"Le Villi"-Premiere in Radebeul: Wo mörderische Geister bösen Männern zusetzen
Von Jens Daniel Schubert
Mit ihrer außergewöhnlichen und dennoch rundum schlüssigen Interpretation von Mozarts „Don Giovanni“ hatte die junge Operndirektorin Kai Anne Schumacher an den Landesbühnen ein Ausrufungszeichen gesetzt. Am Wochenende kam die selten gespielte Tanzoper „Le Villi“ des jungen Puccini zur Premiere. Sicher kann man diese spätromantisch-mystische Geschichte mit der dichten ausdrucksstarken Musik auch anders erzählen. Aber was Kai Anne Schumacher zusammen mit Ballettdirektorin Natalie Wagner und ihren Ausstatterinnen auf die Bühne stellt, ist aktuelles, ergreifendes Musiktheater abseits von längst vergangenen Verhältnissen und mythischen Vorstellungen. Das Publikum im leider nicht ausverkauften Haus applaudierte lange und bewegt.