Dresden. Ist ein Lehrer krank, gibt es für ihn derzeit keinen Ersatz. Die Folge: Der Unterricht fällt aus. Das ist auch an nahezu allen Dresdner Schulen inzwischen deutlich spürbar. Die Mutter eines Sechstklässlers am Martin-Anderson-Nexö-Gymnasium berichtet, dass ihr Sohn am Freitag komplett daheim bleiben musste, weil seine Lehrer krank waren und es für sie keine Vertretung gab.
Aufgaben für daheim habe er nicht bekommen. Diese müssen von den Lehrern selbst bei Lernsax eingestellt werden - das ist allerdings keine Lösung, wenn der Pädagoge krank daheim ist und sich eigentlich auskurieren soll. Auch an diesem Montag fährt der Elfjährige nur für zwei Unterrichtsstunden zur Schule in die Haydnstraße.
Ersatz für die ausgefallenen Stunden gibt es nicht, denn die Personaldecke an den Dresdner Schulen ist ohnehin dünn. Bereits zum Schuljahresbeginn konnten Schulleiter mitunter nicht den gesamten Unterricht abdecken, weil es zu wenige Lehrer gibt. Schon im Herbst war deshalb absehbar, dass Stunden in Größenordnungen ausfallen werden, sobald eine Krankheitswelle im Anmarsch ist. Diese ist nun mit voller Wucht in den Dresdner Klassenzimmern angekommen.