Dresden. Welch starken Typen hat Carla Marschall jetzt ein Jahr lang an ihrer Seite! Stattlich gewachsen und frisch, kerngesund und winterhart. Gut schaut er außerdem aus: der Grünkohl. In den USA, sagt die frisch gekürte Grünkohlkönigin, werbe die Politik seit einiger Zeit mit dem Gemüse für gesundheitsbewusste Ernährung.
Sie muss es wissen, schließlich ist die Leiterin der Internationalen Schule Dresden gebürtige US-Amerikanerin. Vor zwei Jahren kam sie aus Singapur nach Dresden, mit reichlich Erfahrung an anderen Internationalen Schulen in Asien, in der Schweiz und in Deutschland. Während ihrer Amtszeit wird es nun nicht nur ihre Aufgabe sein, selbst Grünkohl anzubauen, sondern vor allem Gutes für Dresden zu tun.
An der Internationalen Schule lernen rund 500 Kinder und Jugendliche aus rund 50 verschiedenen Nationen zusammen und sprechen eine Sprache: Englisch. Das ist die Basis ihres Austausches, ihres gegenseitigen Verständnisses und gemeinsamen Lernens.
Generell stand am Mittwoch beim traditionellen Grünkohlessen das Thema Kommunikation im Mittelpunkt der Betrachtungen zu Sinn und Unsinn eines solchen Neujahrsempfanges. Gastgeber war das Hilton Hotel Dresden mit dem Presseclub Dresden. Für beide ist es ein zentrales Anliegen, unterschiedlichste Menschen miteinander zu verbinden - sei es als Anlaufstelle für internationale Gäste oder als Plattform für das Zusammentreffen von Bürgern dieser Stadt.
So wollen die Veranstalter dieses Treffen verstanden wissen: als Möglichkeit, miteinander ins Gespräch zu kommen, sich auszutauschen und bestenfalls gemeinsame Wirkungsfelder zu finden. Dieser Ansatz war es auch, der den Hoteldirektor Sebastian Goldmann dazu bewog, die Tradition des Grünkohlessens in seinem Haus wiederzubeleben. Corona hatte es unmöglich gemacht. Nun soll es wieder regelmäßig als Ereignis im Stadtkalender stehen.
Rund 150 geladene Gäste aus Politik, Wirtschaft, Kunst und Kultur ließen sich das Menü rund um den Grünkohl schmecken. Bewahren und erneuern, das ist Goldmanns Credo, und so nahm er einerseits den Brauch wieder auf, jedoch nicht ohne ihn aufzufrischen. Das wurde auf den Tellern sichtbar. Serviert wurde die Vorspeise in Form von Grünkohl-Sushi mit Grünkohlsalat, der Hauptgang bot geschmorten Grünkohl eher klassisch, jedoch an Garnele und irischem Beef. Auch den Wein zum Essen hinterfragte das Menü. Der Biersommelier Tobias Meißner ergänzte die Gänge mit korrespondierenden Bieren aus dem Radeberger Sortiment.
Mit traditionellem Latz speisten und tranken neben dem scheidenden Grünkohlkönig und Musiker Kilian Forster auch Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP), der Schauspieler Wolfgang Stumph, die Konzertveranstalter Aust, die Geschäftsführerin des Industrieclubs Sachsen, Bianca Deutsch, der frisch gewählte Vorstandsvorsitzende des Presseclubs, Tobias Wolf, der ehemalige Chef der Dampfschiffahrt, Michael Lohnherr, und Unternehmer Wolle Förster.