadt Dresden jährlich seit 1993. (epd)