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Was Corona-Tests in Dresden ab heute kosten

Für die meisten Menschen sind die Tests nicht mehr kostenlos. Wo man sich noch testen lassen kann und was das kostet - ein Überblick.

Von Julia Vollmer & Sandro Pohl-Rahrisch
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Viele Testzentren in Dresden machen weiter, auch wenn seit Montag die Bürgertests für die meisten Einwohner nicht mehr kostenlos sind.
Viele Testzentren in Dresden machen weiter, auch wenn seit Montag die Bürgertests für die meisten Einwohner nicht mehr kostenlos sind. © Jens Büttner/dpa (Symbolbild)

Dresden. Am Sonntag endeten die kostenlosen Bürgertests. Wer ein negatives Testergebnis braucht, um etwa ein Restaurant zu besuchen, muss ab diesem Montag selbst zahlen. Aber wo sind Tests in Dresden noch möglich? Wie viel kostet ein Schnelltest? Und wer muss unter Umständen doch nicht zahlen? Das sind die wichtigsten Fragen und Antworten.

Wozu werden Schnelltests benötigt?

Die Inzidenz ist in Dresden derzeit so hoch, dass ungeimpfte und ungenesene Menschen ein negatives Testergebnis vorlegen müssen, wenn sie eine Reihe von Einrichtungen betreten wollen. Dazu gehören etwa die Innenbereiche von Restaurants, aber auch Theater, Kinos, Konzerthäuser, Hallenbäder, Fitnessstudios und Saunen.

Der Test muss in einem Testzentrum durchgeführt werden. Selbsttests, die zu Hause vorgenommen wurden, werden nicht anerkannt. Das Ergebnis darf höchstens 24 Stunden alt sein.

Wie viele Testzentren gibt es in Dresden noch?

Das Gesundheitsamt listet mit Stand vom Freitagmittag 123 Testzentren in Dresden auf. Wie viele davon auf Dauer weiterbetrieben werden, wenn die kostenfreien Bürgertests wegfallen, ist jedoch unklar. Klar ist, dass das Testzentrum im Haus der Presse am Sonntag geschlossen hat. Betrieben wurde es vom Deutschen Roten Kreuz (DRK).

Geöffnet bleibt dagegen das Zentrum im Kulturpalast, wie die Johanniter auf Nachfrage mitteilen. Neue Angebote seien allerdings nicht geplant. Auch einige andere Betreiber schreiben auf ihrer Internetseite, dass sie weitermachen wollen, ab sofort jedoch Geld für Schnelltests verlangen werden. Bereits geschlossen sind die Teststationen der DM-Märkte an der Großenhainer Straße sowie in Alttolkewitz.

Was kosten die Tests?

Das ist sehr unterschiedlich. Die Johanniter verlangen im Kulturpalast 25 Euro für einen Schnelltest. Der Anbieter "Dein-Testzentrum 24", der unter anderem Abstriche vor der Schwimmhalle am Freiberger Platz, dem Georg-Arnhold-Bad und der Bühlauer Schwimmhalle durchführt, wirbt auf seiner Internetseite mit einem Preis von 9,95 Euro. Die Apotheke im Naußlitz-Center verlangt für die Dienstleistung 13,50 Euro, jene im Hauptbahnhof 15 Euro. Im Carolaschlößchen sind 12 Euro zu zahlen. Wer sich bei Coronatest.de in der Altmarkt-Galerie testen lassen möchte, muss 24,99 Euro zahlen. Es empfiehlt sich, sich vorher auf den Homepages der jeweiligen Anbieter zu informieren.

Wer muss weiterhin nichts zahlen?

Für bestimmte Personengruppen bleiben die Bürgertests kostenfrei. Dazu gehören Menschen, sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können. Dies muss jedoch mit einem ärztlichen Attest nachgewiesen werden. Auch für Kinder unter zwölf Jahren müssen Eltern nicht zahlen, denn für sie gibt es keine Impfempfehlung.

Für einen Übergangszeitraum bis voraussichtlich zum Jahresende sind auch Kinder und Jugendliche bis einschließlich 17 Jahren von den Kosten befreit. Dasselbe gilt für Schwangere.

Nichts zahlen müssen auch Personen, die zum Beenden ihrer Quarantäne einen Test benötigen. Wer Symptome hat, die auf eine Corona-Infektion hinweisen, hat ebenfalls Anspruch auf einen kostenlosen Test, jedoch bei seinem Arzt.

Wie viele Menschen lassen sich noch testen?

Laut Sächsischem Sozialministerium wird geschätzt, dass etwa 54 Prozent der Dresdner vollständig geimpft sind. Dabei handelt es sich jedoch um eine grobe Annahme. Der Rest braucht demzufolge Tests, um viele Angebote des öffentlichen Lebens nutzen zu können.

Die Johanniter betreiben das Testzentrum im Kulturpalast. "Seit der 3G-Regel verzeichnen wir einen Anstieg der Testzahlen und auch der positiven Testergebnisse. Vor allem an Wochenende und Freitag testen wir ungefähr doppelt so viel wie in der Woche", so Sprecherin Sophie Koch. Konkrete Zahlen zu nennen, wie viele Tests pro Tag zurzeit gemacht werden, sei schwierig. "Es gibt Tagesschwankungen, es sind deutlich weniger als im Frühjahr, aber wieder deutlich mehr als zuletzt." Dies sei zu bemerken, seit die Inzidenz wieder über 35 liegt und der Test für Ungeimpfte damit wieder verpflichtend ist.

Auch der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), der am Leutewitzer Ring in Gorbitz testet, hat einen Anstieg seit der Einführung von 3G bemerkt. "Es kommen um die 50 Prozent mehr Kunden", sagt Sprecherin Friederike Kühn. Rund 100 Menschen am Tag würden sich testen lassen. Am Wochenende wird der ASB auch Tests bei der Feuerwehrmesse Florian anbieten.

"Ein Anstieg an Testungen ist eher im Zusammenhang mit Veranstaltungen wie Essengehen in der Innenstadt oder Fußball-Heimspielen zu betrachten", stellt dagegen Ulrike Peter vom DRK fest. Eine Erhebung, wofür die Tests gebraucht werden, erfolge aber nicht. Derzeit würden im Haus der Presse täglich zwischen 100 und 300 Menschen mittels einem Antigen-Schnelltest auf das Coronavirus getestet.

Der Malteser Hilfsdienst betreibt aktuell ein Testcenter auf der Leipziger Straße und führt dort im Schnitt 20 bis 40 Tests täglich durch. "Es gibt keinen merklichen Anstieg im Testcenter seit 3G", so Sprecherin Wiebke Waltemathe.