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Auf dem Weg zum eigenen Kartenspiel

Wie zwei junge Dresdner Studenten jeden zum kreativen Geschichtenerzähler machen wollen. Und was ihnen dafür noch fehlt.

Von Henry Berndt
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Jonas Meintschel (l.) und Philipp Hänicke wollen mit ihrem eigenen Kartenspiel durchstarten.
Jonas Meintschel (l.) und Philipp Hänicke wollen mit ihrem eigenen Kartenspiel durchstarten. © Sven Ellger

Dresden. Es sollte generell viel mehr über Eierlauf gesprochen werden. „Auf Partys ist das meist ein absolut unterrepräsentiertes Thema“, sagt Jonas Meintschel und hat auch schon eine mögliche Lösung parat. Gemeinsam mit seinem Mitstreiter Philipp Hänicke ist er drauf und dran, ein eigenes Kartenspiel auf den Markt bringen, das die Kreativität der Spieler beflügeln soll.

Dabei lassen die Studiengänge der beiden Dresdner Studenten zunächst Projekte ganz anderer Art erahnen. Jonas studiert Verfahrenstechnik, Philipp Architektur. Die beiden kennen sich schon seit Schulzeiten und waren Banknachbarn im Klassenzimmer. Als sie in Geografie eines Tages gemeinsam eine eigene Monopoly-Version für US-Nationalparks erdachten, kam ihnen diese Idee: Ein echtes eigenes Spiel, das wäre es doch.

Einige Jahre später sind die beiden nun mindestens einen Schritt weiter. Ihr Spiel „Du bist das Radio!“ besteht aus 32 Karten mit Begriffen aus allen erdenklichen Themengebieten. Die Spieler müssen Geschichten erzählen und die oft abseitigen Begriffe, zum Beispiel eben "Eierlauf", dabei möglichst geschickt und unauffällig in die Handlung einbinden.

Ziel der Mitspieler ist es, die vorgegeben Begriffe zu erkennen. „Lasst eurer Fantasie freien Lauf und erfindet eine völlig neue Realität“, heißt es im Werbetext. „Dabei geht es weniger um das gegeneinander spielen und gewinnen und mehr um den Spaß miteinander und die Kreativität“, ergänzt Jonas.

Und warum der Titel? Im Radio würden doch auch häufig derartig kuriose Geschichten erzählt. "Und im Spiel kann nun jeder zum Radiomoderator werden."

Die ersten Spielkarten haben die beiden im Copyshop drucken lassen.
Die ersten Spielkarten haben die beiden im Copyshop drucken lassen. © Sven Ellger

Einige Prototypen des Spiels haben Jonas und Philipp nun schon im Copyshop drucken lassen und natürlich auch schon so einige Probespielrunden mit Freunden hinter sich. Ganz zufrieden sind sie mit dem Aussehen der Karten und dem Material allerdings noch nicht. „Wir würden gern für jede Karte Comics zeichnen lassen“, sagt Philipp. Das aber kostet Geld, das nur die wenigsten Studenten mit Anfang 20 investieren können.

Deswegen versuchen es die beiden nun auf einem anderen Weg und haben eine Online-Spendenkampagne gestartet. Aller Anfang ist schwer. Bislang ist erst eine Spende eingegangen. Ziel ist eine Summe von 2.000 Euro, wobei sich die Unterstützer über Spiele, T-Shirts und personalisierte Spielkarten freuen dürfen.

Sollte die Kampagne nicht den erwünschten Durchbruch bringen, dann wollen sich die Studenten gezielt an Verlage und Spieleläden in Dresden wenden. Eventuell könnte es später sogar eine App zum Spiel geben.

Wenn das ganze Land erst einmal „Du bist das Radio!“ spielt, dann haben Jonas und Philipp auch schon eine zweite Spielidee in der Schublade, die entfernt an das bekannte „Siedler von Catan“ erinnert.

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