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Wo trafen sich lesbische Liebende in Rostock?

In den berührenden Dokumentarfilmen „Uferfrauen“ und „Im Stillen laut“ erzählen Frauen, die schon in der DDR ein Paar waren, aus ihren Leben.

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Pat hätte gerne früher gewusst, wo man andere Frauen findet, die Frauen lieben. Denn „dann wäre ich schneller mit meinem coming-out fertig gewesen. Die Lesben musstest du erst später aus den Schubladen holen.“
Pat hätte gerne früher gewusst, wo man andere Frauen findet, die Frauen lieben. Denn „dann wäre ich schneller mit meinem coming-out fertig gewesen. Die Lesben musstest du erst später aus den Schubladen holen.“ © déjà-vu-film

Von Andreas Körner

Zunächst ist es ein zartes Lächeln, das zum herzhaften Kichern wird. Dann ein Lachen, das ins Prusten wächst. Erika liest aus ihrer Stasi-Akte vor, Tine sitzt neben ihr und teilt den heiteren Moment für die Kamera. Die beiden Frauen sind 81. Sie haben zu viel erlebt, als dass ihnen dieses alte Stück Papier noch etwas anhaben könnte. „Er fuhr in den Hof“, zitiert Erika, „sah eine Kaffeetafel mit etwa zehn Personen und alle waren nackt.“ „Alle?“, fragt Tine. „Das hat er sich ausgedacht!“ Obwohl, es sei ja August gewesen, damals im brandenburgischen Kunsthof Lietzen, als der IM sie besuchte.

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